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Reha-Kliniken für CMD
CMD-Therapie in verschiedenen Reha-Kliniken
Seit ein paar Tagen befasse ich mich mit Reha-Einrichtungen, die sich mit
CMD auseinander setzen. Jetzt meine Frage: Halten die Reha-Einrichtungen das, was sie versprechen?
Ich selbst habe vor über einem Jahr eine Reha Maßnahme bekommen in Bad Rappenau. Als Bipolare Patientin bin ich aber im Psychosomatischen Bereich gelandet.In der Orthopädie hingegen war das Krankheitsbild CMD völlig unbekannt. Deswegen habe ich für euch 4 Reha-Kliniken gefunden, die für ein Interview bereit waren.
Reha Bad Hamm, Frau Linnhoff und Christina KortmannAuf der Webseite habe ich zunächst ein sehr schönes Übungsblatt gefunden, das Übungen zeigt, die man bei CMD anwenden kann.
Übungen CMD
https://www.reha-bad-hamm.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Infobogen_CMD.pdf
Außerdem habe ich eine Zusammenfassung eines Interviews gemacht, das ich auf der Webseite gefunden habe:1) Frage: Wer an Physiotherapie denkt, hat automatisch Probleme mit Rücken, Knie, Hüfte, Schulter, Hand und am Kopf. Haben Sie sich – bevor Sie die CMD-Fortbildung gemacht haben – schon mit dem Kiefer beschäftigt?
Antwort: Christina Kortmann: Eigentlich überhaupt nicht. In der Ausbildung lernt man so gut wie nichts über den Kiefer. Erst in der CMD-Fortbildung habe ich mich damit ausführlicher beschäftigt. Jetzt weiß ich, dass es sehr viele Möglichkeiten gibt, dieses Thema anzugehen und zu betrachten.
2) Frage: Was sind kurz die Inhalte der CMD-Fortbildung?
Antwort: Britta Linnhoff: Ein großer Schwerpunkt liegt in der Befunderhebung. Es ist entscheidend, einen Patienten im Gesamtzusammenhang zu sehen, also im wahrsten Sinne von Kopf bis Fuß zu betrachten.
3) Frage: CMD kann ja eine Vielzahl von Symptomen verursachen. Glauben Sie, dass viele orthopädische Beschwerden ihre Ursache in der Fehlstellung des Kiefers haben und diese nur nicht erkannt wird?
Antwort: Christina Kortmann: Das kommt schon häufiger vor. Gerade bei Patienten, die einen enorm langen Leidensweg haben, bringt CMD als Diagnose einen Ansatz zur Behandlung. Der Kiefer wird eben häufig erst als Letztes angesehen. Andersherum darf man aber auch nicht CMD als Allheilmittel sehen. Es ist immer entscheidend, sehr genau zu untersuchen.
4) Frage: Was bedeutet Ihr Wissen um CMD für die tägliche Arbeit? Schauen Sie jetzt anders auf Patienten?Antwort: Britta Linnhoff: Der Fokus hat sich auf jeden Fall verändert. Wenn ich einen Patienten mit Beschwerden insbesondere der oberen Extremitäten
habe, frage ich bei der Befunderhebung sicherlich anders als vorher – z.B. in bezug auf das Knirschen mit den Zähnen oder das Vorhandensein einer Aufbiss-Schiene. Gibt es Anzeichen, teste ich genauer weiter und schicke auch schon einmal einen Patienten zur detaillierten Befundklärung zum Zahnarzt.
Britta Linnhoff, Christina Kortmann
Physiotherapeuten
reha Bad HammInfos zu CMD
https://www.reha-bad-hamm.de/heilmittel/physiotherapie-krankengymnastik/craniomandibulaere-dysfunktion-cmd/Sanatorium Schlossberghof, Bad Reichenhall, Frau Dr. Riedlsperger
1) Frage: Gibt es spezielle manuelle Verfahren, die Sie bei CMD nutzen?
Antwort Frau Dr. Riedlsperger: Es gibt ja eine spezielle CMD-Therapie der physikalischen Therapie – bestehend aus Elementen der Manuellen Therapie, Lymphdrainagen und Krankengymnastik. Genauer sind das Weichteiltechniken und Bindegewebsarbeit.
Diese dauert bei uns ca. 50-60 Min und wird nur als Einzelbehandlung durchgeführt. Davor müssen die Patienten bereits eine genaue Angabe ihrer Beschwerden zu hause machen und diese Befunderhebung dem Therapeuten mitbringen.
Weiter korrespondieren Beschwerden in den Kiefergelenken mit einer Reihe weiterer anderer Beschwerden im muskulo-skelettalen Bereich, z.B. der LWS und dem ISG, aber auch der HWS und dem Schultergürtel.
Dazwischen sind oft über die Faszien weitergeleitete Verklebungen bzw. Blockaden, die mittels Myofaszialer Krankengymnastik behandelt werden. D.h. Wenn die anderen Gelenke nicht auch mit behandelt werden, ist eine Besserung schlecht möglich.2) Frage: Wie erfolgreich – in % – ist Ihre Kooperation mit Zahnärzten? (Welche Art von Schienen werden genutzt und gibt es Härtefälle wie Fehlbisse und Kieferoperationen?).
Antwort Frau Dr. Riedlsperger: Eine Zusammenarbeit mit Zahnärzten am Ort gibt es speziell nicht, da die Patienten bei uns in der Regel nur ca. 3-4 Wochen da sind. Dies wäre eher eine Möglichkeit (und ist bereits meist vorab passiert) des Heimatortes.
3) Frage: Wie viele Psychiatrische Fälle haben Sie und welche Medikamente setzen Sie ein?Antwort Frau Dr. Riedlsperger: Eine medikamentöse Therapie gibt es bei uns nicht. Bei nächtlichen Schlafstörungen z.B. arbeiten wir mit Psychotherapie und achten auf die Schlafhygiene mit Akupunktur.
Vielen Dank fürs Gespräch
Dr. Beatrix Riedlsperger
Arbeitsmedizinisches Präventions- und Notfallmanagement
Praxis für Arbeitsmedizin
Sanatorium Schlossberghof
Bad Reichenhallhttps://www.schlossberghof.de/arzt-therapie/physiotherapie/kiefergelenks-cmd-therapie.html
Seegartenklinik Heidelberg, Herr Gashi, stellvertretender Geschäftsführer
1) Frage: Gibt es spezielle manuelle Verfahren, die Sie bei CMD nutzen?
Antwort: Herr Gashi: Wir selbst bieten keine Manuelle Therapie an. Wir verweisen dann meistens an externe Behandler. Gelegentlich kommen aber Physiotherapeuten nach Bedarf zu uns in die Klinik.
2) Wie erfolgreich ist Ihre Kooperation mit Zahnärzten? Nutzen Sie Schienen und was machen Sie mit Patienten, die Fehlbisse haben?Antwort: Herr Gashi: Da die Zahnärzte auch bei uns mit im Haus sind, ist die Zusammenarbeit mit Zahnärzten reibungslos verzahnt. Wir sind eine Klinik, die sich auf Kieferoperationen spezialisiert hat.
Nachdem ein Eugnather Biss (normaler Biss) eher selten ist, operieren wir insbesondere Fehlbisse des Unter- und Oberkiefers, damit der Zusammenbiss wieder stimmt und die Symptome nachlassen.
Auch bei dem Krankheitsbild Schlafapnoe erreichen wir eine nahezu 99 % Heilung. Eine normale Schiene kann z.B. anfangs dazu beitragen, dass die Atemwege befreit und durch eine Bisshebung die Kiefergelenke entlastet sind.Aber sinnvoll ist in den meisten Fällen eine Operation, die die Kiefer wieder neu ausrichtet. Wir operieren nur Patienten, bei denen auch eine klare Indikation gegeben ist. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen die Patienten ihre Schlafmaske zuhause wieder nutzen.
3) Haben Sie auch Psychiatrische Fälle und welche Medikamente setzen Sie ein?Oft entwickeln sich körperliche Symptome (CMD, Atemwegsverengungen oder Schlaflosigkeit) zu Psychiatrischen Fällen, wenn z.B. Patienten so erschöpft von ihren Symptomen sind, dass sie in eine Depression fallen.
Hier haben wir aber zum Glück Psychologen und Psychiater bei uns im Haus, die Patienten mit Depressionen oder ähnlichen Krankheitsbildern gut helfen können.
Zur Entspannung der Muskulatur wird hier oft Lyrica (Antikonvulsiva) eingesetzt. Es hilft auch gut gegen Angstzustände, die bei Schmerzen nicht unerheblich sind. Weiterhin setzen wir auch auf Botox, das die Kiefermuskulatur insbesondere vor Operationen gut entspannen lässt.
Danke fürs Gespräch
Fatos Gashi
stellvertretender Geschäftsführer,
Seegartenklinik HeidelbergReha-Klinik, Hessen
Dies ist ein Anonymes Interview. Leider hat die Dame nicht ganz verstanden, dass ich das Interview auf meiner Webseite veröffentlichen wollte. Das wollte sie jetzt doch nicht mehr. Aber ich fand die Infos interessant, und möchte sie euch hier zeigen.
1) Was bist du genau von Beruf und mit was für Techniken behandelst du deine Patienten?
Antwort: Ich bin Physiotherapeutin, Osteopathin, Heilpraktikerin, PNF- Therapeutin (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation) und vieles mehr. Ich arbeite hauptsächlich aus einem Mix von manuellen Techniken.
2) Arbeitet ihr bei Euch mit Zahnärzten oder anderen Ärzten zusammen?
Antwort: Ja, insbesondere wenn wir eine Schienen-Therapie mit den Patienten anfangen. Leider existiert das Problem, dass die Betroffenen schon mit einer Schiene zu uns kommen. Hier ist das Kind schon in den Brunnen gefallen.
Normalerweise sollte in enger Zusammenarbeit mit dem Zahnarzt und dem Physiotherapeuten neben der Physiotherapie/Manuellen-Therapie oder Osteopathischen Behandlungen eine Schiene hergestellt werden.Diese sollte dann in engmaschiger Kontrolle überprüft und eventuell eingeschliffen werden. Wir arbeiten hier mit niedergelassenen kleinen Zahnarztpraxen, die genau auf solch eine Schienen-Therapie spezialisiert sind.
Die Patienten bekommen dann von den Zahnärzten Rezepte ausgestellt, wobei es hier eine klare Budgetierung gibt und die Anwendungen leider auch begrenzt sind.
3) Was für Ärzte habt ihr bei Euch im Haus?Antwort: Orthopäden, Neurologen, Kardiologen und Onkologen.
4) Ich habe ja selbst CMD und arbeite seit über 10 Jahren mit Feldenkrais. Hast du davon schonmal was gehört?Antwort: Ja Feldenkrais kenne ich. Der Körper verfügt ganz klar über Selbstheilungskräfte. Genau so wie Chi Gong oder Yoga bei der Genesung helfen können. Es reicht nicht aus, dass ich auf einen Muskel drücke, bis die Tränen beim Patienten kommen. Jeder selbst kennt seinen Körper genau und muss mitarbeiten im Heilungsprozess.
5) In wie viel Prozent der Fälle handelt es sich überhaupt um eine CMD?
Antwort: Es gibt viele Informationen zu CMD. Das ist echt verwirrend. Manchmal steckt auch was anderes dahinter. Z.B. dass mit dem Diskus etwas nicht in Ordnung ist, oder es handelt sich um Verschleiß, Stress, eine falsche Abnutzung oder schlechte Zähne.
6) Was hältst du von der Kieferorthopädie und Kiefer-Chirurgischen Eingriffen?
Antwort: Was ich so erlebe bei der Kieferorthopädie ist, dass es generell schwierig ist und es oft zu Rezidiven kommt. Zum Schluss wird oft ein Retainer (Metalldraht) eingesetzt, damit das Ergebnis stabil bleibt.
Hierdurch wird oft der Cranio-Sakrale Rhythmus gestört und kann nicht mehr fließen. Gerade bei der Anpassung von Zahnspangen oder dem Einsatz der Kieferorthopädie ist davor der Einsatz von Cranio-Sacralen Behandlungen empfehlenswert.Es gibt viele Fälle von Schönheits-Chirurgie. Leider ist die Aufklärung seitens der Chirurgen nicht immer so gut. Die Behandlung wird als harmloser Eingriff vermarktet und Langzeitstudien liegen nicht einmal vor.
Es ist so, dass wenn ein Gelenk umgestellt wird, kann es zu Veränderungen und Beschwerden in einem anderen Bereich bzw. in einem anderen Gelenk kommen. Liegt die Chirurgie dann Jahre zurück, kann man nicht mehr sagen, wo die Beschwerden genau herkommen. Einen alten Baum verpflanzt man nicht.
7) Nutzt ihr eigentlich Medikamente bei Euch?Antwort: Nein mit Medikamenten arbeiten wir nicht. Wir nutzen Biofeedback. Hierbei werden Elektroden am Körper angebracht und man misst den Muskeltonus des Patienten. Darauf basierend lernt der Patient, wie er mit speziellen Biofeedback-Übungen seinen Körper steuern kann.
Somit kann nach einer gewissen Übungszeit, die Intensität der CMD-Beschwerden gelindert werden, vorausgesetzt, der Patient hat auch die Möglichkeit seinen Stresspegel zu reduzieren.8) Was für eine Erfolgsquote habt ihr?
Antwort: Die meisten Behandlungen werden hier eher subjektiv als objektiv wahrgenommen. Es existiert, genau genommen, gar keine Dokumentation. Manchmal hilft es schon, dass der Patient in Behandlung ist, und ihm im Gespräch suggeriert wird, dass er auch ernst genommen wird. Ich hoffe natürlich, dass es eine positive Tendenz gibt.
Danke fürs Gespräch
Physiotherapeutin, Osteopathin,
Heilpraktikerin, PNF- Therapeutin
Reha-Klinik in HessenFazit:
▶ So, das war meine kleine Recherche. Natürlich gibt es noch andere Kliniken, die ihr anrufen könnt.
▶ Ich empfehle euch sogar, ruft eure Wunschklinik an und fragt genau nach, ob und wie sie CMD behandeln. Nicht jede Klinik kennt sich gut aus (siehe Interviews).
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CMD-Prävention bei Kindern
1) Kiefer-Orthopädie bei Magdalena
Ich war zur Halbjahreskontrolle mit meinen Kindern beim Zahnarzt. Dieser bemerkte bei meiner großen Tochter Magdalena einen Engstand der Zähne und einen zu kleinen Kiefer. Was die Kiefer angeht, sind sie, glaube ich, normal, dachte ich eigentlich.
Er hat mir eine Überweisung zu seiner konventionellen arbeitenden Kieferorthopädin gegeben, wo auch schon seine Kinder waren. Na perfekt. Das ist bestimmt die richtige Adresse.
Oh nein, das kenne ich doch von früherAngekommen, klärte mich die Kieferorthopädin über einen möglichen Behandlungsverlauf auf. Wieder, wie mein Zahnarzt, thematisierte sie den Engstand der Zähne.
Als erstes würde sie mit losen Zahnspangen, aber wenn der Engstand nicht zu beheben ist, dann müssten Zähne gezogen werden und eine Feste Zahnspange angewendet werden.
No Way. Das kommt überhaupt nicht infrage.
Ich wollte vermeiden, dass ihr das gleiche Schicksal droht wie mir, als man mir damals meinen Kauapparat verunstaltet hat. Erstmal entschied ich mich, die Behandlung mit den losen Zahnspangen zu machen, aber, was die feste Zahnspange angeht, einen anderen Kieferorthopäden aufzusuchen.
Alte vs. neue KieferorthopädieFrüher wurde bei kieferorthopädischen Eingriffen mehr auf die Ästhetik geachtet und nicht, wie man die Zähne optimal stellen sollte, damit es zu keinen funktionellen Fehlern in der Zukunft kommt.
Auch wurde die dynamische Okklusion nicht untersucht, was ebenfalls notwendig gewesen wäre. Des Weiteren wurden auch Zähne gezogen, wenn es zu einem Platzmangel für die Zähne kam.
Heute achtet man darauf, dass
- kleinere Brackets verwendet werden
- die Drähte aus Titan super elastisch sind
- eine schnellere Behandlungsdauer angestrebt wird
- eine bestimmte Feinabstimmung möglich ist
Nebenwirkungen und KomplikationenNicht zu vergessen sind aber trotzdem Begleiterscheinungen möglich wie:
- Entkalkung und Karies
- Resorptionen (Abbau der Zahnwurzel)
- Parodontale Veränderungen
- Vorübergehende Lockerung der Zähne
- Kurzzeitige Überempfindlichkeit der Zähne und Weichteile
- Rezidive
- Ausbleibender Erfolg bei schlechter Mitarbeit
Wenigstens wurde ich über Nebenwirkungen aufgeklärt, das war früher glaub ich nicht Gang und Gebe. Ich war aber trotzdem besorgt.
Zweite Meinung: Unser Zahntechniker Norbert VogelSchon als ich 2010 hierher gezogen bin, bin ich per Zufall über meinen Neurologen bei seinem Tischtenniskollegen Norbert Vogel gelandet. Er ist Zahntechniker und eine Koryphäe, was die CMD-Thematik angeht.
Er arbeitet tief im Gebiet der Alternativen CMD-Behandlung mit seinem Weichteilfunktionsregler (Relaktor) und war auch aufgeschlossen, mich und meine Kinder zu beraten.
Mir ist aufgefallen, dass wir beide sozusagen über das gleiche Wissen verfügen, was tonische Muster am Körper angeht. Er über die Myofunktionellen Strukturen im Gesicht und ich über meine Feldenkrais Körperarbeit.
Als ich ihm erzählt habe, was diese Kieferorthopädin vor hatte, zuvor hatte ich Bissabnahmen bei einem Zahnarzt gemacht, hat er freundlicherweise die Bisssituation meiner Töchter evaluiert.2017: Der erste Termin mit meiner Großen (9 Jahre) Magdalena
Nach seiner Meinung stehen die Zähne nicht optimal, weil die Zahnreihen zu klein sind. Ein Zahn ist sowieso zerfressen, den die Kieferorthopädin am liebsten ziehen lassen möchte.
Beurteilung: Meine 1. Tochter Magdalena
Ich hatte sie öfters gefragt, wo ihre Zunge den gerade sei, und ob sie sagen könnte, ob sie unten, oben, links oder rechts läge. Sie sagte immer, oben mittig. Na wunderbar, dachte ich.
Der Zahntechniker sah aber sofort, dass ihr Gesicht nicht tonisch ist, dass es eher schlaff herunter hängt und die Zunge ohne Kraft in der Mundhöhle liegt. Ein Zahn steht im Kreuzbiss, was ich jetzt gar nicht vermutet hätte bzw. mir gar nicht aufgefallen ist.
Der kaputte Zahn, der zerfressen ist, würden wir aber gerne als Platzhalter erhalten. Mal sehen, was die KO sagt. Außerdem quetscht sich die Zunge durch die Zahnreihen hindurch, wenn sie schluckt.Beurteilung: Meine 2. Tochter Lea
Bei Lea fiel ihm gleich auf, dass der Unterkiefer zu groß ist und der Oberkiefer zu weit nach vorne schaut. Außerdem drückt die Zunge wie bei Magdalena gegen die Zähne und quillt hindurch.
Beurteilung: Meine 3. Tochter Christina
Christina’s Zunge liegt nach seiner Feststellung zu weit vorne, was dazu führt, dass der Unterkiefer nach hinten gleitet. Der Abstand zwischen oberer und unterer Zahnreihe, wenn die Zähne aufeinander beißen, beträgt ungefähr 1 cm.
Wo die Zunge im Mundraum liegt, kann ich sie leider noch nicht fragen. Sie ist erst 2 Jahre alt.
▶ Fazit: Bei meinen zwei großen Töchtern ist somit auch eine Myofunktionelle Therapie angebracht.
Ursachen & Hintergrundwissen über Zahn- und Kieferfehl-Stellungen bei Kindern
1) Dysgnathien
Zahn- und Kieferfehlstellungen entstehen, wenn in der frühkindlichen Entwicklung – durch was auch immer, nennen wir es Störungen – natürliche Bewegungsabläufe der Gesichtsmuskulatur nicht regelgerecht entwickelt (erlernt) wurden.
Auch Familienähnlichkeiten tragen zu einer genetisch vererbbaren Dysgnathie bei. Der Eugnathe Biss (d.h. fehlerfreies Wachstum) ist extrem selten geworden. In 80 % der Fälle liegen Fehlerhafte Zahn- und Kieferfehlstellungen vor.
2) Psyche und MuskulaturGerade bei Stress reagiert die Muskulatur am Schädel und im Gesicht 6 mal schneller als im restlichen Körper. Die Antwort der Zähne und des Kiefers sind immer sekundär, denn zuvor reagiert die Muskulatur im Orofazialen Bereich (Zunge, Kaumuskulatur, Mimik, Augen etc.).
3) Korrektes SchluckmusterIst der Schluckreflex regelgerecht und das Kind ausreichend muskulär ausgeglichen, entwickelt sich keine Dysgnathie (Fehlstellung der Kiefer). Der Oberkiefer braucht nicht nur die Zunge, um sich zu entwickeln, die Zähne brauchen auch die Kraftinduktion der Zunge, um nicht vor zuwandern.
Regelgerecht rotiert der Unterkiefer beim Ausklingen des Schluckvorgangs nach vorne. Dafür muss der Druckpunkt der Zunge beim Einleiten des Schluckvorgangs im ersten Drittel (von der Zungenspitze betrachtet) liegen.
Die Zungenspitze liegt dabei entspannt etwa 5 mm vor der Oberkiefer-Front am Gaumen. Das sind erlernte Muster, rein reflektorisch ist daran das Verschließen der Ventile (Atemwege) und der peristaltische (rhythmische Kontraktionswellen) Transport der Nahrung in den Magen. Dann endet der Schluckvorgang in einer Vorwärtsrotation.
▶ Das ist die Induktion, die der Unterkiefer braucht, um der Entwicklung des Oberkiefers zu folgen. Klassische FKO-Geräte unterstützen das nicht ansatzweise und sind aus orthopädischer Sicht nicht empfehlenswert.
4) UnterkieferbeweglichkeitZ.B. Jeder Zahnmediziner, der von CMD spricht, egal welches Gerät er verwendet, möchte den Biss sperren und den Unterkiefer in eine vermeintlich bessere Position dirigieren.
Jedes Gerät, das sich an harten Strukturen (Zähne/Kiefer) orientiert, ignoriert die Kraft der Weichteile (die u.a. ursächlich für einen Fehlbiss sind) und was für einen Einfluss sie auf die Zähne und den Kiefer haben.
▶ Sehr viel wichtiger wäre es, wenn die Zahnmedizin weiche Strukturen ernster nehmen würde.www.relaktor.de/cmd-bei-kindern-und-jugendlichen
Vorstellung meiner Tochter Magdalena bei der Landhausstraße 74 in StuttgartFunktionelle und Ästhetische Zahnheilkunde
Dr. Yukimitsu Miyakawa ist Spezialist für die kieferorthopädische Behandlung von Funktionsstörungen im Kausystem. Zudem liegt sein Schwerpunkt in der wachstumsbegleitenden Kieferorthopädie von Kinder und Jugendlichen.
Frühe Sensibilisierung der Eltern für Funktionsstörungen
Ein wachsamer Blick auf Warnsignale und ein frühes Eingreifen kann verhindern, dass gravierende Fehlbisse entstehen und später aufwändige Operationen im Erwachsenenalter notwendig werden.
Z.B. Ein ständig offener Mund des Kindes, Mundatmung oder Lutschen am Daumen sind erste Anzeichen. Auch Knirschen mit den Zähnen oder Kopfschmerzen kommen immer häufiger auch bei Kindern vor und können durch eine Fehlentwicklung des Gebisses verursacht werden.
Januar 2021 – Feste Zahnspange ist noch zu früh
Unser Kieferorthopäde war nach der Untersuchung ganz zufrieden mit dem Wachstum des Kiefers von Magdalena. Am Anfang hat es ja danach ausgesehen, dass wir Zähne ziehen müssen.
Er sagte aber, dass wir mit der festen Zahnspange mindestens warten sollten, bis sie 15 Jahre alt wird. Magdalena war damals 13.
Wenn ich mir überlege, dass schon in der Klasse von Lea viel zu früh mit einer festen Zahnspange angefangen wird. Das ist schon krass. Ich habe ihn dann mal gefragt, warum wir solange warten mit der festen Zahnspange?Da meinte er, dass die meisten, die so früh eine KO haben, im Erwachsenenalter wieder kommen, weil sich alles wieder verschoben hat. Dann bräuchten sie eine erneute KO und das ist dann schon ärgerlich.
Dr. Miyakawa sagte außerdem, dass Magdalena konsequent die Nasen-Atmung üben muss, damit sich die Zunge, die Atemfunktion, der Lippenschluss, die Wangen etc. als natürliche Kieferorthopädie wirken können.
Unterschied: Konventionelle Kieferorthopädie vs. Sato
Weitere Erläuterungen von Norbert Vogel
Mit einer konventionellen Therapie wird nicht das Gleiche erreicht wie mit der nach Sato. Konventionell mechanistisch besteht eine sehr viel höhere Rezidiv-Gefahr (50 %).
Zudem gibt es eine realistische Wahrscheinlichkeit, dass der spätere Beginn eine spätere Behandlung überflüssig macht oder sie wird weniger aufwändig.Der Hauptvorteil bei Sato ist, dass keine Retentionsgeräte (geklebte Retainer nach der Behandlung, damit das Ergebnis stabil bleibt) benötigt werden. Retainer sind im Mund aus myofunktioneller Sicht abzulehnen. Durch die Retainer werden falsche Reize gesetzt und Habits produziert.
Fränkel sagte früher: „Eine geglückte kieferorthopädische Behandlung ist durch einen kompetenten ausgewogenen Lippenschluss gekennzeichnet.“ Sato denkt und handelt mit diesem Verständnis.
Diese Welt ist der mechanistischen, verstandenen, konventionellen Kieferorthopädie komplett verschlossen. Also, es ist nicht das „Gleiche“, sondern zwei Welten.
Auswirkungen meiner Kieferorthopädie von früherMeine Probleme dagegen sind zu 100% eine Begleiterscheinung einer schlechten konventionellen KFO-Behandlung von früher. Dabei besteht keine Kontrolle in der Vertikalen, das ist bei mir gründlich daneben gegangen.
Mein Kauapparat ist neuronal schwer steuerbar, wegen vertikaler Fehler (Dental und Skelettal). Über die Vertikale Dimension wird die Körperstatik gesteuert. Werden da Fehler produziert und es entwickelt sich dazu eine Spannungsproblematik, hat man den sogenannten CMD-Patienten.
Dieses Risiko würde ich bei meinen Kindern niemals eingehen. Mit Sato ist die Vertikale Dimension gezielt zu beeinflussen und nicht zufällig wie mit den Standard-Bögen. Das ist ein gewaltiger Unterschied, dazu kommt, dass der Japaner ein außergewöhnlich guter Behandler ist.Mitte 2022: Weisheitszahn-Entfernung gemäß Sato-Therapie
Gemäß Sato-Prinzip werden bei einem Engstand der Zähne nicht etwa Zähne an den Seiten oder wo anders entfernt, sondern die hintersten, letzten Zähne und das sind die Weisheitszähne.
Bei Magdalena waren die Weisheitszähne noch gar nicht rausgekommen, sondern lagen noch tief im Kiefer drin. Auf dem Röntgenbild konnte man aber klar sehen, dass die Weisheitszähne auf die anderen Zähne draufdrücken. Und Magdalena hatte übrigens nur 3 Weisheitszähne.
Die OP wurde im Dämmerschlaf durchgeführt, was etwa 80 Euro gekostet hat. Die OP dauerte 1 1/2 Stunden und verlief ohne Komplikationen. Für Zuhause hatte sie noch ein Antibiotikum mitbekommen, just in case, falls sich etwas entzünden sollte. Die ersten Tage war ihr Gesicht noch etwas geschwollen, aber das war nicht weiter schlimm.
Januar 2023: Feste Klammer – jetzt sollte es endlich los gehen
Nach fast 2 Jahren Wartezeit ist nun der Zeitpunkt gekommen, dass sie eine feste Zahnspange bekommt. Mit genau 15 Jahren ist sie alt genug, um mit festen Apparaturen weiterzumachen.
Aber jetzt will Magdalena 2024 ein Auslandsjahr machen. Das passt mit der festen Zahnspange nicht zusammen. Wir informierten unseren Kieferorthopäden und er meinte, dass es kein Problem ist, erst anzufangen, wenn sie zurückkommt.
▶ Gut Ding braucht Weile. Erst mal abwarten …..
▶ Die Myofunktionelle Therapie bei Magdalena ist übrigens zwingend angebracht. Sie muss immer mal wieder auf die Nasenatmung achten!▶ Liebe Leser, versteht ihr jetzt, warum ich diesen Blog schreibe? Weil die Aufklärung über CMD und alle Zusammenhänge, den meisten Betroffenen aber auch den Ärzten nicht bekannt sind.
▶ Leider ist mein Mann gerade gar nicht davon überzeugt. Er sieht den Mehrwert nicht und möchte vor allem auch keine 3000 € für die KO ausgeben. Eine Standard-Behandlung kostet nämlich die Hälfte.
Aber wenn ich bedenke, was ich schon an Therapiekosten für mich ausgegeben habe, da lohnen sich die 3000 € auf jeden Fall.
▶ Was jetzt noch interessant sein könnte, ist, was wäre, wenn wir gar keine KO machen würden. Was würde dann passieren? Da muss ich mich das nächste Mal bei meinen Kieferorthopäden schlau machen. Dann stehen halt die Zähne etwas schief, tja, ob das so schlimm ist?
mykie® – Frühbehandlung für Kinder, für gerade Zähne ohne Klammer
Meine MFT-Therapeutin war auf einer Fortbildung zum Thema Frühbehandlung ohne feste Zahnspange. Und mykie® ist das, auf was die gestoßen ist.
Das ist ein systematisches Frühbehandlungskonzept (etwa 1,5 Jahre) für Kinder zur Vermeidung und Korrektur von Kiefer- und Zahnfehlstellungen. Ein Konzept von interdisziplinären Experten (Kieferorthopäden und Logopäden) für die Gesundheit Ihrer Kinder.
Präventiv Handeln – für nachhaltige Gesundheit
Mit dem präventiven Therapiekonzept mykie® (= myofunktionelle Kieferorthopädie) existiert eine systematische Frühbehandlungsmethode für gerade Zähne und bessere Gesundheit – zu 90% ohne spätere feste Zahnspange.
Durch die frühe und schonende Lenkung des Kiefer- und Gesichtswachstums wird Platz geschaffen, damit die Zähne in der Folge gerade wachsen können. mykie® ist eine kindgerechte Therapie, die die Myofunktionelle Therapie und kieferorthopädische Frühbehandlung kombiniert.
Hauptziele sind dabei:- Übungen zum Lippenschluss
- Umstellung von der Mund- zur Nasenatmung
- Erlernen einer korrekten Zungenruhelage
- Erlernen des richtigen Schluckmusters
- Trainieren einer aufrechten Körperhaltung
- Sanfte KFO-Korrekturen durch spezielle Trainingsgeräte und Hilfsmittel
Kontaktaufnahme mit Frau Dr. FreudenbergIch kontaktierte Frau Dr. Andrea Freudenberg, Fachzahnärztin für Kieferorthopädie, weil ich Fragen zum Konzept hatte.
Ich interessierte mich für das mykie® Konzept für ältere Kinder. Meine Tochter Magdalena hat die erste Kieferorthopädie mit losen Spangen schon abgeschlossen. Mit 15 Jahren werden wir mit einer festen Spange nach Sato in Stuttgart anfangen.
Hier das Interview
1) Frage: Jetzt habe ich erfahren, dass man auch begleitend mit Ihren Trainern arbeiten kann. Sozusagen das mykie® Konzept mit fester Spange.
Antwort: Frau Dr. Freudenberg: Ja das stimmt, wir bieten das je nach Problemstellung auch unseren älteren Patienten an.
2) Frage: Geht das auch, wenn man die KO bei einem anderen Kieferorthopäden/Logopäden macht?
Antwort: Frau Dr. Freudenberg: Ja, das geht. Der erste und letzte Termin muss aber bei uns in der Praxis stattfinden, die dazwischen gehen auch online.
3) Frage: Was kostet das Konzept ungefähr?
Antwort: Frau Dr. Freudenberg: 1 Modul bestehend aus 6 Terminen, Anfangs- und Enddiagnostik, Trainer und weitere Hilfsmittel insgesamt knapp 1000€, weitere Module à 5 Termine 500€.
4) Frage: Nachdem sie etwa 1 1/2 Stunden weg von uns sind, kann man von Ihnen die Mund-Trainer bekommen und die Therapie bei unserer Myofunktionellen Therapeutin machen?
Antwort: Frau Dr. Freudenberg: Das ist schwierig, wenn die Therapeuten unser Konzept nicht kennen. Vielleicht können sie ihre Logopädin und ihren Kieferorthopäden motivieren, bei uns Fortbildungen zu besuchen?
Herzlichen Dank für Ihre Antworten.
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Ursachen von Fehl-haltungen: Posturologie
Ganzheitliche Haltungsprogrammierung
Im Jahr 2016 wurde ich zu einem Posturologie-Workshop eingeladen. Hier wurden die Ursachen von Fehlhaltungen genau erläutert.
Workshop mit Dr. Antonio Fimiani aus ItalienDr. Fimiani (Facharzt für Rehabilitation und physikalische Therapie) brachte 2005 die „Posturologie nach Bricot“ nach Deutschland. Ursprünglich ist er Orthopäde, hat eine osteopathische und Ciropraktische Zusatzausbildung.
Heute arbeitet er nun aber fast ausschließlich posturologisch. Er war lange Jahre Präsident der italienischen Gesellschaft für Posturologie und ist ein sehr großer Kenner der gesamten Posturologie.Neue Regeln zur Körperaufrichtung
Mein 1. Kontakt zur Posturologie
2011 bin ich über eine CMD-Betroffene auf die Posturologie gestoßen. Glücklicherweise war das Zentrum auch noch in Heilbronn, das 30 Minuten von mir entfernt ist.
Ich habe mir natürlich gleich die Sohlen geholt und war angenehm überrascht, was für eine tolle Haltung sie initiierten.
Damals war ich sehr auf meine Körperarbeit konzentriert und beachtete alternative Methoden, wie Hilfsmittel, nicht sonderlich. Ich wusste es schließlich selbst am Besten, wie die Haltungskorrektur richtig funktionierte.Ergänzung zu CMD-Behandlungen
Heute sehe ich die Posturologie als mögliche Ergänzung zur Myofunktionellen Therapie. Bei leichten CMD-Problematiken, die mit Schienen oder alternativen Geräten gut behandelt werden können, sehen die Erfolgsaussichten ganz gut aus.
Insbesondere für Patienten, die kein gutes Körpergefühl für die Übungen mitbringen, können die Sohlen eine gute Unterstützung sein.
▶ Ausschlusskriterium: Starker Bruxismus, Reiben, Pressen, Kieferfehlstellungen (Kreuzbiss, Progenie, Deckbiss etc.)Ziel: Wiederherstellung der Achsensymmetrie
Ein Bild sagt mehr als 1000 niedergeschriebene Worte. Abweichungen können von der Ideal-“Symmetrie“ in alle drei Richtungen auftreten.
Die Haltungsmessung in der Posturologischen Haltungskorrektur berücksichtigt alle diese Dimensionen.
Jede Abweichung in eine Richtung beeinträchtigt die Attraktivität: sei es ein Buckel, ein Hohlkreuz, X- oder O-Beine, Schulterverdrehung, Beckenschiefstand oder die Beckenverwringung.Störquellen auf die Haltung
- Kau-System (Zunge, Lippen, Mimik – größte Störquelle),
- Augen (Konvergenz, Hornhautverkrümmung, falsch angepasste Brille),
- Fussfehlstellungen oder konventionelle Schuheinlagen
- Narben
Insgesamt ziehen sich 7 Muskelketten von unten nach oben durch den Körper durch. Dabei fällt auf, dass etwa 70 % der Bevölkerung asymmetrisch sind. Diese Fehlsteuerungen sind zum größten Teil Funktioneller Natur (Muskulär).
Bei den meisten treten, insbesondere bei jungen Menschen, keine Probleme auf, wenn alle Muskeln funktionell entspannt sind.
Basalganglien
Unsere Körperhaltung wird in den Basalganglien (Bestandteil des motorischen Systems und sowohl an der Stütz- und Haltemotorik) und andern Hirnregionen aus den Einflüssen von Augenmuskeln, Kaumuskeln und der Haut, insbesondere der Haut der Fußsohlen, berechnet.
D.h. sie aktivieren die an der ausgewählten Motor-Synergie beteiligten Neuronen im Kortex und koordinieren das Zusammenspiel von Agonisten und Antagonisten.
So kann beispielsweise ein kleiner Augenmuskel oder Kaumuskel eine ganze myofasziale Kette von Kopf bis Fuß anspannen und die Wirbelsäule in eine Fehlhaltung und eine Skoliose ziehen.
Hier bin ich noch nicht ganz d’accord:
1) Augen – der Größte Einfluss auf die Haltung?Seit April 2016 sind die neuesten Posturologischen Studien-Erkenntnisse da. Sie zeigen, dass die größte Störquelle die Augen sind = 80 %. Diese Fehler sind meist funktioneller Natur und breiten sich von oben bis nach unten aus, wenn hier Störungen vorliegen.
Richtig?
2) Störungen des Orofazialen Systems – KaumuskelnBetrachtet man den Homunkulus (Darstellung der Wichtigkeit von Körperregionen im Motorischen Zentrum im Gehirn), wird gleich sichtbar, dass die Augen dem Kau-System nachgelagert sind.
Ich interpretiere es so, dass das Kau-System, vor allem die Zunge und Lippen, viel schneller auf Fehlsteuerungen reagieren, als das Auge. Die Fehlfunktion überträgt sich so stumm oder sichtbar auf die Augen.Kau- und Augenmuskeln, initiieren zusammen 80 % der Fehlsteuerungen
- Kau-System (Zunge, Lippen, Mimik)
- Augen (Konvergenz, Hornhautverkrümmung, falsch angepasste Brille)
3) Füße repräsentieren alles, was oben falsch läuftDie Fehlsteuerung der Kau- und Augenmuskulatur zieht sich bis zu den Fuß-Sohlen hinunter. Sie sind das Posturale Gedächtnis. So kommt es schließlich von einer krummen, schiefen, verdrehten Körperhaltung z.B. zu einer Skoliose, die dann der Orthopäde mit konventionellen Sohlen behandeln will.
Korrekterweise muss die Fehlhaltung, das Kau-System und die Augen korrigiert werden, so dass der Fuß endlich wieder normal (= biologisch korrekt) belastet wird.
Auch die meisten konventionellen Augenärzte, oder Schuhmacher mit ihren Spezial-Sohlen, kennen sich leider mit diesem Problem nicht aus, weil sie ausschließlich ihr Metier studiert haben und nicht querdenken.
Konventionelle vs. Sensomotorische Einlagen
Wer sich für Einlegesohlen entscheidet, die von der Kasse bezahlt werden und bei einem nicht qualifizierten Orthopädietechniker hergestellt werden, kann viel an seiner Körperhaltung kaputt machen.
Sie orientieren sich nämlich am Skelett (z.B. eine angebliche Beinverkürzung) und ein möglicher muskulärer Beckenschiefstand wird nicht erkannt.
Die Fehlbelastungen bleiben außerdem meistens bestehen, da sich die Belastungs-Gewohnheiten nicht ändern. Außerdem schwächt die Stützfunktion die Muskulatur.
Aber nicht jeder kennt sich aus. Jeder Patient sollte sich einen in der Sensomotorik – Diagnostik und -Therapie erfahrenen Experten aufsuchen.
Eine richtige Einlage ist eine, die die Muskelaktivität beeinflusst, d.h. Die Einlage bewirkt eine Veränderung des Muskeltonus, was sich aufsteigend auswirkt und somit einen funktionellen Beckenschiefstand wieder korrigiert.
▶ Was ich wirklich immer guten Gewissens empfehlen kann, ist das: Trainieren der Füße! ZIEL: Verbesserung der Fußfunktion und keine Orth. Einlagen mehr!
Supergau
Die Haltung des Körpers gerät außer Kontrolle. Muskeln verkürzen sich, das Becken verdreht sich mehr, andere Körperteile schmerzen und keiner kennt sich mehr aus.
▶ Das alles habe ich miterlebt und habe die konventionellen Sohlen wieder weggeschmissen.
Tests, wo kommen die Störungen her?
1) Kau-System – Kopfdrehung
- Wir beißen unsere Zähne zusammen und drehen uns mit dem Kopf nach hinten – links, rechts. Wir merken uns den Punkt, wie weit wir gekommen sind.
- Als nächstes legen wir Watte-Pads auf unsere Zahnreihen und probieren es erneut – links, rechts.
- Wenn mit unserem Kau-System alles ok ist, dann kommen wir bei beiden Versuchen gleich weit. Ist unser Kau-System gestört, dann kommen wir mit den Wattepads weiter nach hinten.
- Oder probiert es am nächsten Tag anders herum aus, weil man ja beim zweiten Versuch immer weiter kommt, als beim ersten.
Kritik:
Es wird nicht untersucht, ob eine Myofunktionelle Störung der Zunge, der Lippen, der Mimik oder bei dem Schluck- und Ansaugprozess, vorliegt. So werden viele Fehler übersehen, die auch stumm in der Gesichtsmuskulatur gespeichert sind und sich auf die Augen übertragen.
Es entsteht so der Eindruck, dass wenn eine Störung der Augen vorliegt, sie kausal von den Augen kommt.
2) Augentest- Wir bitten einen Partner, seinen Zeigefinger langsam zur unserer Nasenwurzel zu führen. Dabei fokussiert ihr den Finger, bis ihr schielend mittig zur Nasenwurzel schaut.
- Die beiden Augen sollten einwandfrei mittig bei der Nasenwurzel stehen. Die weiße Farbe des Augapfels ist mittig verschwunden.
- Sollten die Augen flackern, ausbüxen, oder nur ein Auge kommt zur Mitte, dann liegt eindeutig eine Kausale oder Sekundäre Augenstörung vor.
3) Beugetest – Okklusion, Augen, Brille, Einlegesohlen- Beim Beugetest – mit den Armen nach unten zu den Füßen gehen – können wir wieder das Kau-System (nach den Posturologen die Okklusion), die Augen (z.B. Brille) oder die Einlegesohlen überprüfen.
- Wenn alle Störquellen behoben sind, dann kommt ihr gut nach unten. Sollten noch Störquellen vorliegen, dann macht nacheinander die Tests – und sucht nach dem Problem.
4) Becken- Der Beckentest ist ganz einfach.
- Stellt euch ruhig mit beiden Füßen hin, lockerer Stand. Nicht künstlich perfektionierten.
- Schaut jetzt auf eure Füße und schaut, ob sie parallel ausgerichtet sind.
- Sollte ein Fuß, beide Füße nach innen oder nach außen schauen, ist das Becken meistens nicht mittig ausgerichtet.
5) Narben-Test – und EntstörungHier gibt es manuelle Techniken oder Öle, um die Narbe zu verfeinern. Hmm, verstehe ich nicht ganz.
Therapie
1) Kau-System
Die Posturologische Therapie von der Okklusion mit Schienen ist meiner Meinung nicht richtig, weil sie sonst ja funktionell und muskulär an den Störquellen arbeitet.
Das Verständnis über die alternative Myofunktionelle Therapie ist im Zentrum in Heilbronn noch nicht bekannt.Über die alternative MFT und den Einsatz von Funktionsreglern (Bionator) wussten die posturologischen Zahnärzte und Kieferorthopäden allerdings schon Bescheid.
2) Augenübungen, Magnete oder Augentropfen
Bei leichten Augenfehlstellungen reicht die regelmäßige Übung mit dem Augenachter, der Spirale und dem Schauen auf die Nasenwurzel.
Die Übungen sollten spielerisch und abwechslungsreich täglich ein paar Minuten gemacht werden. Und immer wieder in einer anderen Abfolge. Das Gehirn will Spaß haben.
Die Übungen korrigieren die Haltung des Kopfes und des Körpers nach oben und unten.
Bei schwereren Augenproblemen:
a) Korrektur mit einem Magneten
Ein Magnet wird mit einem Pflaster auf den Trigeminusnerv geklebt, durch diese Störung werden die Augen angeregt, wieder eine bessere Augenkonvergenz einzunehmen.
b) Korrektur mit Augentropfen
Reicht die Arbeit mit Übungen und einem Magneten nicht aus, um die korrekte Haltung wieder herzustellen, wird zusätzlich mit Augentropfen gearbeitet. Man wendet sie 3 mal am Tag an und sie regen – durch eine Störung die Augen – ebenfalls den Körper an, sich richtig auszurichten.
▶ Sogar Säuglinge und Kleinkinder profitieren schon von der Posturologischen Therapie der Augen.
3) Füße – Die Galvanischen Sohlen
Bevor die Füße therapiert werden, müssen das Kau-System und das Augen-System zuvor korrigiert werden. Was dann noch übrig bleibt, wird über die Einlegesohlen korrigiert.
Mit Hilfe von Spezialeinlegesohlen (Kernkompetenz der Posturologie), die eine elektrische galvanische Information auf nervalen Weg zum „Zentralcomputer Gehirn“ schicken, richtet sich die Fußstellung wieder neu aus.
Sie signalisieren unserem Haltungssystem, die Haltungsmuskelketten neu zu programmieren, um so eine neue und richtige Haltung einzunehmen.
Die Sohlen haben bei mir eine wunderschöne Körperhaltung geformt: 1A. Ich habe erst so erkannt, was „Gerade Stehen“ überhaupt bedeutet. Bei CMD tragen sie allerdings nicht zur Besserung bei. Aber vielleicht zur MFT (Myofunktionelle Therapie).Die Vorläufer – Sensomotorische Einlagen mit Sand
Sie sind den Posturologischen Einlagen unterlegen. Das Verständnis über die Ganzheitlichkeit der Therapie fehlt hier. Außerdem wird hier weder geprüft, ob irgendeine Störung des Kau-Systems, der Augen oder durch Narben vorliegt.
Flache Schuhe mit minimalen Absätzen
Sehr förderlich sind natürlich ganz flache Schuhe. Jede große Erhöhung (+2 cm) führt dazu, dass sich die Muskeln auf Dauer verkürzen.
▶ Erkundigt euch bei den Orthopäden, ob sie schon so querdenkend arbeiten.
4) BeckenSind alle Störquellen behoben, richtet sich sogar ein verdrehtes Becken wieder neu aus. Becken-Therapien (Osteopath), die ohne Korrektur der Störquellen gemacht werden, sind nicht nachhaltig oder verschlimmern die Situation nur.
5) Narbenentstörung
Nicht unterschätzt werden darf, dass Narben im Körper durch Operationen, Piercings, Tattoos oder von Unfällen, gewaltige Störungen hervorrufen können.
Ein Beispiel
Eine Frau braucht bei der Entbindung einen Kaiserschnitt. Sie wird operiert und nimmt eine Schonhaltung nach vorne ein. Ein halbes Jahr später hat sich die Haltung manifestiert und die Beschwerden fangen an.Ein gutes Beispiel ist meine Mutter
Ihre Rückenschmerzen kamen von einer Blinddarm-Operation von früher. Die Faszien haben alles verzogen, Gewebe und Muskulatur. Das hat sich bis zum Rücken ausgewirkt.Anlaufstelle Nr. 1 ist jetzt in beiden Fällen der Osteopath.
Er lockert das Fasziengewebe und behandelt die Narbe, sodass sie wieder geschmeidiger wird. Nach einigen Behandlungen müssen die schlimmsten Schmerzen verschwunden sein. Meine Mutter hat heute keine Schmerzen mehr im Rücken.Besuch beim Posturologisch orientierten Augenarzt
Test meiner Brille
Als ich beim Workshop war, hatte ich das Glück, dass meine Augen u.a. überprüft worden sind. Interessanterweise haben wir herausgefunden, dass meine Brille nicht richtig eingestellt war. Ich Idiot habe mir die Brille anpassen lassen, während meiner Medi-Umstellung.
Ich sprach dann gleich einen Augenarzt – Dr. Rauch, Heilbronn -, an, den ich beim Workshop kennengelernt habe. Einen Termin habe ich gleich ausgemacht und wir untersuchten dann meine Brillenstärke.
Sie war leicht abweichend.
Optometristen – Perfekte Kenntnis über die Augen
Wer ganz sicher mit seinen Augen gehen will, kontaktiert einen Optometristen. Er hat mehr Zeit als die Augenärzte, um alle Parameter genauestens auszumessen.
▶ Ich werde mir jetzt eine neue Brille und auch Sonnenbrille machen lassen
Myofunktionelle TherapieIm Gespräch erfuhr ich auch, dass er der Meinung ist, dass mehr Störungen vom Kau-System kommen, als die Posturologen kommunizieren.
Insbesondere durch die Myofunktionelle Therapie wird die Zungen-, Lippen-, Mimik-, Schluck- und Ansaugfunktion überprüft und neu ausgerichtet. Das wiederum hat Auswirkungen auf die Augen und die Füße.
Ansonsten meinte er, dass die teuren Gläser beim Optiker überflüssig sind. Eine normale Brille tut’s auch.
Ich danke Herrn Dr. Rauch, dass er mir alles genau erklärt hat.
Besuch beim Posturologisch orientierten Kieferorthopäden
Posturologie und darüber hinaus
Es war wirklich sehr nett, dass sich das Ehepaar Dr. Strebel in Hechingen für mich Zeit genommen haben und mir einiges zur Haltungsoptimierung berichtet haben.
Frau Strebel war zudem Heilpraktikern und erzählte aus der alternativen Ecke, was für ein Verständnis sie hat, von diversen Störquellen.
1) Narben
Wir kamen gleich zum Punkt und sind das Thema Narben angegangen. Sie zeigten mir Kinesiologische Tests und wie sie Narben entstören können. z.B. von:
- Operationen (Faszienverklebungen durch Kieferoperationen)
- Tattoos (Schwermetalle)
- Piercings (ups, hatte zwei in der Zunge, ohje)
- zu frühe Abnabelung beim Säugling.
Aber leider ging das über meinen Horizont hinaus. Ich muss mich hier nochmals genauestens aufklären lassen.
Auf jeden Fall macht es keinen Sinn, das verwachsene Narbengewebe erneut wegzuschneiden, weil es dann trotzdem weiter wuchert und noch schlimmer wird.
2) Falsche Lage im Mutterleib
Auch im Uterus kann es zu Fehlhaltungen und Verformungen des Kopfes kommen. Hier hilft ein Osteopath, die richtigen Kräfteverhältnisse wieder herzustellen.
3) Großes BlutbildEs macht auch immer Sinn, ein großes Blutbild machen zu lassen. Vielleicht liegt auch eine Übersäuerung vor, die von zu viel tierischem Fett und Eiweiß, oder durch zu viel Kohlenhydraten verursacht wird.
Es kann aber auch sein, dass ein chronischer Magnesiummangel vorliegt, wie bei meiner Freundin. Den bekommt man aber nicht durch das Blutbild heraus, sondern durch spezielle Tests. Durch Magnesiummangel kommt es auch zu schlimmen Verspannungen.
4) HändiDas Ehepaar ist auch davon überzeugt, dass weitere Störungen durch das Händi kommen. Sie haben wieder mit mir einen Kinesiologischen Test gemacht, wobei das Händi in meiner Hand als Störquelle ansprang. Hmm. Puh. Ist mir wurscht.
5) Pathophysiognomik – Krankheitszeichen im GesichtHerr Dr. Strebel sprach mich gleich auf mein Gesicht an und was er in meinem Gesicht entdeckte. Ich habe mit meinem Darm/Magen Probleme, was natürlich auf meine Medis zurückzuführen ist.
▶ Mit dieser Thematik kenne ich mich aber zu wenig aus, um mir ein Urteil darüber erlauben zu dürfen.6) Alternative Methoden in der Kieferorthopädie: Bionator & Relaktor
Auf der Webseite habe ich gesehen, dass Dr. Strebel eine ganzheitliche Therapie mit dem Bionator anbietet. An der Praxistür am Ende des Gesprächs, holte ich dann doch noch meinen Relaktor heraus, um herauszufinden, ob er ihn kannte und wie er ihn beurteilen würde.
Er kannte ihn nicht, aber er sagte, wie aus der Pistole geschossen, dass dieses Gerät viel weiter entwickelt ist, als der Bionator. Höchstens die zwei Kunststoffschilder unten am Gerät wären überflüssig. Habe ich aber nicht verstanden.
www.kieferorthopaedie-hechingen.de
7) Go-Fit-Matte & Yandra-Matte
Go-Fit-Matte
Die Matte war sehr angenehm und hat nach einem langen Tag gut von unten massiert. Die Haltung hat sich durch das Lösen der Triggerpunkte im Fuß verbessert.
Das wiederum hat Einfluss auf die Unterkieferposition. Sie ist allerdings nur ein unterstützendes Mittel – die CMD wird aber alleine nur durch die Matte natürlich nicht besser.Yandra-Matte
Das tolle an der Yandra-Matte ist, dass man sich auch mit dem Rücken drauf legen kann. Sie ist zwar etwas stacheliger, aber daran gewöhnt man sich.
Posturologische Kontraindikationen
Studie: Auswirkung der Okklusion auf das Posturale System
Integer finde ich immer die Methoden und Ansätze, die auf Kontra-Indikationen ganz klar hinweisen. Wie ihr sicherlich wisst, ist das Thema Orofaziales System und Okklusion eines der heißest diskutiertesten Störquellen überhaupt.
Dr. Prade, Zentrum Heilbronn, hebt hier deutlich folgende Punkte hervor:
- Störungen am Kauapparat wie große Zahn-Fehlstellungen,
- Zahnlücken, anteriore und posteriore Vorkontakte und
- besonders Kreuzbisse, können eine Posturologische Reprogrammierung wesentlich stören oder sogar blockieren,
- hier sind natürlich auch Unterkieferfehlstellungen und damit
- Zungenbeinfehlstellungen von großer Bedeutung, weil sie wiederum zu Beckenfehlstellungen führen.
Fazit:
▶ Alle Störsysteme:
- Orofaziales/Kau-System (Zunge, Lippen, Mimik, Wangen),
- Augen (Augenkonvergenz, Hornhautverkrümmung, Brille),
- Füße,
- Narben,
müssen nacheinander getestet und entstört werden. Was es darüber hinaus an Störquellen gibt, sollte jeder selbst entscheiden. Ich verzichte auf jeden Fall nicht auf meinen Schmuck.
Auch die Posturologie ist kein Allheilmittel. Aber sie thematisiert wirklich alle möglichen Störquellen, die es gibt. Wo habt ihr so eine profunde Diagnostik schon einmal erfahren?
Pro: Die Posturologie▶ Bei schweren Augen- und Fußfehlstellungen hat die Posturologie ihre Kernkompetenz.
Die Einlegesohlen mit dem galvanischen Element, sind gegenüber den Sensomotorischen Einlagen überlegen.
(Habe ich am eigenen Leib erfahren).▶ Wenn das Kau-System keine größeren Probleme aufweist, sind sie auf dem richtigen Weg.
▶ Die Schnittstellen zu Zahnärzten und Kieferorthopäden sind vielversprechend. Sie arbeiten ganzheitlich mit alternativen Methoden, wie z.B. mit der Myofunktionellen Therapie.
▶ Evaluierungen haben aber gezeigt, dass die Posturologie oder generell alle Formen von Körperarbeit langfristig am nachhaltigsten sind.
Kontra: Die Posturologie
▶ Sie kennen sich noch zu wenig mit dem Kau-/Orofazialen System aus. So wie es aussieht, doktern sie noch zu viel an der Okklusion herum, als mit den Weichteilen anzufangen.
▶ Insbesondere bei schwerem (medikamentös induziertem) Bruxismus/Reiben/Pressen, greift die Posturologische Behandlung nicht mehr.
▶ Ausgeklammert werden müssen aber starke berufsbedingte/skelettale Fehlhaltungen: z.B.
- Nackenmuskulatur / PC
- Skelettale Fehlstellungen: Hüftdysplasie, Dysplasie des Schultergelenks, etc.
- Hier hilft Körperarbeit wieder.
▶ Ich nutze die Sohlen nicht mehr, da von oben der Bruxismus kommt und von unten stark nach oben gearbeitet wird. Hauptangriffspunkt ist hierbei mein Knie. Also nicht empfehlenswert bei CMD. Trotzdem wollte ich die Posturologie mal vorstellen.
Wichtig: Becken-Schiefstand/ Beinlängen-Differenz
Stimmen die Diagnosen der Orthopäden wirklich?
Die Diagnosen Becken-Schiefstand oder Beinlängen-Differenz sind ein gutes Beispiel dafür, wie eine falsche Herangehensweise zu einer falschen Diagnose, oder zumindest zu falschen Gegenmaßnahmen führt.
Problem-Orientierung vs. Ursachen-Forschung
1) Problematik der Bildgebenden Verfahren – Röntgen-Bild
Das Betrachten eines Röntgen-Bildes oder das Auflegen einer Hand auf eine Hüfte, mag zwar zur richtigen Diagnose (das Becken steht schief) führen, sagt aber nichts über die muskulär-bedingte Ursache aus.
Der renommierte Orthopäde und Rücken-Experte Prof. Martin Marianowicz (München) sagt im deutschen Fernsehen, dass in weniger als 15% der Fälle ein Rückschluss von bildgebenden Verfahren auf die Ursache der Beschwerden funktioniert.
2) Vergleichen der Beinlängen
Wenn man bei einer liegenden Person Zug auf die Beine gibt und dann schaut, ob beide Fersen auf gleicher Höhe sind, ist meistens schon die Diagnose (ein Bein ist kürzer) falsch gestellt.
In beiden Fällen wurde die eigentliche Ursache für den festgestellten Beckenschiefstand nicht erkannt: Sehr häufig ist die seitliche Rumpfmuskulatur auf einer Seite verspannt/verkürzt und zieht so das Becken und damit auch das Bein auf dieser Seite nach oben.
▶ 80-90 % der BLD sind funktionell (d.h. muskulär), z. B. durch eine Hüftdrehung verursacht.
a) Funktionelle Beinlängen-DifferenzHier kann man sehen, wird die Beinlängendifferenz durch eine Verwringung des Beckens ausgelöst wird. Werden nun Konventionelle Einlagen verschrieben, ist das der Super Gau.
b) Skelettale (Knochen) Beinlängen-Differenz
Natürlich haben viele Menschen auch eine BLD, die tatsächlich, bei geradem Becken, eine echte LD aufweisen.
3) Beckenschiefstanda) Funktioneller Beckenschiefstand
Die Störung wird durch Weichteile, die rund um die Hüfte und Becken liegen, verursacht. Betroffen sind dabei Muskeln, Faszien, Bänder und Sehnen.
b) Struktureller/Anatomischer Beckenschiefstand
Der strukturelle Beckenschiefstand ist durch eine echte Beinlängen-Differenz verursacht. Sie ist anlagebedingt oder entsteht beispielsweise durch falsch verheilte Knochenbrüche.
Eine leichte Schiefstellung des Beckens ist sehr häufig und meist nicht mit Problemen verbunden. Bei ausgeprägterem Beckenschiefstand kann es zu zahlreichen Beschwerden kommen, die von Zähneknirschen über Hüft- und Fußschmerzen bis hin zu starken Rückenschmerzen reichen.
Was kann der Körper kompensieren?
BLD zwischen 2 cm und sogar bis 5 cm dürften nicht so sehr ins Gewicht fallen. Die kann der Körper ganz gut kompensieren.
Weitere Informationen folgen…
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Schienen-Therapie
Quelle: Prof. Dr. J. C. Türp, Basel.
Schienen-Therapie und Evidence-Based Medicine
Ich wollte eigentlich nur etwas zu sekundärem (iatrogenem, medikamentös verursachtem) Bruxismus wissen (Studie 2007). Und der Zufall will es, dass ich da ausgerechnet an Herrn Professor Dr. Türp gerate.
Einer der führenden Spezialisten auf dem Gebiet der Diagnostik und Therapie der Cranio-Mandibulären Dysfunktionen (CMD).
Ich schrieb ihn an und bat um ein Interview. Er antwortete überraschend schnell und war fix bereit für ein Interview.Schienen-Therapie vs. Alternative Medizin
Ich habe ja null Plan davon, was die konventionelle Schienentherapie angeht, oder was die neuesten Entwicklungen nach Slavicek sind.
Ich habe alle meine CMD-Beschwerden mit Körperarbeit in den Griff bekommen – aber dazu mehr in einem anderen Post.Die Kombination von Beiden
Es ist doch wurscht, ob Evidence-Based Medicine oder minimalinvasive Alternativmedizin. Die Verbindung von beiden Ansätzen wäre nicht nur für Patienten, sondern auch für Behandler interessant.
Interview mit Herrn Professor Dr. Jens Türp
Klinik für Rekonstruktive Zahnmedizin und Myoarthropathien, Universitäres Zentrum für Zahnmedizin Basel
1) Was sind die wichtigsten Behandlungsmaßnahmen bei Bruxismus und CMD?
Antwort: Türp:1.1 Selbstbeobachtung
Der erste Weg bei Bruxismus ist die Selbstbeobachtung, um sich selbst klar zu machen, ob man am Tage häufiger mit den Kiefern presst oder mit den Zähnen knirscht, als einem bislang selbst bewusst geworden ist.1.2 Aufkleber
Dazu eignen sich farbige Aufkleber ●, die man an Stellen befestigt, auf die man während des Tagesverlaufs mehr zufällig ab und zu schaut. Also zum Beispiel einen Kleber auf:- das Telefon ●
- der andere auf eine Tasche ●
- noch einen an einen Schrank ●
- und zuletzt an einen Spiegel ●.
1.3 Wie stehen die Zähne zueinander?
Wenn man nun im Tagesgeschehen eine solche Farbmarkierung erblickt, sollte man sich fragen, ob in diesem Moment die Zähne gerade Kontakt haben oder nicht.
Normalerweise sollten sie, außer beim Kauen, keinen oder nur schwachen Kontakt aufweisen.1.4 Entspannungsverfahren senken den Muskeltonus
Ertappt man sich aber dabei, dass man regelmäßig fest zusammenbeißt, so liegen starke Hinweise für Bruxismus vor.
Eine wichtige Therapieempfehlung ist in diesem Falle das Erlernen und tägliche Durchführen eines Entspannungsverfahrens. Ferner sollte zum Schutz der Zähne im Schlaf eine orale Schiene getragen werden.1.5 Michigan-Schiene als Evidence-Based Medicine
International ist die Michigan-Schiene die erste Empfehlung. Diese wurde Mitte der 1960er Jahre an der Universität von Michigan entwickelt und gilt heute unter allen Okklusionsschienen als Goldstandard.
Ihre positive Wirkung bei Bruxismus, Kaumuskelschmerz und Kiefergelenkschmerz ist in vielen wissenschaftlichen Studien belegt.1.6 Vorsicht bei anderen Schienen (Frontzähne)
Dagegen empfehle ich nicht solche Aufbissbehelfe, die nur einige wenige Zähne bedecken, also zum Beispiel nur die Frontzähne. Das Tragen solcher Fabrikate kann zu unerwünschten und äußerst unangenehmen Nebenwirkungen führen.
Dazu zählen beispielsweise Zahnlockerungen, Veränderungen der Stellung von einzelnen Zähnen oder Bissveränderungen des Unterkiefers.Buch zum Thema Schienentherapie
Im Herbst 2016 wurde im Berliner Quintessenz Verlag übrigens ein von Professor Hans Schindler (Universität Heidelberg) und mir herausgegebenes Buch zum Thema Schienen- und CMD-Therapie herausgebracht.
Titel: „Konzept Okklusion“, das den aktuellen internationalen Stand der Wissenschaft zu dem Thema zusammenfasst.
Inhalt:
Schmerzreduktion oder Schmerzbeseitigung ist das ursprüngliche und vordergründige Ziel zahnärztlicher Behandlungen.
Dieser Anspruch trifft in besonderem Maße auf die Verwendung von Okklusionsschienen bei der Behandlung schmerzhafter Cranio-Mandibulärer Dysfunktionen (CMD) zu, deren Grundlagen dieses Buch im Rahmen eines besonderen Konzepts vermitteln möchte.
https://www.quintessenz.de/books.php?idp=19700
Inhaltsverzeichnis
http://d-nb.info/1115353357/042) Wie sieht es mit der Psyche aus?
Antwort: Türp: Menschen mit Schmerzen reagieren auf Beschwerden immer auch mit der Psyche. Wäre dies nicht so, wären wir keine Menschen.
Vor allem bei anhaltenden, chronischen Schmerzen ist es geradezu natürlich, dass man besorgt, verängstigt und/oder depressiv verstimmt ist.
Diese schmerz-begleitenden Reaktionen sind normal, aber es gilt, sie im Rahmen der Diagnostik und Therapie mitzuerfassen.
Vielfach werden diese begleitenden Befunde ignoriert, was nicht förderlich für den Behandlungserfolg ist. Um es noch einmal klarzustellen: psychische Befunde sind meistens die Folge von CMD-Schmerzen.
Daher ist der Begriff „psychosomatisch“ hier falsch. Stattdessen sollte es „somatopsychisch“ heißen: Erst das körperliche Problem, dann die psychische Reaktion.3) Wie beurteilen Sie Operationen an den Kiefergelenken?
Antwort: Türp: Die Indikation für operative Eingriffe an den Kiefergelenken ist heute sehr, sehr eng. Der aller größte Teil der CMD-Fälle lässt sich mit nicht-invasiven, reversiblen Methoden bessern.
Also beispielsweise mit Physiotherapie, einer Schiene während des Schlafs, einem für kurze Zeit gegebenen Medikament und/oder einem Entspannungsverfahren.
All diese Maßnahmen sind hinsichtlich ihrer Wirkung, hinsichtlich Schmerzen und eingeschränkter Unterkieferbeweglichkeit gut belegt.4) Bildgebende Verfahren sind nicht immer zielführend.
Antwort: Türp: Vorsicht ist geboten grundsätzlich vor mechanistischen Konzepten, die den Menschen nicht als biologisches Wesen, sondern als eine Art lebenden, spiegel-symmetrischen und geräusch-freien Artikulator sehen.
Jeder Mensch ist ein Unikat, das nicht symmetrisch gebaut ist und sich von anderen Menschen unterscheidet. Daher ist auch vor zu viel Bildgebung zu warnen.
Eine Panoramaschichtaufnahme ist zum Zwecke der Differentialdiagnostik in Ordnung. Aber andere Verfahren, wie digitale Volumentomographie oder Magnetresonanztomogramme (Kernspintomogramme) der Kiefergelenke, sollten nur in begründeten Sonderfällen eingesetzt werden.
Abweichungen von einer schönen Abbildung aus einem Lehrbuch findet man bei den meisten Menschen, egal ob mit oder ohne CMD.5) Wie schätzen sie die alternativen Methoden ein, einschließlich Bionator, Funktionsregler und Relaktor, die einen muskulären Ansatz verfolgen?
Antwort: Türp: Ich bin grundsätzlich gegenüber allen angebotenen diagnostischen und therapeutischen Methoden offen und freue mich, wenn das Spektrum erweitert werden kann.
Allerdings sollten alle Methoden grundsätzlich auf ihren Nutzen hin überprüft worden sein. Leider kommen einige Dinge viel zu schnell auf den Markt, ohne dass bekannt ist, ob sie nützen oder vielleicht sogar schaden.
Diejenigen, die Methoden, egal ob etabliert oder neu, vorschlagen, stehen in der Pflicht, Belege für die Wirksamkeit dieser Methoden zu liefern. Dies gilt auch für die von Ihnen angesprochenen drei Apparaturen.6) Ausschlusskriterien für die Michigan-Schiene
Antwort: Türp: Personen, die unter 16 Jahren sind, sollten noch keine Schienentherapie mit der Michigan-Schiene beginnen. Grund: Die Okklusion der Zähne ist noch nicht endgültig eingestellt.
Ich danke Ihnen für das Gespräch.Weitere Informationen
1) CMD- Die richtige Hilfe bei Kieferbeschwerden. Spiegel online, 2014
Tanja Wolf im Gespräch mit Prof. Dr. Türp
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/craniomandibulaere-dysfunktion-diagnose-und-therapie-bei-cmd-a-977237.html#js-article-comments-box-pager2) Wenn „ZahnRat 72“ zum Knackpunkt wird: Über qualitative Mängel einer Patienteninformation.
Dtsch Zahnärztl Z 2013;68:99-108
J. C. Türp 1, H.-J. Schindler 2, , G. Antes
https://www.researchgate.net/publication/291046596_Wenn_zahnRat_72_zum_Knackpunkt_wird_Uber_qualitative_Mangel_einer_Patienteninformation3) CMD: Welche Therapieformen sind nachweislich wirksam? Vortrag, Deutscher Zahnärztetag 2010, Frankfurt/Main, 13. November 2010. Jens C. Türp
Eine Übersicht zu den verschiedenen Schienen-Typen, die es gibt.
http://www.dental.uni-greifswald.de/abteilung/kons/pdf/schienenskriptFazit:
▶ Evaluiert, ob euer Behandler:
a) sich nach der Psyche und Medikamenten erkundigt,
b) auf Kontra-Indikationen hinweist: starker Bruxismus + Kieferfehlstellung,
c) auf andere Schienentherapie-Konzepte verweist, die in eurem speziellem Fall eventuell besser wären.
▶ Nicht jeder Arzt hat das für den Patienten geeignete Schienentherapie-Konzept in der Praxis.Weitere Informationen folgen…
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Kieferchirurgie bei Fehlbissen
Ästhetisch-Plastische Operationen/
Funktionelle Kiefergelenks-Operationen/
Unfall-ChirurgieWas für den einen spannend ist – weil er in Vorfreude wegen seiner ausgeprägten Progenie auf seine Kiefer-Korrektur wartet, ist für den anderen beunruhigend. Der dritte erhofft sich, dass nach seinem schweren Unfall die Operation gut verläuft und er wieder ganz hergestellt wird.
Die Schönheits-Chirurgie hat nicht unbedingt die medizinische Indikation zur Operation, während die Funktionelle Kiefergelenks-OP als oberstes Ziel hat, die funktionellen (Kauen, Schlucken, Sprechen) Gegebenheiten und die Rehabilitation des Patienten wieder herzustellen.
Das Ziel der Plastisch-Rekonstruktiven Gesichtschirurgie ist vorwiegend die Korrektur von Form und Funktion, z.B. nach Tumor-Operationen, Unfällen sowie bei angeborenen Fehlbildungen.
Aber alle haben eins gemeinsam: Die Verbesserung des Patienten-Wohlbefindens.
Vorneweg sollten die Betroffenen wissen, dass diese Operationen ein gewisses Risiko mit sich bringen. Denn im Gesicht reagiert das muskuläre System 6 mal schneller als am restlichen Körper.
Kieferfehl-Stellungen – Auswirkungen auf die CMD
Bei CMD-Beschwerden gibt es unterschiedliche Kieferfehlstellungen, die nach verschiedenen Angle-Klassen unterschieden werden:
- Angle-Klasse I – Neutralbiss: Damit wird ein normales Gebiss beschrieben
- Angle-Klasse II – Deckbiss: Damit wird ein Überbiss beschrieben.
- Angle-Klasse II – Offener Biss: Hier liegt ein nicht verschließbarer Spalt zwischen den oberen und unteren Schneidezähnen vor.
- Angle-Klasse III – Progenie: Damit wird ein Vorbiss beschrieben. Der Oberkiefer steht zu weit zurück bzw. der Unterkiefer zu weit vor.
- Angle-Klasse III – Kreuzbiss: Die Zähne in Ober- und Unterkiefer beißen auf beiden Seiten falsch zusammen.
Bei Kieferfehlstellungen kommen herkömmliche CMD-Therapien an ihre Grenzen. Auch ich habe die Angle-Klasse III (Progenie) und mein Kieferorthopäde hat mir zur OP geraten. Ich habe mich allerdings dagegen entschieden, wegen des zu großen Risikos.
MFT bei Kiefer-Chirurgie besonders wichtig!
Wer sich ohne MFT einer Chirurgie unterzieht, hat ein höheres Risiko, ein Rezidiv zu bekommen.
Unverständnis tatsächlich noch weit verbreitet
Während die MFT bei bestimmten Ärzten ganzheitlich angewendet wird, trifft sie bei vielen Kieferorthopäden, Zahnärzten oder Chirurgen immer noch auf Unverständnis.
Sicher spielt zum Teil ein Informations-Defizit eine Rolle, ebenso wie ein mechanistischer Denkansatz. Der Grundsatz „Form follows function“ ist vielerorts erkannt und akzeptiert.
Alte vs. Junge Therapie
Ich habe mich bei meiner MF-Therapeutin mal über die aktuelle Verbreitung der MFT erkundigt. Sie meinte, dass die jungen Zahnärzte und Kieferorthopäden oder Chirurgen viel Wert auf eine innovative Schienen-Therapie legen.
Die MFT sehen viele als Antiquierte Schule von den alten Ärzten, die die MFT noch häufiger verschrieben haben, als die Jungen. Sie haben leider weniger Ahnung als angenommen. Dabei ist erwiesen, dass:
Weichteil (Zunge, Lippen, Wangen) formt Hartteil (Zähne, Kiefer)
Ärzte haben keine Ahnung von der richtigen Zungenlage
Meine MF-Therapeutin war in einem Seminar von Frau Fuhlbrück, die bekannteste MF-Therapeutin in der Branche, zur Fortbildung.
Frau Fuhlbrück musste den ansässigen Zahnärzten und Kieferorthopäden mehrmals erklären, was es mit der Zungenruhelage, Schluckmuster und Nasenatmung auf sich hat.
Fast niemand der Ärzte – außer den Logopäden – wurde in ihrer Ausbildung über die Funktion der Muskeln im Orofazialen Bereich und die Aufrichtung von den Füßen aufgeklärt, geschweige, dass sie es im Studium gelernt hatten.
Kassenleistung hat Vorrang
Natürlich werden von den meisten Ärzten hauptsächlich die Kassen-abgedeckten Therapien empfohlen. Insbesondere im Wachstum bei Kindern kann ohne MFT einiges falsch gemacht werden.
Meine Persönliche Erfahrung
Wie oben schon erwähnt, bemerke ich einen engen Zusammenhang zwischen den täglichen MFT-Übungen auf die Körper-Aufrichtung, Zungenlage und die Myozentrik des Kiefers.
Ich kann es nicht verstehen, wieso diese einfachen Punkte und Übungen nicht ernst genommen werden?
Alternative Botox als Langzeit-Prophylaxe
Ich habe schon gelesen, dass manche Ärzte mit Botox arbeiten, um die Muskelinformation zu löschen und neu zu programmieren. Das wird als gute Rezidiv-Prophylaxe angepriesen.
In der Vergangenheit habe ich Botox probiert. Da war aber nix mit Neuprogrammierung. Schon nach einem Monat lässt die Wirkung des Nervengiftes langsam nach.
▶ Passt hier bitte auf, denn eine ständige Botox-Therapie wird sau teuer.
Voraussetzungen für Langzeiterfolge in der Kiefer-Chirurgie
Die Zunge und der Lippenschluss die Hauptrezidiv Kandidaten
Bericht: 7. Europäische Kongress für
Myofunktionelle Therapie, 1987, Dr. med. Ingrid Grunert
Abteilung für Zahnerhaltung und Zahnersatz der Uniklinik für Zahn, Mund- und Kieferheilkunde InnsbruckDiese Unterlagen hat mir Frau Codoni 2013 zugeschickt. Die Studien sind aus den 90iger Jahren und offensichtlich hat mir Frau Codoni die Studienergebnisse von Frau Prof. Dr. Grunert geschickt, weil sie in Innsbruck einen innovativeren Ansatz haben, als die restlichen Kliniken.
Was mir aber gleich aufgefallen ist, dass sich die Chirurgie schon vor dreißig Jahren mit dem Thema MFT auseinandergesetzt hat. Wow.
a) Der rezidiv-fördernde Effekt myofunktioneller Störungen bei Progenie-Patienten nach Unterkiefer-Osteotomien, Ingrid Grunert, 1990
Studienergebnisse:- Patienten mit einer auffallenden Myofunktionellen Störung, hatten postoperative skelettale und okklusale Rezidive. Bei Patienten ohne Myofunktionelle Störungen blieb das Operationsergebnis stabil. (Ist die Frage wie lange?)
- Bei einer außerordentlichen Dysgnathie konnte auch nach einer 2. Operation keine neutrale Verzahnung erreicht werden.
Myofunktionell untersucht wurden:
- Tonus Lippenbefund
- Schluckbefund
- Zungenbefund
- Daumenlutschen
- Schnuller
- Oberlippe und Unterlippe
- Größe der Zunge
- fehlendes Lippenbändchen, Zungenbändchen
- Missverhältnis zwischen Größe der Zunge und des Gaumens (Zunge zu groß für Gaumen), Druck der Zunge gegen die unteren Zahnreihen
- Wachstumsschübe
- Nägelkauen und Zusammenpressen der Zähne
▶ Diese Parameter sind Kandidaten für ein Rezidiv.
Beispiele aus meinem Umfeld
1) Stabiles OP Ergebnis
Patient: starke Myofunktionelle Störungen, aber stabiles OP-Ergebnis. Vorteil: harmonische und ausgewogene mimische Muskulatur bei normaler Lippenkraft. So wurde die Zungenfehlfunktion kompensiert.
2) Ober- und Unterkiefer-Osteotomie
Auch bekannt: Bei extremen Progenien und offenen Bissen erfolgte eine kombinierte Ober- und Unterkiefer-Osteotomie.
3) Unglaublich aber war: Weichteile
Es konnte experimentell nachgewiesen werden, dass die Weichteile Einfluss auf den wachsenden Kiefer haben und mechanisch durch Druck, Zahnbewegungen oder eine Änderung des Wachstumsmusters verursachen können.
4) Zum Glück: Zunge
Bei einer zu großen Zunge muss der Kieferorthopäde die Zahnbögen präoperativ so gut wie möglich ausformen, so kann eine Verkleinerung der Zunge umgangen werden.
b) Analyse stabiler Spätergebnisse nach Unterkiefer-Osteotomien bei Progenie Patienten ohne funktionelle Störungen, Ingrid Grunert, 1990
Studienergebnisse:
- Ungewöhnlich ist es nicht, wenn Patienten nach einer gelungenen Osteotomie zu Knirschen und Pressen anfangen, was wieder zu einer Myofunktionellen Störung führen kann.
- Obwohl eine geringe Myofunktionelle Störung besteht, muss es nicht zu einem Rezidiv kommen (Ist die Frage wie lange?). Patienten mit einer massiven Myofunktionellen Störung neigen oft zu Rezidiven oder schlechten Langzeitergebnissen. Sie zeigen vor allem Störungen bei der Schluckfunktion.
- Natürlich ist es auch schwierig, bei Erwachsenen ihre Funktionsmuster umzutrainieren. Hier muss man am Ball bleiben. Wichtig ist dabei, dass ein genügend großer Cranialer Zungenraum in korrekter Lage mit Achsengerechter Stellung der Zähne in richtiger Position zu den Kieferbasen geschaffen wird und der Molarenbereich abgestützt ist.
c) Kephalometrische (Bezugspunkte: Sella turcica – die Einbuchtung der Hypophyse -, Nasion (die Nasenwurzel), Pogonion (der ventralste Punkt am knöchernen Kinn, etc.) Analyse von Patienten aus dem progenen Formkreis nach Operativer Korrektur, Ingrid Grunert, 1991
Studienergebnisse:- Ehrlich gesagt, ist jede zweite Progenie im Oberkiefer zu suchen. Das hat natürlich auch eine enge Verbindung mit der Zungenfunktion.
- Besteht beispielsweise postoperativ ein ausreichender Überbiss, blieben die Ergebnisse weitgehend stabil.
- Bei Patienten mit Änderungen in der frontalen Verzahnung waren massive Myofunktionelle Störungen klinisch feststellbar (falsche Ruhelage der Zunge und Druck der Zunge beim Schlucken gegen den Unterkiefer oder zwischen den Zahnreihen.
- Patienten, die eine Makromandibulie (Vergrößerung des Unterkiefers, jedoch in 50 % der Fälle gleichzeitig eine Mikromaxillie (Bei der Mikromaxillie ist der Oberkiefer dreidimensional auffallend klein.) kombinierten, hatten häufig auch ein myofunktionelles Problem. Bei all diesen Patienten ist die Zunge im Verhältnis zum Gaumen zu groß und ihr Ansatz am Unterkiefer im Verhältnis zum sagittalen Gaumengewölbe zu weit vorn gelegen.
- Eine mangelhafte Prothetische Versorgung postoperativ kann auch zu einem Rezidiv führen.
Langzeit-Studien sind eher selten zu finden
Langzeiterfolge nach Orthognather Chirurgie –
Mit Frau Dr. Dr. Ingrid Grunert
https://mediatum.ub.tum.de/doc/602269/602269.pdfRisiken nicht außer Acht lassen
Man darf nicht vergessen – auch wenn auf vielen Seiten von Chirurgen – die OP als Routine-Eingriff angepriesen wird – dass diese Operationen schon eine bestimmte Hausnummer haben.
Interviews
1) Roger Russel vom Feldenkrais-Zentrum Heidelberg
Ich führte ein Interview mit Roger Russel vom Feldenkrais-Zentrum Heidelberg. Er ist Körper-Therapeut und sieht die Herausforderungen einer OP im ganzheitlichen Kontext.
Gelenke im menschlichen Körper arbeiten eng miteinander zusammenarbeiten
Von klein auf hat unsere Muskulatur ihren speziellen Gestaltungsauftrag und führt unsere Gewohnheiten aus.
Wenn wir nun ein Gelenk an unserem Körper operieren, werden diese jahrelangen Gewohnheiten der Muskulatur nicht mit verändert.
Das Gehirn hat seine alte Gewohnheit abgespeichert. Während der Evolution haben sich bestimmte Primärfunktionen herausgebildet: Kauen, Schlucken, Beißen, Atmen. Was geschieht mit dem Kiefer, wenn er operiert wird?
Es findet u.a. bei einer OP auch eine Veränderung der Atmung statt. Man denkt, dass sich der Kiefer neu adaptiert. Scheinbar passt sich der Kiefer und seine ganze Bewegungsempfindung ohne Probleme neu an. So wie es die Kieferchirurgen erzählen.
Auch wenn wirklich über einen gewissen Zeitraum (Monate oder Jahre) das Ergebnis stabil bleibt, fängt trotzdem eine Anpassung an einem weiter entfernten Ort an.
Meistens passiert es so viel später, dass man keinen Zusammenhang mehr zwischen neuen Beschwerden und zurückliegender OP herstellen kann.
Z.B. Schwindel, Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel, Kiefer beginnt zu zittern, alte Beschwerden von damals kommen wieder.▶ Fragt bitte nach, ob die OP mit MFT ergänzt werden muss.
2) Mein Osteopath – Die Faszien – Kurz erklärt
Die Distanzen, die bei der Unterkieferverlagerung oder Oberkieferverlagerung überwunden werden, sind nicht wesentlich. Es ist das System der Faszien, das beansprucht wird.
Schnittwunden, Knochenbrüche oder jede Art von Operation führen zu einer Verletzung der Faszien, wobei letztgenannte große Schäden am Gewebe anrichten. Es verhärtet sich, es vernarbt oder wird sogar zerstört, da hier besonders viele Fasern verletzt werden können.
Selbst bei eindeutiger Operationsindikation, die die Beschwerden des Patienten vollständig erklären können, gibt es aus gesamter Sicht nahezu immer eine Mitbeteiligung des umliegenden faszialen Gewebes.
Dies kann zu einer schlechteren Drainage und Wundheilung in dem operierten Gebiet führen. Die Folge sind schlechtere Operationsergebnisse auch bei einwandfrei verlaufenden Operationen.
Daher ist ein Vorbereiten des Gewebes für die Operation aus den Erfahrungen im Einzelfall sinnvoll.3) Meine Myofunktionelle-Therapeutin
Sie betont, dass diese Optionen gut überlegt sein müssen. Zu subtil verlaufen hier die Nervenbahnen und die Organisation der Muskeln.
Wer hier trotzdem – z.B. aus Ästhetischen Gründen einsteigen will, (kann ich absolut verstehen), sollte sich einen integren Kiefer-Chirurgen raussuchen, der etwas von Myofunktionellen Zusammenhängen versteht.
Es müssen nicht immer die bekanntesten Chirurgen sein, sondern die, die Muskuläre Zusammenhänge richtig interpretieren.
Wenn das Ergebnis der Chirurgie gut wird, dann kann man ruhig mal kleine Probleme oder Wehwehchen in kauf nehmen. Hier kann die Körperarbeit wieder helfen.
Beispiele aus meinem Umfeld
1) Hüftbeschwerden: Ausgeprägte Progenie
Ich habe erfahren, dass ein Bekannter von uns eine Hüftoperation vor sich hat. Hmm dachte ich, das war doch der Steffen mit einer sehr ausgeprägten Progenie.
Da dachte ich sofort: 1+1 gibt CMD, eigentlich ein Fall für den Chirurgen, Umstellungs-Osteotomie. Aber ich wette, er hat noch gar nichts von CMD gehört. Das gibt’s tatsächlich noch. Außerdem nimmt er die Thematik offensichtlich nicht sehr ernst.Sein Ziel ist es, die Hüft-Operation mit Physiotherapie hinauszuzögern, er hat sich schon gut über diverse Verfahren informiert. Meine Ansichten haben ihn nicht wirklich interessiert.
2) Probleme beim Essen: Kreuzbiss und offener Biss
Gestern habe ich per Zufall einen jungen Mann kennengelernt. Mir ist gleich aufgefallen, dass er eine feste Zahnspange trägt. Neugierig habe ich ihn darauf angesprochen und er berichtete mir, dass ihm bald der Kiefer gebrochen wird.
Seine Diagnose: Kreuzbiss mit seitlich offenem Biss
Das Problem war, dass er nur auf einer Seite richtig kauen konnte. Die Kieferorthopädie konnte das natürlich nicht ausgleichen. So empfahl man ihm die Kieferchirurgische Gelenks-Justierung.
Gute Voraussetzungen für eine OP
Er ist ein sehr offener, kommunikativer Typ, sehr entspannt und optimistisch. Auf meine Frage, ob ihm CMD & CMD-Therapie was sagt, verneinte er. Von Myofunktioneller Therapie hat er auch noch gar nichts gehört. Völlig relaxt also.Und genauso ein Kandidat bringt die besten Voraussetzungen für so eine Umstellungs-Osteotomie mit. Sein Muskeltonus ist weit unten, keinerlei Muskelverspannungen im Orofazialen System, seine Einstellung unbekümmert und er lässt sich nicht verrückt machen, steigert sich somit auch nicht rein.
Das Wichtigste ist: Er hat Vertrauen. Denn Angst, Schwermut, Panik oder Hyperaktivität steigern den Muskeltonus. Vermutlich wird bei ihm alles gut gehen. Wundheilung ohne Probleme, weniger Schmerzempfinden, schnellere Genesung. Dieser Körper wird die Kieferoperation lange kompensieren können.
Und wenn er in etlichen Jahren mal Kopfschmerzen bekommen sollte, wird er später bestimmt regelmäßig zum Osteopathen gehen. Oder vielleicht mit Yoga, Thai-Chi oder Körperarbeit anfangen.
Muskuläre Muster – Schauen wir mal genauer hin
Der seitlich offene Biss ist muskulär erzeugt. Er hat mit Sicherheit keine regelgerechten muskulären Muster. Seine Kompensations-Fähigkeit scheint aber bestens zu sein, da er keine CMD Symptome entwickelt hat.Funktionell ist der Kauapparat aber nur noch eingeschränkt brauchbar (Nahrung zerkleinern) und es wird sich weiter verschlechtern. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich CMD-Symptome einstellen werden.
Lösungsansatz
Es ist darauf zu achten, dass weder die Zunge noch die Wange sich zwischen Ober- und Unterkiefer einlagern, damit sich der seitlich offene Biss auch wieder schließen kann. Das ist ja schließlich sein Problem, dass er nicht mehr richtig essen kann.3) Schmerzen am Körper: Umstellung Ober- und Unterkiefer
Schon vor längerer Zeit habe ich erfahren, dass eine Studienkollegin sich wegen ihres Zähneknirschens (CMD) zu einer Bimax (Bimaxilläre Operation) entschieden hatte. Hier werden Unter- und Oberkiefer operiert und neu zusammen getackert.
Offensichtlich ist alles gut verlaufen und sie hat keine Probleme mehr mit dem Zähneknirschen. Wie es aber langfristig aussieht, kann ich leider nicht sagen.4) Kopfschmerzen: Umstellung Ober- und Unterkiefer
In meiner Spielgruppe habe ich eine Mutter mit Kopfschmerzen getroffen, die sich für eine Operation entschieden hatte. Bei ihr ist die Bimax ebenso gut verlaufen.
Kopfschmerzen sind verschwunden. Dann warten wir mal ab. Aber das Prinzip der Myofunktionellen Übungen hat sie nicht verstanden.
5) Bein krumm – Probleme beim Laufen: Beinbegradigung
Ein Beispiel, das ich erwähnen möchte, ist die Knie-Operation und Bein- Umstellung von meiner Freundin. Sie hat sich ein Bein begradigen lassen und hat eine Knie-Prothese bekommen.
Resultat: Bein OK, Schulter oh weh. Alles hat sich verzogen und jetzt hat sie auch noch Probleme mit der Schulter.Ob das wohl die richtige Entscheidung war. Sie hätte erst mal zu einem Podologen gehen müssen. Der hätte mit bestimmten Einlagen die Fußfehlstellung korrigieren können, was dann wieder einen Einfluss auf das Becken und das Knie gehabt hätte.
Vorausgesetzt, die Problematik käme von den Füßen. Aber mehr dazu später im Post: Ursachen von Schmerzen: Posturologie.
Fazit:
▶ Wichtig ist: Eine gute Vorbereitung mit MFT, einen geeigneten Chirurgen aussuchen, die Rezidiv-Prophylaxe wieder mit MFT weiterführen und das Ergebnis immer wieder kontrollieren.
▶ Bei psychischen Leiden würde ich auf Muskelentspannende Medikamente wie Lyrika zurückgreifen. So wird der hohe Tonus in der Muskulatur verringert. Fraglich ist jedoch, ob in so einem Fall überhaupt Chirurgisch eingegriffen werden sollte?Weitere Interviews sind geplant.
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Medikamente bei Schmerzen
Natur oder Chemie pur – aber wenn’s hilft …
Bei CMD gibt’s eine Reihe von Medikamenten, die die CMD-Symptome lindern können
Rezeptfreie Medikamente für die Muskulatur und Psyche
1) Magnesium – Magnesium Citrat
Die Bioverfügbarkeit der einzelnen Magnesiumverbindungen wird verschiedenen Studien unterschiedlich bewertet.
Allgemein sind die Magnesiumpräparate mit organischen Säuren, wie Magnesiumaspartat, -orotat oder -citrat , besser im Darm resorbierbar, als beispielsweise die preiswerteren Magnesiumcarbonate oder -oxide.
Da der Körper nicht auf einmal eine große Menge von 300-500 mg aufnehmen kann, empfiehlt es sich, das Pulver in einer Wasserflasche aufzulösen und dieses Gemisch über den Tag verteilt zu trinken.
2) Orthomolekulare Medizin – Ernährungsergänzungsmittel – KnorpelaufbauOrthomol arthroplus ist ein diätetisches Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diät). Orthomol arthroplus wird verwendet zur diätetischen Behandlung von arthrotischen Gelenkveränderungen.
- Orthomol arthroplus enthält wichtige Nährstoffe für Knorpel und Knochen.
- Vitamin C trägt zur normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion von Knorpel und Knochen bei.
- Calcium wird für die Erhaltung normaler Knochen benötigt.
- Vitamin D, Vitamin K sowie Magnesium, Zink und Mangan tragen zur Erhaltung normaler Knochen bei.
- Mangan trägt zu einer normalen Bildung von Bindegewebe bei.
- Kupfer trägt zur Erhaltung von normalem Bindegewebe bei.
- Aktiv gegen Doping: Für mehr Transparenz und Sicherheit wird Orthomol arthroplus in der Kölner Liste® geführt.
Vorteile
- Hilft bei Arthrosezuständen das Gelenk und den Knorpel mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen.
- Die Gelenke werden wieder geschmeidiger.
Nachteile
- Teuer: 50 € pro Packung.
- Die wichtigsten Bestandteile sind: Glucosaminsulfat und Chondroitinsulfat. Da gibt es billigere Alternativen zu Orthomol.
- Außerdem schmeckt das Brausegetränk von Orthomol wie Krabben und Fisch.
http://www.orthomol.com/de-de/produkte/orthomol-arthroplus
3) Lasea – Lavendelöl gegen Ängste
Lasea verbessert die Reizfilterfunktion des Nervensystems und kann somit die Übererregung beseitigen. Die Nervenzellen können wieder normal arbeiten und belastende Unruhezustände und Angstgefühle durch die CMD werden eindeutig gebessert.
Mir hilft es sehr beim Einschlafen. Nachteile wüsste ich jetzt nicht. Man wird etwas müde, wenn man es tagsüber nimmt. Gibt sich aber gleich wieder.
www.lasea.de4) Ingwer – Wirkung gegen Schmerzen
Was bei Muskelschmerzen hilft, mehrmals täglich roh oder erhitzt, verzehrter Ingwer.
Das verkündet eine Studie, die im Fachblatt Journal of Pain erschienen ist. Offenbar können mit der scharfen aromatischen Wurzel sogar solche Schmerzen effektiv gelindert werden, die durch massive Muskelüberanstrengung verursacht wurden.
5) Vitamin D3
Ein Vitamin D3 Mangel macht sich unter anderem durch unbeständige Schmerzen des Bewegungsapparates mit wechselnden Orten bemerkbar.
Ein Freund von mir hat MS und er spritzt sich sogar Vitamin D3, um seinen Muskeltonus entspannt zu halten.
▶ Ich nehme jeden Tag 10.000 Einheiten im Winter und im Sommer auch 5.000 Einheiten an regnerischen Tagen pro Woche. Ist etwas viel, aber sonst komme ich nicht auf meinen Blutspiegel, der zwischen 40 und 60 ng/ml liegen sollte.
https://www.vitamind.net/spiegel/Rezeptfreie Schmerzmittel
Medikamente gegen Schmerzen: Ein Wirkstoff reicht
https://www.test.de/Medikamente-gegen-Schmerzen-Ein-Wirkstoff-reicht-1046008-2046008/Analgetika – Nicht Opioid
Ein Analgetikum oder Schmerzmittel oder eine nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), sind Stoffe, die schmerzstillend (analgetisch) wirken.
Im Idealfall unterdrückt es die Schmerzempfindung, ohne das Bewusstsein, die sensorische Wahrnehmung und andere wichtige Funktionen des Zentralnervensystems zu beeinflussen.
Vorteile
Alle nicht-opioiden Schmerzmittel haben den Vorteil, dass keine der für die Opioide typischen Nebenwirkungen auftreten wie die Beeinträchtigung der Atmung und die Gewöhnung unter Abnahme der Wirksamkeit (Toleranzentwicklung), die die Gefahr einer Sucht mit sich bringt.
- Acetylsalicylsäure
- Paracetamol
- Metamizol
- Diclofenac (NSAR) (war etwas unangenehm verpeilt)
- Ibuprofen (NSAR)
- Naproxen (NSAR)
Nachteile
- Magenschmerzen,
- gelegentlich Übelkeit und Erbrechen,
- Durchfall,
- bei längerfristiger Anwendung Magengeschwüre vor.
Rezeptpflichtige Medikamente
1) Analgetika – Muskelentspannende Wirkung
- Flupirtin [Katadolon, TrancopalDolo]
- Diazepam
- Tetrazepan
- Cyclobenzaprin
- Baclofen
Nebenwirkungen
- Müdigkeit oder Benommenheit
- Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit
- Muskelrelaxantien aus der Gruppe der Benzodiazepine können zudem abhängig machen.
2) Analgetika – Opioide
Basierend auf Prototypen wie Morphin, Fentanyl und Methadon und Oxycodon werden diese Mittel bei starken Schmerzen eingesetzt.
Aber auch bei starken Schmerzen des Bewegungsapparats, etwa bei Arthrose, Osteoporose oder rheumatoider Arthritis, werden Opioide verwendet.
Opioide werden vor allem anhand der Stärke der durch sie bewirkten Schmerzstillung unterschieden. Als Bezugsgröße dient der bekannteste Stoff, das Morphin.
- Schwächer wirksame Opioide: Tilidin, Tramadol, Codein, Dihydrocodein und Dextropropoxyphen
- Stärkere wirksame Opioide: Morphin, Hydromorphon, Buprenorphin, Fentanyl und Sufentanil.
Nebenwirkungen
- Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit vermindern sich (ohne Auswirkung auf das Gedächtnis)
- die Atmung wird gehemmt und das Husten-Zentrum im Gehirn wird blockiert
- es kommt zu einer Versteifung der Skelettmuskulatur
- zunächst wird das Brechzentrum im Gehirn erregt, später gehemmt, wodurch Übelkeit und Erbrechen gebessert werden
- die Nierentätigkeit wird gehemmt, dazu verengt sich der Blasenschließmuskel, was die Urinausscheidung vermindert
- der Gallenfluss verlangsamt sich, Magen und Darm werden verzögert entleert, dadurch kommt es zur Verstopfung
- Blutgefäße werden erweitert, wodurch der Blutdruck fällt
- die Freisetzung des Gewebshormons Histamin kann zu Hautrötung, Nesselsucht und Juckreiz, bei Asthmatikern zu einem Bronchialkrampf führen.
3) Die wichtigsten Arten von Antidepressiva
a) Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)
Beispiel: Escitalopram
Die SSRI wirken sehr gut gegen die Depression und haben weniger Nebenwirkungen.Sie sind aber nicht geeignet bei CMD-Beschwerden, weil sie den Muskeltonus erhöhen und das Knirschen, Reiben und Verspannungen etc. extrem verstärken.
Nebenwirkungen
- Übelkeit
- Mundtrockenheit
- Kopfschmerzen
- Starkes Knirschen
- Schwindel
b) Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehmmer (SNRI)
Beispiel: Venlafaxin – SSRI
Sehr gute Verträglichkeit, wirkt antidepressiv, wirkt angstlösend. SNRI sind stärker als SSRI und besser geeignet bei einer CMD. Trotzdem verstärken sie etwas das Knirschen, bin aber zufrieden.
Nebenwirkungen
- keine Nebenwirkungen 20%
- Müdigkeit 19%
- Gewichtszunahme 18%
- Schwindel 18%
- Übelkeit 15%
- Bruxismus verstärkend
c) Trizyklische Antidepressiva
Sie sind die ältesten Mittel gegen Depressionen: Haben viele Nebenwirkungen, aber verstärken das Knirschen, Reiben nicht so sehr wie die SSRI oder SNRI.
Beispiel: Amitryptylin(Weitere TZA sind: Imipramin, Desimipramin.)
Wirkt antidepressiv, angstlösend, entspannt die Muskulatur bei chronischen Schmerzen, wirkt bei Fibromyalgie, kein Knirschen von den Tabletten.Nebenwirkungen
- Müdigkeit 33%
- Gewichtszunahme 29%
- Mundtrockenheit 24%
- Schwindel 16%
- keine Nebenwirkungen 10%
Beispiel: Opipramol
Das ist ein Antidepressivum, das meine Mutter gegen ihre starken Verspannungen im Nacken bekommen hat. CMD spielt hier auch eine Rolle.
Opipramol ist ein beruhigend, stimmungshebend sowie angst- und spannungslösend wirkender Arzneistoff.
Nebenwirkungen- Müdigkeit: 32%
- Keine Nebenwirkungen: 23%
- Schwindel : 13%
- Gewichtszunahme 12% (besser fürs Ego)
- Mundtrockenheit: 9%
4) Sympatholytika – Arzneimittel zur Senkung des Blutdrucks
Eine weitere Möglichkeit bei CMD-Beschwerden zur Senkung des Sympathikus, ist der Einsatz von Betablockern. Diese Sympatholytika sind Wirkstoffe, welche die Effekte des Sympathikus, eines Anteils des autonomen Nervensystems, abschwächen. Außerdem hemmen Betablocker die Wirkung des Stresshormons Adrenalin und des Botenstoffs Noradrenalin.
Beispiel: Buspiron
Nebenwirkungen
- Schwindel
- Veränderung des Blutzuckerspiegels (Blutzuckeranstieg, aber auch Unterzuckerung)
- Durchfall
- Gewichtszunahme
5) Antikonvulsiva als Muskelrelaxans und Schmerzmittel
a) Lyrika (Pregabalin)
Lyrika wirkt sehr gut als Muskelrelaxans für Epilepsie und kann dauerhaft eingenommen werden. Außerdem wird es gegen die generalisierte Angststörung eingesetzt. Habe es vorübergehend genommen und hatte keine starken Nebenwirkungen.
Nebenwirkungen
- Müdigkeit 33%
- Gewichtszunahme 26%
- Schwindel 19%
- Benommenheit 15%
- keine Nebenwirkungen 15 %
- Leberwerte im Auge behalten.
b) Weitere Antikonvulsiva für neuropathische Schmerzen
- Gabapentin
- Carbamazepin
- Oxycarbazepin
- Lamotrigin
- Topiramat (ist wirksam zur Migränebehandlung).
Vor und Nachteile der neuen Antiepileptika
http://www.arzneimittelbrief.de/_gif/2001_35_89Tab3.gifInjektions-Behandlungen
Wenn andere Behandlungen bei chronischen Kieferschmerzen nicht helfen, werden häufig sogenannte Injektionsbehandlungen angeboten.
Hierbei werden verschiedene schmerzlindernde oder betäubende Medikamente gespritzt, unter anderem:
1) Örtliche Betäubungsmittel (Lokalanästhetika)
Diverse Techniken der Lokalanästhesie in der Zahnmedizin wurden zur Schmerzausschaltung im Mund- Kiefer- Gesichtsbereich entwickelt. LA dienen wirklich nur für akute Schmerzzustände, da sie nur zwischen 1 und 14 h wirken.
Nachteile
- Präkonvulsive Warnzeichen sind Unruhe, metallischer Geschmack, Muskelzittern, verwaschene Sprache, Ohrensausen.
- Auf diese Warnzeichen kann ein generalisierter Krampfanfall und/oder zentrale Atemlähmung folgen.
- Es wird sehr schnell ein hoher toxischer Spiegel erreicht, z. B. durch versehentliche intravasale Injektion, kann es ohne warnende Vorzeichen, primär zum generalisierten Krampfanfall oder Koma kommen.
2) Kortison – Einsatzgebiete
Wichtig zu wissen ist, dass die Gabe von Kortison nicht die Ursache behebt. Jedoch wird die entstandene Entzündung effektiv bekämpft und Schmerzen schnell behoben.
Damit werden dem Erkrankten wieder Bewegungsfreiheit und Lebensqualität zurückgegeben. Die Injektion (Einspritzung) von Kortison kann entweder direkt in die Gelenkflüssigkeit oder an Sehnenansätze, in Sehnenscheiden, Schleimbeutel etc. erfolgen, je nachdem, wo die Entzündung aktiv ist.
Die Anwendung einer Kortisonspritze darf bei folgenden Erkrankungen in Erwägung gezogen werden:
- hartnäckigen entzündlichen Gelenkerkrankungen, bei denen eine ursächliche Therapie keine deutliche Linderung verschafft
- nicht infektiös bedingte Gelenkentzündungen (rheumatoide Arthritis)
- entzündliche Schübe bei verschleißbedingten Gelenkerkrankungen (aktivierte Kniearthrose, Hüftarthrose), z. B. ausgelöst durch abgeriebene Knorpel
- entzündliche Reizzustände am Übergang zwischen Sehnen und Knochen (z.B. Tennisarm, Fersensporn)
- Nichtbakterielle Sehnenscheidenentzündungen (Tendovaginitis)
- Nichtbakterielle Schleimbeutelentzündungen (z.B. Schulterdachschleimbeutel: Bursitis subacromialis)
- Gelenkkapselentzündungen (Synovitis)
Vorteile
- Die Behandlung mit Kortison kann zum einen in Tablettenform über den Blutkreislauf erfolgen. Aber gerade bei Gelenkerkrankungen ist die Gabe einer Kortisonspritze die effektivere Lösung zur Bekämpfung der lokalen Entzündung.
- Der Wirkstoff wird direkt dorthin gespritzt, wo er benötigt wird, um die Entzündung effektiv zu bekämpfen. Somit ist das Risiko an Kortison-üblichen Nebenwirkungen zu erkranken, erheblich geringer als bei der Tabletteneinnahme, wo der Wirkstoff erst durch den ganzen Körper transportiert werden muss.
Risiken
- Prinzipiell besteht bei jeder Verletzung des Körpers, auch bei einer Gelenkspritze, die Gefahr einer bakteriellen Infektion (septische Arthritis). Deshalb wird der Arzt den Eingriff nur unter strengen Hygienemaßnahmen vornehmen. Bei fachgerechter Durchführung ist das Infektionsrisiko gering.
- Je nachdem, wie gut die zu behandelnde Region der Spritze zugänglich ist, sind Verletzungen des umliegenden Gewebes nicht auszuschließen.
- Blutgefäße können ebenso verletzt werden wie Nerven, Sehnen und Knorpeloberflächen.
3) Botulinumtoxin (Botox)
Leider wird Botox immer noch nicht bei CMD von den Krankenkassen übernommen. Ich habe es ausprobiert, war aber nicht davon überzeugt, und außerdem war es wirklich teuer.
Man muss bedenken
- Alle 3-4 Monate muss nachgespritzt werden.
- Nach einem Monat verliert die Injektion schon an Gewicht.
- Es wird mit der Zeit auch nicht besser
▶ Ich habe als erstes für 300 € gespritzt, das hatte einen Effekt für einen Monat. Die anderen zwei Sitzungen von 400 € und 600 € hatten gar keinen Effekt mehr. Vielleicht bin ich immun gegen Botox geworden.
4) Hyaluronsäureinjektion in das erkrankte Gelenk
Als vielversprechender Behandlungsansatz hat sich die Injektion der körpereigenen Substanz Hyaluronsäure in das erkrankte Gelenk erwiesen. Besonders bei der Kniegelenksarthrose konnte die Wirksamkeit an vielen Patienten nachgewiesen werden:
Es kam zu einer raschen Besserung der Schmerzsymptomatik sowie der Beweglichkeit.
Darüber hinaus hat die injizierte Hyaluronsäure nachhaltig positive Wirkungen auf die natürliche Gelenkfunktion: Hyaluronsäure enthält sehr große Hyaluronsäure-Moleküle, wodurch die stoßdämpfende und schmierende Qualität der Gelenkschmiere merklich zunimmt.
Nach der Injektion von Hyaluronsäure bilden die Hyaluronsäure-Moleküle eine Schutzschicht auf angegriffenen Knorpeloberflächen. Diese schützt vor Schäden durch Entzündungszellen und -moleküle.
Die mit Hyaluronsäure injizierten Hyaluronsäure-Moleküle werden in den Knorpel eingelagert. Dieser kann wieder mehr Wasser speichern, erhält seine Elastizität und damit seine stoßdämpfende Funktion zurück.
Vorteile
Ich habe diese Spritzen ins Kniegelenk injiziert bekommen, bevor ich überhaupt die Diagnose CMD bekam. Nach einer gewissen Zeit hat es wirklich gegen die Arthroseschmerzen funktioniert.▶ Damit bin ich etwa ein dreiviertel Jahr ohne Schmerzen klar gekommen. Ich glaub,; ich habe etwa 200 € für 6 Spritzen bezahlt.
Nachteile- Es können Infektionen auftreten.
- Nebenwirkungen hatte ich nicht.
- Etwas teuer.
Fazit: Spritzen
Einige der Medikamente zielen darauf ab, bei gereizten Nervenwurzeln, Sehnen und Bändern den natürlichen Heilungsprozess zu unterstützen, Entzündungen zu lindern oder zu betäuben.
Je nach Medikament wird an verschiedenen Stellen gespritzt: In die Muskulatur oder in die direkte Umgebung von Nerven. Einen klaren Nachweis, dass sie helfen, ist nicht immer gegeben.
Fazit:
▶ Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel können Linderung verschaffen.
▶ Antidepressiva sind manchmal zwingend notwendig.
▶ Injektionsbehandlungen muss jeder für sich ausprobieren.
▶ Eins ist wichtig, die Schmerzmittel, Antikonvulsiva und Injektionen sollen nur zur Überbrückung dienen. Ihr müsst an euren Schmerz-Ursachen arbeiten, sonst wirken die Mittel nicht mehr.
Medikamente bei CMD – Ein Interview mit Peter Clement, Allgemein-Mediziner
Der neue Lebensgefährte, Peter, von meiner Schwester, ist Allgemein-Mediziner und konnte mir bei den folgenden Fragestellungen ganz gut helfen.
1) Frage: Wie gehst du vor, wenn ein Patient mit Schmerzen im Gesicht oder am restlichen Körper zu dir in die Praxis kommt?
Antwort: Peter: Zunächst einmal ist die Anamnese und Diagnose wichtig, bevor man eine Medikamentöse Therapie anfängt. Schmerzen im Gesicht können auch auf eine Nasennebenhöhlenentzündung hinweisen.
Weiter kann beispielsweise eine Trigeminusneuralgie vorliegen. Nerven sind sehr empfindlich auf einen länger andauernden Druck.
Sind das Ergebnis klare Verspannungen und Entzündungen, die auf eine CMD hindeuten, kann man zunächst mit den typischen rezeptfreien Medikamenten anfangen oder mit rezeptpflichtigen Analgetika (Schmerzmittel) weitermachen.
Rezeptfrei
- Acetylsalicylsäure
- Paracetamol
Periphere nicht opioide AnalgetikaBeispiel: Ibuprofen (NSAR)
- wirkt länger,
- die Nierenfunktion sollte aber überprüft werden,
- es wird eher älteren Patienten gegeben, Jüngeren eher nicht
Beispiel: Diclofenac
- es ist ein gutes Mittel bei Arthrose und Knochenproblemen,
- wirkt die niedrigste Dosis, sollte man die Einstellung lassen,
- bei 30% der Anwender treten Magenprobleme auf, hier gilt es, Magensäureblocker mit anzuwenden
Frage 2: Ich habe letztens eine Doku zu freiverkäuflichen Schmerzmitteln gesehen. Dort sagen sie, dass diese Medikamente sehr gefährlich sind, insbesondere, wenn man sie länger einnimmt. Weiterhin sagen sie, dass solche Medikamente heute keine Zulassung mehr bekommen würden. Was hältst du davon?
Antwort: Peter: Eigentlich sind diese Medikamente harmlose Mittel. Sehr wichtig ist aber, dass man die Therapie nicht zu lange fortsetzt, sonst können folgende Probleme auftreten:
Gefahren
- Nierenversagen
- Magenblutungen
- Leber Probleme
- Herzversagen
- Bluthochdruck
- Diabetes
- Suchtproblematik
- Arzneimittelgewöhnung
- Tod
Frage 3: Bei mir hat Diazepam ganz gut gewirkt. À la „LMAA“. Welche Medikamente gibt es hier noch?
Klassische Entspanner wie:- Lyrika (Antikonvulsia), auch gegen Angststörungen
- Gabapentin (Antiepileptikum), verwandt mit Lyrika
- Flupirtin, nicht opioides Analgetika
- ! Diazepam, aus der Gruppe der Benzodiazepine (Tranquilizer)
- ! Tetrazepam, aus der Gruppe der Benzodiazepine (Tranquilizer)
- ! Cyclobenzaprin, aus der Gruppe der Muskelrelaxantien (Tranquilizer)
Da diese Medikamente meistens ganz gut gegen Verspannungen wirken, besteht auch hier bei bestimmten Medikamenten (!) ein gewisses Suchtpotenzial. Insbesondere bei den Zentral wirksamen Analgetika.
Hier sollte die Einnahme von 10 Tagen am Stück nicht überschritten werden, da sonst eine böse Absetzungs-Problematik einsetzen könnte.
Wenn diese Mittel nach einer Woche nicht wirken, kann man sie weglassen und nach Alternativen suchen.Frage 4: Meine Babysitterin muss aufgrund eines zu engen Wirbelkanals Morphium nehmen. Wie gefährlich ist solch eine Therapie und wie geht man hier vor?
Rezeptpflichtige Zentral wirksame Opioide Analgetika
Bei der Behandlung starker oder chronischer Schmerzen sind zentral wirksame Analgetika auf Opiadbasis unverzichtbar. Bei einer fachgerechten Schmerztherapie, die auf die seelische Komponente von Schmerz und Krankheit eingeht, sowie die Suchtgefahr berücksichtigt, ist das Abhängigkeitsrisiko gering.
Bei nicht sachgemäßer Anwendung haben Opioidanalgetika ein hohes Suchtpotenzial und werden auch auf dem illegalen Markt gehandelt.
Morphium ist das Mittel der letzten Wahl. Es wirkt sich negativ auf das Gehirn und auf Nieren und Leber aus.
Insgesamt sind die Chancen auf Schmerzfreiheit bei den Älteren eher gegeben. Jüngere kämpfen mehr mit den jahrelangen Nebenwirkungen, die die Organe angreifen.
Beispiel: Tilidin
- Behandlung von sehr starken Schmerzen
- der Arzneistoff macht häufig müde und benommen
- der rasche Wirkungseintritt begünstigt Übelkeit und Erbrechen
- bei Patienten mit bestehenden Vorschädigungen der Leber besteht die Gefahr eines Wirkungsverlustes
- Tilidin unterliegt betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften
Frage 5: Gerade meine Freundin Tatjana leidet unter Fibromyalgie. Sie sagt, dass hier eine Medikamentöse Therapie mit Antidepressiva unerlässlich ist. Wie siehst du das?
Antidepressiva
Beispiel: Opipramol
Es hat eine Analgetische Wirkung, d.h. der Schmerz wird gebremst. Generell werden Antidepressiva als Ko-Medikation bei Schmerzen eingesetzt.
Frage 6: Wie gehst du vor bei Kortison? Wie gut wirkt es?
Kortison- und Hyaluron-Spritzen ins Gelenk- Kortison wirkt sehr gut entzündungshemmend, wenn man es in das Gelenk injiziert.
- Hyaluron zieht Wasser an und macht das Gelenk geschmeidig.
- Vorsicht aber vor Infektionen verursacht durch die Spritze. Hier besteht das Risiko, Keime in die Einstichstelle zu bekommen.
Fazit:
▶ Wenn ich Medikamente aufgrund meiner CMD nehmen müsste, würde ich Lyrika nehmen. Das habe ich schon mal gehabt. Es entspannt schön und hilft auch noch gegen Angst-Attacken. Es geht leider etwas auf die Leber, so what. Hauptsache mir geht’s gut.
▶ Antidepressiva nehme ich ja schon. Sie helfen ungemein, die Sache etwas gelassener zu sehen.
-
Kieferorthopädie
Die Folge einer Schienen-Therapie
Okklusionsschienen können nicht lebenslang Tag und Nacht getragen werden, weil sie auch einen negativen Einfluss auf die Zahnstellung haben können.
Deshalb ist es notwendig, die Okklusion an die neue, beschwerdefreie Lage der Mandibula langfristig anzupassen. Dies ist mit kieferorthopädischen Maßnahmen möglich.
Aber – Meine eigene Meinung
Was das Thema Kieferorthopädie (KO) angeht, bin ich immer noch skeptisch. Wie erkenne ich einen sauber arbeitenden Kieferorthopäden, der sich mit der Muskulatur auskennt?
Verursacht eine KO, oder verstärkt das immer noch die CMD früher oder später? Die zwei am häufigsten diskutierten KO’s sind Dr. Risse und Dr. Sato. Es gibt von beiden Erfolgsgeschichten aber auch Negativbeispiele.
Risse-Technik, Münster
Wer schon von der Risse Technik gehört hat (Biofunktionelle Kieferorthopädie, CMD-Institut, Funktionstherapie), ist bestimmt schon auf sehr kontroverse Diskussionen gestoßen.
Viele Betroffene sind 2010-2011 nach Münster gepilgert – mit der Hoffnung – geheilt zu werden. Dr. Georg Risse war damals sozusagen der CMD-Spezialist – auch ich wollte dorthin.
Nur hatte ich überhaupt keine Ahnung von seiner Technik und von den CMD-Zusammenhängen.
Es gab aber kaum Erfahrungsberichte. Es wurde viel gemunkelt, aber keiner hat Klartext gesprochen. Eine Bekannte von mir meinte, er arbeite willkürlich an den Zähnen herum. Ohne Plan.
Ein anderer berichtete mir, dass er die Sache ganz gut gemacht hätte, aber nicht zufriedenstellend. Von mehreren hörte ich auch, dass er die Zähne viel zu schnell bewegt. Das führt dazu, dass die Zähne locker werden.Generell vermittelt er am Anfang, dass er die CMD schon hinbekommt. Egal bei wem: Hund, Katze, Maus. Egal was für ein Gebiss: Angle-Klasse 1,2,3. Mit oder ohne Chirurgie.
Aber sobald mal eine kritische Zwischenfrage kommt, wie lange denn das noch dauert, wird er laut und man wird zusammen gestaucht, oder mit einer Katastrophe im Mund entlassen.
▶ Von Zungenfehlfunktion hat er – trotz seines Ansehens – noch nichts gehört.
Sato-MEAW-Technik
Spooky, aber durchdacht.
Multiloop Edgewise Archwire Technik
Die Sato- oder MEAW-Technik nach Prof. Young H. Kim aus Korea und Prof. Dr. Sadao Sato aus Japan ist eine spezielle kieferorthopädische Technik für feste Zahnspangen.
Manche bekannten Kieferorthopäden oder Vertreter von bestimmten Portalen sehen die Straight Wire-Technik (die üblichen konfektionierten geraden Bögen) als nicht kritisch und als gute Lösung.Sato ist viel mehr als eine besondere Bogentechnik, da liegt auch ein anderes Verständnis von Wachstumszusammenhängen zu Grunde. Das führt auch bei Erwachsenen zu sinnvolleren kieferorthopädischen Maßnahmen.
Sato hat die Wichtigkeit muskulärer Zusammenhänge erkannt. Aber nur, wenn das Konzept verstanden wird. Wenn ein mechanisch denkender KFO mit Sato-Bögen arbeitet, sind die Vorteile marginal und rechtfertigen den Mehraufwand nicht.
Der Gedanke hinter der Idee
Die Sato-Zahnspange kommt mit geringeren Kräften aus und soll damit schonender auf die Zähne und den Kieferknochen einwirken. Im Kontext des Gesagten wird der wunderbare Satz von Fränkel verständlich.
„Eine geglückte kieferorthopädische Behandlung ist durch einen kompetenten ausgewogenen Lippenschluss gekennzeichnet.“
Sato denkt und handelt mit diesem Verständnis. Diese Welt ist der mechanistisch verstandenen konventionellen Kieferorthopädie komplett verschlossen. Also es ist nicht das „Gleiche“, sondern zwei Welten.SATO-Technik: Fehlbissorientierte festsitzende Kieferorthopädie OHNE Extraktion von Prämolaren und OHNE Kieferchirurgie.
https://www.drmangold.at/festsitzende-zahnspange-kfo/extraktion-vs-nonextraktion-von-pr%C3%A4molaren/Kieferorthopädie und Funktion: „Form follows function“
https://www.zm-online.de/artikel/2019/nachhaltige-versorgung-sieht-anders-aus/kieferorthopaedie-und-funktion▶ Wenn ich jetzt nicht Psychisch krank wäre, würde ich mich auf jeden Fall dort vorstellen. Man darf die Sato-Technik trotzdem nicht glorifizieren. Ein Restrisiko besteht immer noch.
Alternativen zur Sato-Technik
Selbstverständlich ist meistens kein Sato-KO-Vertreter in der Gegend. Ist dies der Fall, sollte der KO von folgenden Punkten eine Ahnung haben.
Wichtige Themen für die Kieferorthopädie
- Biomechanik
- Kontrolle der vertikalen Ebene
- Muskulatur und Wachstumszusammenhänge
- Zungenfunktion und Myofunktioneller Therapie
- Er sollte Fragen beantworten
1) Biss – Okklusion und Aufrichtung – die Erste
Es hat mich schon länger eine Frage beschäftigt. Man liest ja immer, dass der Biss die Körperhaltung beeinflusst. Dann dachte ich, was wäre denn für mich die beste Bisssituation und Körperhaltung?
Weil die hat sich definitiv die letzten Jahre verändert. Mein Unterkiefer ist durch die MFT-Übungen nach hinten gewandert. Früher hatte ich durch die Posturologie-Sohlen ebenfalls die gleiche UK-Lage. Heute ist es durch meine Körperarbeit und MFT ebenso.
Ich habe also meinen Osteopathen gefragt und er meinte: Der Biss KANN die Körperhaltung beeinflussen, MUSS es aber nicht. Wir haben also den Test gemacht mit zusammengebissenen Zähnen und geöffneten Zähnen. Das Ergebnis war nahezu gleich.
Die Verzahnung verändert sich aber sowieso während der Behandlung und der Biss ändert sich sowieso täglich.
2) Die Vertikale Ebene – Infos für Fach-Experten
Mit den heutigen gängigen Multibandsystemen hat man immer noch keine Kontrolle in der Vertikalen Ebene. Das ist mehr ein Nivellieren und dabei entsteht die Okklusionsebene eher zufällig.
Unbehandelte muskuläre Induktionen (z.B. Fehlsteuerung der Zunge etc.) lassen dann Situationen wie bei den meisten CMD’lern entstehen.
Die konventionelle KFO arbeitet mit Gummizügen um den Biss zu schließen. Dabei findet kaum Steuerung statt. Im Wachstum manifestieren sich Fehler in der Vertikalen sehr schnell skelettal und sind dental nicht mehr zu kompensieren.Deshalb wäre moderne MFT (Myofunkionelle Therapie) bei Kindern vor einer Kieferorthopädie so wichtig, damit keine falschen muskulären Induktionen auf den Kau-Apparat wirken. Multiband hat dem nichts entgegenzusetzen.
Spontan regulieren sich Fehler in der Vertikalen leider nicht, hingegen in der Transversalen sind durch eine harmonisierte Gesichtsmuskulatur erhebliche Anpassungen möglich, nicht nur dental auch skelettal.
Auch harte Strukturen haben lebenslang ein Anpassungspotential. In der Vertikalen ist der Knochen – funktionsbedingt – widerstandsfähiger und reagiert nicht auf Kräfte wie Knirschen oder solche, die beim Essen entstehen.Komischerweise können kleine konstante Kräfte wie Einlagern der Zunge im Unterkiefer (durch Mundatmung) oder Ansaugen der Wange, einen offenen Biss erzeugen, d.h. also, dass der Knochen auch in der Vertikalen darauf reagiert.
Aber: Selbst wenn eine perfekte Zungen-Ruhelage erlernt wird, wobei der Unterkiefer sich in der Myozentrik ausrichtet und dabei eine ideale Körperstatik besteht, findet keine spontane Verbesserung der Mängel in der Vertikalen statt.
3) Risiken der heutigen Kieferorthopädie
- Engt die Nasen-Atemwege ein.
- Risiko für Kiefergelenksbeschwerden steigt.
- Mit einer festen Spange stellt der Behandler einen Fuß in die Behandlungs-Tür. Treten dann Probleme auf, wird ein Wechsel oder Abbruch schwer.
- Behandlungen können langgezogen werden und Risiken wie Karies, Entzündungen, Wurzelschäden oder Haltungsschäden, steigen.
http://www.sanfte-zahnklammern.de
Auch von Patientenseite wird mangelnde Information über Risiken beklagt. „Wenn die Kieferorthopädie Zähne bewegt, ruft sie eine kontrollierte Knochenentzündung hervor“, erklärt Patientenberater Gregor Bornes.
Diese Entzündung könne zu einem Abbau der Zahnwurzel führen, dadurch steige das Risiko, den Zahn zu verlieren. „Das ist eine bekannte Nebenwirkung, über die selten aufgeklärt wird“, sagt Bornes.
http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=106155&bernr=06&seite=02Die Anwendung von festsitzenden Apparaten bei der Behebung von Zahnfehlstellungen bedarf eines deutlich besser geklärten wissenschaftlichen Umfeldes.
2008 Mundgesundheit nach kieferorthopädischer Behandlung mit festsitzenden Apparaturen.
http://portal.dimdi.de/de/hta/hta_berichte/hta205_bericht_de.pdf2018 Gutachten: Nutzen von Zahnspangen unklar
https://www.iges.com/kunden/gesundheit/forschungsergebnisse/2019/kieferorthopaedie/index_ger.htmlAusgezeichnete vs. unakzeptable kieferorthopädische Behandlungsergebnisse
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2015/11845/pdf/StarkPhilipp_2015_12_07.pdf▶ Positiv eingestellte Patienten erzielen bei der Kieferorthopädie ein besseres Ergebnis als schon Vorgeschädigte mit schlechtem Allgemeinzustand.
▶ Außerdem verdeutlichte sich die Tendenz, dass Patienten mit schwerwiegenden Allgemeinerkrankungen eher ein inakzeptables Behandlungsergebnis erzielen.
Mein Fall bei Dr. Madsen in Mannheim
CMD-Therapie: Ein anderer Ansatz
Keine Schienen-Therapie, Kieferorthopädie oder Chirurgie bei CMD
Während meiner Ärzte-Odyssee wurde mir zu einer objektiven Beurteilung meiner CMD-Beschwerden bei Dr. Madsen in Mannheim geraten. Bei ihm sind die wichtigsten Teile der Therapie: Beratung, Aufklärung und Anleitung zur Selbsthilfe. z.B.
- Vermeidung unnötiger Zahnkontakte
- Entspannungsübungen für die Kaumuskulatur
- Stressmanagement und allgemeine Entspannungsverfahren wie die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson (PMR).
In geeigneten Fällen können Aufbiss-Schienen, manuelle Therapie und die Gabe von Medikamenten dazugehören. Ebenso kann eine psychologische Schmerztherapie sinnvoll sein, bei der der Umgang mit den Schmerzen gezielt verbessert wird.
Da Zahn- und Kieferfehlstellungen fast nie als Ursache auszumachen sind, empfehlen sich normalerweise weder eine kieferorthopädische Behandlung noch Eingriffe wie Einschleifen von Zähnen, Neuanfertigung von Zahnersatz oder gar irgendwelche Operationen.
Gerade bei schweren, chronischen Schmerzfällen sollten invasive Eingriffe in aller Regel unterlassen werden, da sie meistens mehr Schaden als Nutzen verursachen!Mehr dazu auf seiner Homepage:
https://www.madsen.de/behandlung/craniomandibulaere-dysfunktion/Fazit: Seine Meinung zu mir
Als er mich untersucht hat, ist er zu dem Entschluss gekommen, dass meine CMD hauptsächlich Psychisch bedingt ist. Deswegen hat er mir auch keine CMD-Therapie mit Schienen, Kieferorthopädie oder Operation empfohlen.
MFT bei Kindern
Seiner Meinung nach wird die MFT zu oft verschrieben. Kinder mit ständig offenem Mund und sichtbar zwischen den Zähnen eingelagerter Zunge können sehr wahrscheinlich von der MFT profitieren, wenn es gelingt, sie zur Mitarbeit zu motivieren.
https://www.madsen.de/lexikon/myofunktionelle-therapie-ein-ehrgeiziges-konzept-mit-fraglichem-nutzen/Interview mit Herrn Prof. Dr. Dr. Ralf J. Radlanski
Professor und Direktor am Institut für klinisch-theoretische Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Freien Universität Berlin
- Präsident des International Orthodontic Symposium in 2004, 2006 -2017 in Prag.
- Wissenschaftlicher Leiter der jährlichen Kongressreihe „Der Richtige Zeitpunkt“ (2009 – 2016), veranstaltet vom Berufsverband der Kieferorthopäden (BDK) und der Initiative Kiefergesundheit (IKG).
- Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Grundlagenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (2016 – 2017)
- Präsident der EurAsian Association of Orthodontists (EAO)
Hier mein Interview:
1) Im Hinblick auf Ihre Erfahrungen, was können Sie zu der Entstehung von CMD sagen?
Antwort: Dr. Radlanski: Die Craniomandibuläre Dysfunktion ist ein multifaktorielles Geschehen. Der Unterkiefer ist am Schädel beweglich befestigt, wobei er mehrere variable Kontaktstellen hat. Wenn dabei die physiologisch-mechanische Abstimmung fehlerhaft ist, kann es zu den bekannten schmerzhaften Symptomen kommen.
Ich sage „kann“, weil es nicht bei jedem Patienten zu Beschwerden kommen muss. Wenn aber eine oder mehrere der Komponenten (Zahnstellung, Kiefergelenke, Muskulatur, Körperhaltung, psychische Anspannung…) zusammenkommen, kann eine Craniomandibuläre Dysfunktion die Folge sein.2) Wie wichtig ist die „Myofunktionelle Therapie“ bei der CMD-Behandlung? Ist sie immer notwendig?
Antwort: Dr. Radlanski: Wichtig ist, dass der Patient versteht, was mit ihm beim Vorliegen einer Craniomandibulären Dysfunktion passiert und was er selbst zu seiner Besserung beitragen muss.
Dazu gehört auch die Kontrolle seiner Muskelfunktion – insofern ist Myofunktionelle Therapie wichtig. Ich schicke viele meiner Patienten mit einem entsprechenden Rezept zur Logopädie.
3) Was unterscheidet Ihr Kieferorthopädisches Konzept von den gängigen Methoden auf dem CMD-Markt?
Antwort: Dr. Radlanski: Ich vergleiche meine Methoden nicht so sehr mit dem, was sich auf einem „CMD-Markt“ abspielt. Bei meinen Patienten liegt oft eine Dyskongruenz zwischen der Zahnstellung und der Kiefergelenksfunktion vor.
So ermittele ich zunächst mit einer Schiene, die die dentale Okklusion entkoppelt, eine Lage der Kiefergelenke, die frei von jeder dentalen Zwangsführung ist.
Meine Schienen haben meist einen planen, seitlichen Aufbiss und je nach Zahnstellung sogar kieferorthopädische Schraubsegmente, damit nicht beim Herausnehmen der Schiene wieder die alte Zahnstellung stört.
Oft kontrolliere ich die Kiefergelenksregion auch im MRT. Wenn Zähne umgestellt werden müssen, schließt sich nun eine kieferorthopädische Korrektur an.
Wenn der Unterkiefer aus einer bisher fehlfunktionierenden Zwangslage in eine neue Lage kommen muss, dann behandle ich meine Patienten so, dass ich ihnen auf jeden Fall bewusst mache, dass sie eine neue Lage auch üben müssen.
Zu diesem aktiven Lernprozess nehme ich die Fachleute aus der Physiotherapie, der Logopädie und auch der Psychologie je nach Notwendigkeit dazu.
Meine Patienten wissen, dass sie auch selbst einen erheblichen Beitrag in ihrem Verhalten leisten müssen, um zu einer Besserung oder gar zu einer Heilung zu kommen.4) Welche Schienentherapie-Konzepte befürworten Sie und welche weniger?
Antwort: Dr. Radlanski: Wie schon unter 3. erwähnt, verwende ich „aktive Aquilibrierungs-Schienen“, also Schienen, die einen planen, seitlichen Aufbiss haben, damit sich der Unterkiefer frei von dentalen Störungen nur geführt im Kiefergelenk und durch die Muskulatur positionieren kann (ich verzichte auf jegliche Führung).
Die Michiganschiene hat dagegen eine frontale Führung und Eckzahnführungen.
(Literatur: RADLANSKI, R. J.: An equilibrating splint combined with active orthodontic screw segments for the initial treatment of patients with a posterior forced bite. J. of Craniomandibular Function, 6 (2014) 117-129.)5) Welche Langzeit-Studien existieren zum Thema Kieferchirurgie?
Antwort: Dr. Radlanski: Meinen Sie, Kieferchirurgie als Therapie der Craniomandibulären Dysfunktion? Hier muss erstmal eine Differentialdiagnose geleistet werden, ob die Zahnbögen „funktionell“, also durch Lageveränderung der Mandibula oder durch eine Umstellungsosteotomie angepasst werden müssen.
Ich selbst habe hierzu keine Langzeitstudien durchgeführt. Aus der Literatur geht hervor, dass die Ergebnisse stark unterschiedlich sind – dies liegt meines Erachtens daran, dass jeder Patient zu sehr Individuum ist mit allen Begleiterscheinungen und dass deshalb gerade im Bereich der Craniomandibulären Dysfunktion Vergleichsstudien nur sehr schwer möglich sind.Danke für das Interview
Fazit:
▶ Bevor man sich unter die Säge legt, was ich ja generell ablehne, ist ein Beratungstermin bei einem Vertreter der Sato-Methode bestimmt kein rausgeschmissenes Geld. Ich selbst werde vermutlich wegen meiner Bipolaren Störung erst mal keine KO in Erwägung ziehen, weil durch das vermehrte Pressen durch die Medis, der Erfolg der MFT nicht gewährleistet ist.
▶ Generell ist sehr viel Patientenmitarbeit gefragt. Das bedeutet, dass im Vorfeld der Korrektur, Myofunktionelle Therapie gemacht werden muss und das kann schnell mal ein ganzes Jahr dauern.
▶ Nicht alles was glänzt ist Gold. Selbst der beste Kieferorthopäde schafft es leider nicht, eine ausufernde CMD zu heilen. Vielleicht zu lindern, aber auch zu verschlechtern. Das habe ich schon mitbekommen.
Weitere Informationen folgen…
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Logopädie & MFT
Warum Myofunktionelle Therapie?
Durch das Fehlverhalten der Zunge und der Muskulatur des Mundes können sich mehr oder weniger starke Fehlstellungen der Zähne entwickeln. Das bedeutet, dass durch ein falsches Schluckmuster die Zunge gegen die Zähne und den Zahnbogen drückt.
Die Myofunktionelle Therapie wurde entwickelt, um Muskelfehlfunktionen im Zungen-, Kiefer- und Gesichtsbereich zu behandeln und dauerhafte Kiefer- und Zahnfehlstellungen zu verhindern.Dabei ist das Ziel das Erlernen eines korrekten Schluckmusters ohne Anspannung und die Umstellung einer Mundatmung auf eine Nasenatmung.
Wo befindet sich die Ruhelage der Zunge beim Richtigschlucken?
Die Zungenränder liegen am Zahnfleisch und der vordere Anteil der Zunge schmiegt sich flächig an den Gaumen. Dies alles hat einen Einfluss auf die CMD-bedingten Schmerzen und die Körperhaltung.
Die Probleme im Orofazialen System
- Kaumuskelschmerzen
- Augenschmerzen (z.B. Erblindung Muskulär bedingt)
- Ohrenschmerzen (Tinnitus)
- Kopfschmerzen
- Nackenschmerzen
- Falten glätten (für uns Frauen wichtig)
- Kopfhaltung korrigieren
- Körperhaltung korrigieren
Natürlich auch bei
- einer Schiefen Nasenscheidewand
- Schlafapnoe
- einem Schiefhals
MFT: Meine Beispiel-Übungen
Anfang: 2014
Ich kenne sie schon seit 2010, dachte aber immer, dass sie nur für Kieferoperationen angewendet wird. Insbesondere zur Rezidiv-Prophylaxe, d.h. zur Entspannung der Kaumuskeln.
Heute bin ich schlauer. Es hat bei mir etwas über 9 Monate gedauert, bis ich den Sinn und die Zusammenhänge des Orofazialen Systems (Zunge, Lippen, Wangen, Mimik, Schlucken, Ansaugen, Augen etc.) auf die Körperhaltung erkannt habe.
Zungenübungen
1) Kreis: Ich mache den Mund weit auf und tippe mit der Zunge jeden Zahn im Kreis an.
2) Kussmund: Ich mache einen Kussmund und ziehe ihn nach oben, dann zur Mitte, dann nach rechts, wieder zur Mitte, dann nach unten, wieder zur Mitte, zuletzt nach rechts, und alles im Kreis herum.
3) Kreisen an den Außenseiten der Zähne: Ich fahre mit der Zunge die Außenseiten der Zähne nach, der Mund ist dabei ganz offen, wenn die Zunge oben ist, dann lächeln.
4) Zunge zur der Nase führen, Kinn strecken: Die Zunge geht Richtung Nase, dann nach rechts und links. Wenn sie nach unten geht, werden die unteren Zähne gezeigt, alles jeweils 5 Sekunden anhalten.
5) Zick-Zack: Zunge geht im Zickzack von links nach rechts.
6) Bogen: Die Zunge geht gestreckt nach außen und dann zum Kinn in einem Bogen, dann die Zunge vom linken Ohr bis zum rechten Ohr in einem Bogen führen.
7) Weit/Eng: Zunge rausstrecken und ein paar Sekunden weit machen, dann eng. Alternativ im Mund ausführen.
8) Zunge hoch drücken: Zunge ganz sachte an den Gaumen drücken und entspannen.
Lippenübungen
1) Kussmund, Lachmund: Kiefer ist geschlossen, Zunge ist am oberen Gaumen (ZAP), abwechselnd mache ich einen Kussmund und einen Lachmund mit geöffneten Lippen, der Wechsel kommt alle 5 Sekunden. Alternative: Lachmund mit geschlossenen Lippen.
2) Kussmund 2: Kussmund machen, dann Kussmund leicht öffnen, Kussmund usw. , ZAP (Zunge am Platz – oben hinter den Zähnen) positionieren.
3) Alte Oma 1: Zähne verstecken mit den Lippen, wie eine alte Oma, dann Kussmund, ZAP, im Wechsel.
4) Alte Oma 2: Zähne verstecken mit den Lippen, wie eine alte Oma, dann Lachmund machen, richtig zubeißen, Zunge hinten oben legen, Alternative: Grinsemund mit geschlossenen Lippen.
5) Oberlippe: um die Zähne legen, ZAP, Kiefer offen.
6) Mundwinkel: Abwechselnd die Lippen nach oben ziehen, ZAP, Kiefer und Lippen geschlossen.
Ansaugübungen
1) Zunge an den Gaumen saugen: Zunge, wie einen Stempel an den Gaumen saugen, dabei lächeln, Mundboden unter der Zunge ist sichtbar.
2) Knall: Zungenmitte ganz am Gaumen ansaugen, Lächeln, dann 10 mal schnalzen.
3) Hängematte: Zunge ansaugen, Kiefer geöffnet, Lächeln, Zungenmitte ist ganz angesaugt, Zungenspitze bleibt am Platz, Zungenmitte löst sich geräuschlos und schaukelt hoch und runter.
4) Ansaugen mit einem Gummibärchen auf der Zungenspitze: Gummibärchen auf die Zungenspitze legen oder was anderes Kleines, dann Zunge zurückführen, ZAP, dann Gummibärchen an das Zahnfleisch drücken, lächeln, Zungenmitte ist ganz angesaugt, Gummibärchen liegt beim Ablösen noch richtig.
Schluckübungen
1) Schlucken mit Gummibärchen: 1. GB andrücken, Zubeißen, Lippen öffnen sich breit, 2. GB ansaugen, Zunge nach hinten oben drücken, schlucken.
2) 5-10 Bissen schlucken: Zunge wartet im Mund, bis der Bissen im Mund ist, Zubeißen, Lippen breit offen, ansaugen, nach hinten oben drücken, schlucken. Beim Nachschlucken ZAP.
Nasenatmung bei MFT sehr wichtig
Achtet konstant darauf, dass ihr durch die Nase atmet. Insbesondere, wenn man das Haus verlässt und doch etwas schneller läuft. Nur beim Sport kann durch den Mund geatmet werden.
Denn wenn ihr durch die Nase atmet, dann schließt sich der Mund und die Zunge legt sich am oberen Gaumen ab.
Wie ihr sie üben könnt zeigt euch die Wechselatmung aus dem Yoga
http://www.yoga-vidya.de/de/asana/wechselatmung.html.Aufrichtung & Körperübungen
1) Ball-Übung: Setzt euch auf einen großen Pezzi-Ball und macht 8er Übungen mit der Hüfte. Haltet die Balance mit den Fußsohlen, mit den Füßen am Boden bleiben.
2) Beckenuhr von Feldenkrais: Auf den Rücken legen und das Becken vor und zurück, links rechts und diagonal schwenken, Beckenschaukel nach Feldenkrais machen.
3) 8er-Übung im Liegen: Auf den Rücken legen, das Bein gestreckt nach oben bringen und in einer 8er Drehung einmal waagrecht, dann senkrecht kreisen. Alternativ Bein anziehen und in einer 8er-Übung das Bein waagrecht und senkrecht führen.
4) Gegenläufige Bewegungen: Verbesserung der Interaktion von rechter und linker Gehirnhälfte. Im Stehen. Wie Schuhplattler.- Linke Hand an rechte Fußsohle klatschen, dann wechseln.
- Linke Hand hinter dem Rücken an rechte Fußsohle klatschen, dann wechseln.
- Linker Ellenbogen mit rechtem Knie zusammen bringen, dann wechseln.
5) Stimme: Ein Stimmtherapeut sagte: So wie ich stehe, sind auch meine Zähne aufgerichtet. Alles ist miteinander verbunden: Hände, Finger, Zehen, Fußsohlen etc.
Wer Verspannungen im Zwerchfell hat, d.h. von der Atmung eingeschränkt ist, soll des Öfteren über den Tag verteilt während des Gehens singen.
Z.B. Mit La, la, la, la, Summen. Das ist ein „Sich öffnen“ = Für die Entspannung der Zungenmitte: Uji – uji – uji.
6) Reissack: Für das Aufrechte-Gehen empfiehlt sich, ein kleines Reissäckchen auf den Kopf zu legen. Damit lauft ihr eine gewisse Zeit lang in der Wohnung umher und spürt, wie sich der Körper aufrichtet.
7) Fußgewölbe aufbauen: Lauft über ein Seil längs und quer vor und zurück. Alternativ könnt ihr auch eine Schaumstoffrolle nehmen, oder spezielle Gewölbesticks ausprobieren.
8) Augen-Übungen nicht vergessen!: Mir ist wieder eingefallen, dass wir die Augen schon seit langer Zeit nicht mehr erwähnt haben. Immer wenn ich die Augenübungen mache (8er-Kreise, diverse Kreise-Übungen), hat das einen entscheidenden Impact auf meine Haltung.
Der Körper richtet sich auf. Ihr könnt ja mal in der Ruheposition verfolgen, wo eure Augen hinschauen, wenn die Augen geschlossen sind. Bei mir ist mir ein Rechts-Drall der Augen aufgefallen. Das steht für eine schlechte Haltung.
▶ Wer mit diesen Übungen schon Schmerzen und Verspannungen bekommt, sollte sie wirklich ganz sanft und gedanklich ausführen. Bei mir verspannt sich auch die Muskulatur, wenn ich sie über engagiert mache.Mitte 2016
Mir ist aufgefallen, dass:
- ich jetzt erst einen richtigen Zugang zu den Übungen bekomme
- sich die Kau-Übungen und die Augenübungen gegenseitig beeinflussen
- ich in der Zeit, wenn ich die Übungen ganz sachte durchführe, ich zu einer tieferen Entspannung komme
- ich durch die Entspannung der Zunge eine aufrechte Haltung nach oben zum Kopf, aber auch eine verbesserte Haltung nach unten zum Körper bekomme
- sich bei einer Übung, ich glaub Ansaugübungen, die Nasenatmung wieder eingestellt hat
▶ Es lohnt sich also, dran zu bleiben. Egal wie schlecht der allgemeine Gesundheitszustand bei einer CMD ist. Diese Übungen lohnen sich in jedem Fall. Das ganze Leben lang.
▶ Ihr wisst ja, wenn ihr diese Übungen nicht ausführen könnt, dann macht sie alle mental im Kopf. Das bewirkt etwa, dass der tatsächliche Trainingseffekt bis zu 80 % an die tatsächlich ausgeführten Übungen heran kommt.Brain Gym
Die folgenden Übungen dienen der gegenseitigen Vernetzung unserer Gehirnhälften
1) Gegenläufige Bewegungen, Armkreisen: Beide Arme nach oben halten. Der eine Arm bewegt sich nach vorne im Kreis. Der andere bewegt sich nach hinten im Kreis. Dabei reden: 1-2 1-2.2) 8er-Bewegungen: Alle möglichen Formen von 8er-Bewegungen durchführen: Zunge, Nase, Kiefer, Arme, Beine.
3) Richtig Schlucken, Wasser halten: Wenig Wasser auf die Zunge ziehen, halten und sanft hinunter schlucken. Dabei darf die Mimik, die Lippen und das gesamte Gesicht sich nicht verziehen.
4) Ball-Übung, vibrierende Laute: Auf einem Pezzi-Ball hüpfen und folgende Laute ausüben: MIAM, TTT, LLLA, PPP, BPM, Kiefer hängen lassen. Nur die Zunge bewegt sich.5) Zungen-Fehlfunktion: Wenn der Tonus der Zunge nicht stimmt, erschlafft sie und liegt unten im Mundraum. Dazu wird sie breit und übt Druck auf die Zähne aus.
▶ Das führt zu einem Fehlbiss.Das Jahr 2017
Mir ist aufgefallen, dass sich meine schlechten Angewohnheiten verbessern.
1) Lippen-Schluss: Wenn ich in den Spiegel schaue, ist mir aufgefallen, dass ich früher die Lippen schon aufeinander gepresst habe und den Mund leicht offen gelassen habe. Das ist jetzt besser geworden.
2) Schlucken: Beim Schlucken schaffe ich es immer mehr, nicht meine Lippen und die Mimik mit einzubeziehen. Meine Wahrnehmung, was das Oro-System angeht, hat sich deutlich verbessert.
3) Mimik: Wenn die Sonne in mein Gesicht fällt, verziehe ich deutlich meine Mimik. Ich muss mich immer daran erinnern, dass ich meine Mimik entspanne.
Stetige Verbesserung der Wahrnehmung
Obwohl ich wirklich nicht viele Übungen gemacht habe, entwickle ich immer mehr einen Fokus auf mein Oro-System.
Derzeit lege ich viel Wert auf die Körper-Übungen.
Ich habe jetzt auch wirklich bemerkt, was für einen riesigen Impakt die MFT auf meine Haltung und die Harmonie in meinem Gesicht hat.
An einem Tag, während ich meine Übungen gemacht habe, habe ich gespürt, wie alle Nervenfasern die Lippe ansteuern und Impulse wiederum von der Lippe in die anderen Körperbereiche ziehen.
Okklusion auf Wanderung
Mittlerweile erlebe ich am eigenen Körper, wie sich die Myofunktionellen Übungen auf die Zungenruhelage, Myozentrik, Aufrichtung der Zunge von unten oder oben auf meine Mimik oder mein Kiefergelenk auswirken.
Ganz deutlich merke ich es an der Okklusion, die sich durch den angeregten Muskel-Tonus verändert.
Zungenruhelage zeigt sich skelettal im Mundraum
Wenn ich meine Biss-Abdrücke genau anschaue, sieht man, dass meine Zunge gewöhnlich links unten im Kiefer liegt – weil dort der Zungenboden etwas mehr geweitet und ausgefüllt ist.
Ziel ist es aber, sie wieder mittig nach oben zu bekommen. Außerdem ist mir aufgefallen, dass ich hauptsächlich links kaue.
Das versuche ich mir jetzt abzugewöhnen und vermehrt rechts und links, d.h. ausgeglichen zu kauen.
Myofunktionelle Therapie schon 30 Jahre lang bekannt
Jetzt frage ich mich, wie konnte dieser wichtige Punkt an hoch-studierten CMD-Behandlern vorbei gehen? Wie schon erwähnt, wurde die Myofunktionelle Therapie schon vor 30 Jahren bei der Rezidiv-Prophylaxe von Kiefer-Chirurgen angewendet.
Es stellte sich heraus, dass es zu weniger Problemen, Rückfällen und daraus folgenden Zweit-Operationen kam. Genau diese Therapie lässt sich natürlich auch auf die Zahnärztlichen- und Kieferorthopädischen Behandlungen anwenden
MFT-Übungen sollten aber nur unter fachkundiger Kontrolle gemacht werden. Es ist zwingend notwendig, eine MF-Therapie bei einem MFT-Therapeuten zu absolvieren.
▶ Zu groß ist die Gefahr, dass falsche tonische Muster in Eigenregie antrainiert werden.
▶ Es lernt sich auch besser unter Aufsicht, man ist mehr motiviert es durchzuziehen.Korrekte Zungenruhelage, aber trotzdem Beschwerden
Natürlich gibt es auch Fälle, die eine korrekte Zungenruhelage oben direkt hinter den oberen Zähnen haben, aber trotzdem Beschwerden haben. Bei Myofunktionellen Beschwerden zeigen sich aber trotzdem Verspannungen im Gesicht (wie bei meiner Freundin).
Als ich den Konvergenz-Test machte, hatte sie nämlich Probleme mit den Augen. Sind hier die Augen nicht gut ausgerichtet, führt das auch zu MF Beschwerden.
Status Quo der heutigen MFT
Alte vs. Junge Therapie
Ich habe mich bei meiner MF-Therapeutin über die aktuelle Verbreitung der MFT erkundigt. Sie war nicht so amused und meinte, dass die jungen Zahnärzte und Kieferorthopäden viel Wert auf die innovative Art der Schienen-Therapie legen.
Die MFT sehen viele als Antiquierte Schule von den alten Ärzten, die die MFT noch häufiger verschrieben haben, als die Jungen.
Die Frischlinge haben leider weniger Ahnung, als angenommen. Dabei ist erwiesen, dass:
Weichteil (Zunge, Lippen, Wangen) formt Hartteil (Zähne, Kiefer)
Ärzte haben keine Ahnung von der richtigen Zungenlage
Meine MF-Therapeutin war zur Fortbildung in einem Seminar von Frau Fuhlbrück.
Frau Fuhlbrück – eine sehr bekannte MF-Therapeutin – musste den ansässigen Zahnärzten und Kieferorthopäden mehrmals erklären, was es mit der Zungenruhelage, Schluckmuster und Nasenatmung auf sich hat.
Fast niemand von den Ärzten – außer den Logopäden – wurde im Studium über die Funktion der Muskeln im Orofazialen System und die Aufrichtung von den Füßen aufgeklärt.Weitere Anwendungs-Möglichkeiten
Bericht Posturologie Workshop
Auch ein Kieferorthopäde, den ich auf einem Workshop – zu dem ich eingeladen war – getroffen habe, hat mir wieder – wie mein MF-Therapeutin – erzählt, dass die MFT bei den heutigen jungen Ärzten immer uninteressanter wird.
Vielmehr wird auf innovative Schienen-Konzepte oder Analysekonzepte gesetzt. Die älteren Ärzte waren früher an der MFT näher dran.Kieferoperationen
Hier meinte meine MF-Therapeutin, dass diese Option wirklich das letzte Mittel der Wahl sein sollte. Zu subtil verlaufen hier die Nervenbahnen und die Organisation der Muskeln. Auch die Narben nach der OP wirken sehr störend auf das Muskuläre System.
Wer hier trotzdem – z.B. aus Ästhetischen Gründen – einsteigen will (das kann ich absolut verstehen), dem empfehle ich, einen Kiefer-Chirurgen heraussuchen, der etwas von Myofunktionellen Zusammenhängen versteht.
Mein Besuch bei einem Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. L. in Nürnberg – der zu den Top Chirurgen Deutschland’s zählt, hatte damals kein Wort über MFT verloren. Heute habe ich auch keinen Hinweis auf seiner Homepage entdeckt.Nasen-Operationen
Es ist ein Teufelskreis, wenn man immer mehr durch den Mund atmet. Nutzt man die Nasenatmung zu wenig, gehen die Schleimhäute auf und die Nase zu. Manche HNO’s raten oft dazu, die Nase operativ frei zu machen.
Aber das ist noch so ein Ammenmärchen der Schulmedizin. Würden die Ärzte den Zusammenhang von einem inkompetenten Lippenschluss und der Nasenatmung verstehen, wären 90% der Operationen an den Atemwegen der Nase überflüssig.Schlafapnoe
Besonders tragisch sind die Konzepte der Schulmedizin bei Patienten mit Schlafapnoe. Die Masken, bzw. die Atemgeräte verstärken kausal die Ursachen und haben verheerende Nebenwirkungen.
Nach kürzester Zeit entsteht eine völlige Abhängigkeit. Aber den Hinweis, dass mit MFT kausal die Symptome reduziert bis geheilt werden können, sucht man in der Schulmedizin vergebens. Es werden sogar deswegen Operationen durchgeführt.Grenzen der MFT – Weisheitszähne als Störfaktor
Es ist wirklich eine Wildschwein-Trüffel-Suche, bis man alle Störfaktoren bei einer CMD entdeckt hat.
Fall: Meine Freundin
Eine Freundin von mir, mit offenem Biss und schlechten Kauflächen, hat eine MFT-Behandlung von 1,5 Jahren hinter sich. Die Zähne haben sich gut entwickelt, aber ganz hat sich der Biss nicht geschlossen.
Irgendwann hat ihr Behandler herausgefunden, dass die Weisheitszähne das Desaster mit verursacht haben. Bei ihr haben die Weisheitszähne eine leichte Bissöffnung und einen Engstand verursacht.
Auch bei ihrer Schwester hat sich der Biss durch die Weisheitszähne geöffnet. Das ist leider keine Seltenheit, weil der Weisheitszahn-Durchbruch generell eine Bisshebung bewirkt. Wenn die Ärzte hier nicht schnell genug intervenieren, kann das gravierende Folgen haben.Fazit:
▶ Bei der Verwendung bestimmter Psychopharmaka kann es wirklich zu Schwierigkeiten bei der Nasenatmung kommen, deswegen wirklich dran bleiben.
▶ Achtung:- Physio ist nicht Logo und
- Logo ist nicht MFT und
- MFT ist nicht MFT mit Aufrichtungs-Ansatz und
- MFT mit Aufrichtung-Ansatz, eventueller Beibehaltung und konstanter Kontrolle wäre schon mal nicht schlecht, aber
- MFT mit Aufrichtung-Ansatz, eventueller Beibehaltung, konstanter Kontrolle und ein MF-Therapeut mit Kiefer-Orthopädischem-Verständnis, wäre ideal
- UPS: Jetzt wird’s richtig kompliziert, Sorry.
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Ernährung & Schmerzen
Medikamente oder Ernährung?
Bei einer fortgeschrittenen CMD kann es häufig zu Entzündungsherden im Körper kommen, da der ganze Körper aus dem Lot gekommen ist, oder die Kiefergelenke zu sehr beansprucht worden sind.
Um dem entgegenzuwirken, werden von den Ärzten entzündungshemmende Medikamente verschrieben. Aber es gibt auch natürliche Wege, hier Linderung zu schaffen.
Der Mensch ist das, was er isst.
Wenn wir an einer ausgeprägten CMD leiden und eine ungesunde Ernährungs- und Lebensweise haben, können ebenfalls Entzündungsreaktionen verstärkt werden, die sich mit der Zeit zu chronischen Entzündungsherden entwickeln und keineswegs mehr dem Erhalt der Gesundheit dienen.
Die Durchschnittsernährung in der westlichen Welt ist überladen mit Auszugsmehlen, raffiniertem Zucker, tierischen Eiweißen und minderwertigen Fetten – die besten Zutaten für eine übersäuernde, vitamin- und mineralstoffarme Ernährung, die den Säure-Basen-Haushalt stört und entzündliche Kettenreaktionen zur Folge hat.
Zur Gesunderhaltung sämtlicher körperlicher Prozesse und zur Vermeidung chronischer Entzündungskrankheiten ist eine überwiegend basische Ernährung mit antioxidativen Vitalstoffen, wenigen tierischen Eiweißen und wenig raffiniertem Zucker unumgänglich.
Der pH – Wert
Der pH-Wert zeigt den im Körper vorherrschenden Säuregrad an. Die Skala reicht von 0.0 – 14.0 wobei 7 als „neutral“ gilt und den optimalen Grad des Säure-Basenhaushaltes widerspiegelt.
Alle Werte unter 7 sind sauer und alle Werte über 7 sind basisch. Darüber hinaus besitzt jedes Organ seinen optimalen pH-Wert.Eine zuverlässige Beurteilung des Säure-Basen-Haushalts ist durch eine pH-Wert Teststreifen-Messung des Urins nicht möglich!
Es gibt aber verschiedene Methoden, den Säuregehalt zu bestimmen. Das Einfachste ist allerdings, einen kurzen Test zu machen, der die wichtigsten Fragen zum Thema Übersäuerung auflistet. Hier online dazu mehr:http://www.basica.de/saeure-basen-ausgleich/saeure-basen-gleichgewicht/
Entzündungshemmende Diät – bei Arthrose
Eine Ernährungsumstellung kann für Arthrose-geplagte CMD-Betroffene eine Chance zur Linderung der Symptome sein.
Ziel ist es, entzündungsfördernde Lebensmittel (saure) wegzulassen und entzündungshemmende (basische) Lebensmittel im Speiseplan vorzuziehen.
Insbesondere eine Ernährung mit überwiegend Lebensmitteln von tierischer Herkunft wie Fleisch und Wurst, Eier aber auch Milch führen im Körper zu einer Übersäuerung.
Auch zu viele Mineralwässer mit Kohlensäure übersäuern den KörperPflanzliche entzündungshemmende Lebensmittel wie Gemüse oder Getreide mit wertvollen Antioxidantien wie Vitamin C, E, Beta-Carotin, Selen und Zink im Speiseplan wirken der Übersäuerung entgegen.
Omega 3 Kapseln besitzen beispielsweise eine entzündungshemmende Wirkung und können als Nahrungsergänzungsmittel begleitend eingenommen werden.
Muskeltonus, Schmerzen und Ernährung
Ich habe festgestellt, dass wenn ich abends zu viele Süßigkeiten und Kohlenhydrate esse, sich mein Muskeltonus durch die Übersäuerung erhöht.
Der hohe Muskeltonus ist verantwortlich für eine ganze Reihe von Beschwerden. Schmerzen in Schultern, Nacken und Rücken sind oft die Folge eines muskulären Hartspanns.
Angespannte Muskeln produzieren viel Milchsäure (Laktat). Steigt der Muskeltonus über 80%, wird diese Milchsäure nicht mehr genügend ausgespült.
In der Folge zieht sich der Muskel weiter zusammen, ähnlich wie die Lippen, wenn man in eine Zitrone beißt. Die Zellen schützen sich vor der Säure durch eine Verkleinerung ihrer Oberfläche.
Ich versuche jetzt immer darauf zu achten, dass ich abends keine Kohlenhydrate esse, denn so sind auch die Auswirkungen des Zähneknirschens viel besser.Austausch mit Dr. Wolfgang Feil
Ich habe festgestellt, dass ich hier kein Profi bin, was Ernährung angeht. Deswegen habe ich den Bestseller-Autor Dr. Wolfgang Feil angeschrieben – der mir auch prompt geantwortet hat. Mich haben insbesondere folgende Fragen interessiert:
1) Welche Bausteine senken den Muskeltonus? Fette, Kohlenhydrate oder Eiweiße?
Ein erhöhter Muskeltonus resultiert von Verspannungen, dem Verzehr von Kohlenhydraten, oder ist das Ergebnis von Stress. Entspannend auf die Psyche und deshalb auch auf die Muskulatur wirken Grüntee, Kurkuma und Omega 3 Fettsäuren (Fisch, Speiseleinöl). Außerdem wirken auch sonst viele gesunde Fette (Avocado) auf den Muskeltonus ein.
Viele Kohlenhydrate machen Entzündungsprozesse, verlängern Regenerationszeiten und ergeben einen höheren Muskeltonus.
Was bei Sodbrennen verboten ist, weil es den Tonus senkt, ist für uns wieder angesagt.
- Studien haben ergeben, dass eine fettreiche Mahlzeit den Muskeltonus um bis zu 30% senken kann. Dies hängt wahrscheinlich mit der Freisetzung des Hormons Cholezystokinin zusammen.
- Auch Alkohol wirkt sich auf die Muskelspannung aus und senkt diese.
- Eine ähnliche Wirkung hat Kaffee, wobei sich die Fachwelt noch nicht einig ist, was genau die Senkung des Muskeltonus verursacht. Wahrscheinlich ist es nicht, wie oftmals angenommen, das Koffein, sondern vielmehr bestimmte Inhaltsstoffe.
- Schokolade: Sie enthält Methylxanthin und Theobromin – zwei Substanzen, die maßgeblich den Muskeltonus verringern. Zudem ist sie besonders fettreich.
2) Bei Psychopharmaka, wie kann man die Magen und Darm-Flora aufbauen?Magen-Darm Schutz:
Ingwer, Kurkuma sowie hochdosierte probiotische Kapseln (z.B. Lactobakterienaufnahme 10 Milliarden Keime pro Tag) schützen die Darmflora. Zusätzlich lohnt sich der Verzicht auf Weizenprodukte, dafür stärken Kartoffeln oder Dinkelprodukte für die Magen-Darm-Flora.
Sein Ernährungs-Ratgeber: DIE DR. FEIL STRATEGIE – Arthrose und Gelenkschmerzen überwinden
Dr. Wolfgang Feil ist einer der führenden Nährstoffspezialisten in Deutschland und hat Biologie und Sportwissenschaft studiert.
Er ist einer der gefragtesten Nährstoffberater für Spitzensportler, Bundesligisten und Nationalmannschaften und verfügt über eine 20-jährige Erfahrung, insbesondere bei Gelenkbeschwerden und Arthrose.
Inhaltsverzeichnis
http://d-nb.info/1030122938/04https://www.dr-feil.com/arthrose/arthrose.html
Fazit:
▶ Ganz auf Kohlenhydrate kann ich mittags nicht verzichten. Das muss man einfach ausprobieren und schauen, was einem gut tut.
▶ Cheat days sind auf jeden Fall erlaubt.
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Ganzheitliche Übungen & Entspannungs-Methoden
Koordinierte Bewegungs-Übungen – Wie funktioniert Lernen genau?
Muskuläre Funktionsweise
Nachdem ich schon mehrere manuelle Therapien durch hatte, aber vom Bauchgefühl keine zufriedenstellenden Antworten bekam, habe ich mich mit der Muskulären Funktionsweise etwas genauer befasst.
Asymmetrien und unkoordinierte Bewegungsmuster im Gesicht sind bei CMD häufig. Hier liegen asymmetrische Spannungen und einseitige Bewegungen vor.
Deswegen kommt es zu einer Veränderung der dreidimensionalen Dynamik der Muskulatur d.h. die Muskulatur verspannt sich einseitig. Das führt zu einseitigem Kauen oder zu einer schiefen Kopfhaltung.
Im Folgenden stelle ich verschiedene Bewegungsübungen vor, mit dem Ziel eine Achtermobilisation in den Kiefergelenken zu schulen, eine Normalisierung der Zungenfunktion wieder herzustellen und damit insgesamt eine gesunde Kaubewegung zu bekommen.
Darüber hinaus dürfen Becken- und Augenübungen nicht fehlen, um das gesamte System ins Gleichgewicht zu bringen. Schließlich hängt alles miteinander zusammen.Wahrnehmungsübung 1: Kiefer – 8er-Bewegung
Vor der Übung: Wo befindet sich im Augenblick der Unterkiefer? Weiter rechts oder links oder ist er mittig ausgerichtet? Auf welcher Seite kann ich meinen Mund weiter öffnen? Zu welcher Seite neigt sich mein Kopf?
- Mit einer Hand den Kopf und mit der anderen den Unterkiefer halten.
- Rechte Seite des Unterkiefers aktiv öffnen.
- Rechte Seite über rechts nach hinten drehen und schließen.
- Unterkiefer wieder mittig ausrichten.
- Linke Seite des Unterkiefers öffnen nach hinten links drehen und schließen.
Diese 8er-Bewegung kann auch durch die passive Führung der Kinnspitze mit der Hand unterstützt werden.
Wahrnehmungsübung 2: Zunge – Zähneputzen mit der Zunge
Vor der Übung: Wo befindet sich im Augenblick die Zunge? Weiter rechts oder links, ist sie mittig ausgerichtet, liegt sie oben am Gaumen an, oder unten in der Mundhöhle?
- Zunge über die obere Zahnreihe langsam führen. Erst die Außenseite bei den Lippen, dann die Innenseite Richtung Gaumen. Dabei sollte jeder einzelne Zahn mit der Zunge geputzt werden.
- Das gleiche mit der unteren Zahnreihe machen, erst außen, dann innen langsam und bewusst durchführen.
- Zunge aus dem Mund zur Nase führen und versuchen, die Nasenspitze zu erreichen.
Wahrnehmungsübung 3: Ansaugübungen, Lippenübungen, Atemübungen – Cocktail-trinken und Englisch-Sprechen
Vor der Übung: Wo befindet sich jetzt die Zunge? Wie gut bekomme ich Luft, auf welcher Seite ist meine Atmung eingeschränkt oder atme ich ohne Einschränkung, wie ist der Tonus in meinen Lippen?
Bei dieser Übung stellen wir uns bewusst vor, wie wir ein leckeres Cocktail-Getränk mit dem Strohhalm trinken. Dabei beobachten wir achtsam das:
- Ansaugen des Getränks auf die Zunge durch den Strohhalm,
- Halten des Getränks auf der Zunge,
- Schlucken des Getränks, ohne, dass sich die Mimik verzerrt,
- Fließen lassen des Cocktails in den Magen
Danach sagen wir im Liegen die Wörter „with“, „eith“ oder „to“. Es können aber auch Zahlen und Buchstaben in Englisch oder auch auf Deutsch langsam gesprochen werden.
Das dient der Lockerung des Zwerchfells und so der Verbesserung der Atmung.Wahrnehmungsübung 4: Becken – Beckenuhr/Schaukel
Vor der Übung: Rücklage. Wie liege ich auf, wie ist die Stellung meiner Beine. Fällt eines mehr nach links oder rechts. Welche Teile meines Rückens liegen auf? Wo befindet sich mein Unterkiefer? Wie beiße ich die Zähne zusammen?
Bei dieser Übung stellen wir uns vor, wie unser Becken auf dem Ziffernblatt einer Uhr liegt. Die Beine sind angestellt.- Das Becken sanft nach vorne und zurück bewegen.
Von 6 Uhr nach 12 Uhr. - Danach wiegen wir das Becken.
Von 3 Uhr nach 9 Uhr. - Zuletzt gehen wir alle Uhrzeiten sanft durch:
1-7, 2-8, 3-9, 4-10,5-11, 6-12 Uhr - Beine abrutschen lassen und nachspüren.
Wie ist jetzt die Lage meiner Beine, meines Unterkiefers, wie liege ich auf? Die Beckenübung ist eine der zentralsten Übungen überhaupt.
▶ Siehe auch auf Youtube.Da lohnt es sich auf jeden Fall, eine Audio-CD zu kaufen, weil sie etwa 1 h lang genau angeleitet wird.
Wahrnehmungsübung 5: Augenmuskulatur – Augen-Uhr
Vor der Übung: Wo schaue ich gerade hin, ist es eher seitlich nach oben oder gerade aus? Sehe ich unscharf, bereitet es mir Schwierigkeiten, in der Entfernung zu lesen, oder den Teletext zu lesen im Fernseher?
Bei dieser Übung stellen wir uns vor, wie unser Kopf auf dem Ziffernblatt einer Uhr liegt. Die Beine sind angestellt.- Ich lege mich auf den Rücken und schaue an die Decke.
- Mein Blick wandert erst von 6 Uhr bis 12 Uhr, dann von 3 Uhr bis 9 Uhr und wieder zurück.
- Danach fahre ich alle Zwischenzeiten mit meinen Augen durch (wie bei der Beckenübung).
- Schließlich mache ich mit meinen Augen eine Achterbewegung, die erst größer und dann immer kleiner wird.
Die Augen-Uhr kann auch durch die Kopf/Nackenuhr ersetzt werden. D.h. ich bewege meinen Kopf auf dem Ziffernblatt einer Uhr in alle Richtungen.
Wahrnehmungsübung 6: Füße – Der Stand – Wiegen
Vor der Übung: Ich stelle mich mit meinen Füßen hin. Wo schaue ich gerade hin, ist es eher seitlich nach oben oder seitlich nach unten? Ich mache die Augen zu. In welche Richtung zieht mich mein Körper? Wie stehen die Füße zueinander? Parallel oder geöffnet?
Bei dieser Übung stellen wir uns in den sicheren Stand. Wir haben die Augen geschlossen. Die Aufgabe besteht darin, die Schwankungen zu verfolgen und eine Tendenz herauszufinden, wohin der Körper zieht. Dies ist die Seite, die am meisten verspannt ist.
- Wir experimentieren im Stand.
- Wir wiegen hin und her, vor und zurück.
- Wir verweilen an einer Stelle die kräftig zieht.
- Was passiert, wenn wir dort eine Weile warten, ändert sich was?
- Wie geht es weiter?
Hat sich was getan? Wie stehen jetzt die Füße zueinander? Hat sich der Stand verändert? Stehe ich jetzt sicherer und zentriert. Hat sich vielleicht was im Kiefer getan?
Baut einfach gelegentlich die Übungen mit ein und verfolgt den Entwicklungsprozess.7) Myofunktionelle Therapie
Ich habe die Myofunktionelle Therapie mal wieder vergessen. Es ist sehr beachtlich, welchen Einfluss diese Übungen auf die Körperhaltung haben.
So nach einem Jahr etwa, bemerkte ich, wie die MFT auf folgende Problematiken Einfluss nimmt:
- Kaumuskelschmerzen
- Augenschmerzen
- Nackenschmerzen
- Ohrenschmerzen
- Kopfschmerzen
- Haltung Kopf und Körper
- Bessere Atmung
- Falten 🙂
- etc.
Wichtig
Immer wieder Variationen einbauen
Der Lernerfolg solcher Bewegungsschulungen ist höher, wenn die Übungen systematisch integriert werden.
D.h. Lieber öfters mal am Tag 1-5 Minuten (z.B. beim Aufstehen im Bett, beim Zähneputzen, bei den 3 Hauptmahlzeiten, im Auto, wieder bei der Abendtoilette oder vor dem Schlafen gehen) als 1 Stunde am Stück monoton, unachtsam oder abgefertigt durchführen.
Die Neugier und die genaue Beobachtung sind hier die besten Treiber für den Lernerfolg.
Eigene Übungen ausdenken
Wenn ihr mal soweit seid und ein paar Übungen kennt, vielleicht von diversen CD’s, dann kennt ihr alles in und auswendig.
Es sind eigentlich nicht viele Übungen, sondern nur ein paar Grundübungen, die ihr täglich abends im Bett machen könnt. Übungen, die alle Muskelketten ansprechen.Oder viel spannender:
Schaut auf Youtube und informiert euch über alle Methoden der Körperarbeit. Da gibt’s Übungen en Masse. Vielleicht könnt ihr dort auch eine Methode favorisieren. Ihr werdet sehen, es macht Spaß.
- Feldenkrais
- Thomas Hanna
- Dr. Helga Pohl
- Spiraldynamik
- Alexander-Technik
- Rolfing
- Myofunktionelle Therapie nach Kittel und Codoni
Ihr versteht nur Bahnhof?
Kann ich verstehen, hab auch lange dafür gebraucht. Noch mal kurz erklärt:
▶ Durch gezielte Übungen und Atemtechniken über alle Muskelfunktionsketten im Körper hinweg, vermeidet ihr muskuläre Dysbalancen oder löst diese auf und verbessert damit euer Körpergefühl.
Dabei ist es wichtig, dass ihr ganzheitlich (sanfte Rotationen über alle Muskelfunktionsketten) und nachhaltig (durch ganzheitliche Körperübungen) arbeitet.
Fazit: Körper-Übungen:
▶ Nie isoliert nur an einem Gelenk arbeiten, weil alles miteinander über lange Muskelketten verstrickt ist. Becken- Kopf – und Kiefer – Füße brauchen eine gleichwertige Aufmerksamkeit von allen Seiten.
▶ Es bedarf nicht immer harter Kräftigungs-und Dehnungs-Übungen oder Druckpunktmassagen, um Gelenke wieder geschmeidiger zu machen. Es sind die sanften 8er-Rotationsübungen und die Verbindung mit anderen Gelenken, die hier den Zugang zum Körper legen.
▶ Wer am Anfang gleich mit professioneller Hilfe arbeitet und regelmäßig mit einem Lehrer für Körperarbeit zusammen arbeitet, erzielt schneller Lernerfolge. Ob 1 Mal oder mehrere Male im Monat, es lohnt sich auf jeden Fall. Sonst gibt es nur Frust. Er legt den Zugang zum Nervensystem, ohne das tappen wir im Dunkeln.
▶ Wer aufgrund von Schmerzen kaum Übungen machen kann, der soll sich die Übungen im Kopf vorstellen und nur andeuten. Hier ist wieder erst der Lehrer gefragt, einen sanften Zugang zu legen.
▶ Wer schon mit einem Lehrer arbeitet und keine Erfolge merkt. Z.B. die Fehlhaltung tritt sofort nach einer gewissen Zeit wieder ein, der darf nicht aufgeben. Das war bei mir auch so. Hier gilt wieder das Motto: „steter Tropfen durchhöhlt den Stein“.
Weitere Entspannungs-Methoden
1) Progressive Muskelentspannung nach Jacobson
Der Entdecker dieses Entspannungsverfahren ist der amerikanische Arzt Edmund Jacobson.
Er beschäftigte sich Anfang des 20. Jahrhunderts eingehend mit der Funktion der Muskeln und fand heraus, dass durch ein gezieltes Anspannen und anschließendes Lösen einzelner Muskelgruppen eine tiefe Entspannung erreicht werden kann.
Wenn wir Angst haben, unter starker Anspannung oder Druck stehen, spannt sich automatisch unsere Muskulatur an, z. B. man schließt die Hände unbewusst zur Faust.
Je größer die psychische Anspannung durch Ereignisse wie Stress, Angst oder Ärger ist, desto ausgeprägter sind auch die Muskelanspannungen.
Unter Umständen können sich Blockaden ergeben, die Schmerzen und psychosomatische Störungen verursachen.
https://www.progressive-muskelrelaxation.info/nach-jacobson-anleitung.php2) Hatha Yoga
Durch die Körperübungen, welche man beim Hatha-Yoga ausführt, lösen sich Verspannungen, beispielsweise im Nacken- und Rückenbereich, aber auch in den anderen Gelenken.
Der Muskeltonus, also die Muskelspannung steht in direktem Zusammenhang mit der mentalen Verfassung.
Ist ein Mensch angespannt, da er beispielsweise unter Stress steht, so ist auch sein Körper angespannt. Das Problem, welches sich nun ergibt, ist, dass wir nicht lernen, uns nach der Anspannung wieder zu entspannen.
Genau hier setzt Yoga an: Wir spannen die Muskeln ganz bewusst an und entspannen diese danach wieder. Nur nachdem wir jeden speziellen Muskel gewollt und bewusst anspannen, kann sich die Spannung wieder lösen.Meine Erfahrung
- Ich habe nie überdehnt, bin nur an meine Dehngrenze heran gekommen. Das hat mir richtig Spaß gemacht, mit dem Yoga wieder anzufangen.
- Für diejenigen, die mit Hatha Yoga konträre Erfahrungen gemacht haben, sollten wirklich einen Gang zurück schalten. Es gibt auch noch andere Möglichkeiten.
- Ich persönlich habe festgestellt, dass durch das aktive Anspannen und das Lockerlassen danach, Fehlstellungen sich sanft lösen. Mein Becken war nach einer Yogastunde wieder im Lot und mein Knie hat nicht mehr weh getan.
https://www.asanayoga.de/blog/hatha-yoga/
3) Kundalini Yoga
Kundalini Yoga wirkt reinigend, löst Verspannungen, aktiviert die Selbstheilungskräfte, erhöht die Selbstwahrnehmung, stärkt und harmonisiert das Energie-, Nerven-, Drüsen- und das Immunsystem. Der Körper wird geschmeidiger und flexibler, die Ausdauer nimmt zu.
Der Unterricht besteht aus in sich geschlossenen Übungsreihen, die alle auf unterschiedliche Bereiche des Körpers wirken.
Sie beinhalten dynamische und statische Asanas (Yogastellungen), die mit bewusst geführtem Atem (Pranayama) verbunden sind.
Nach der Anspannung folgt die Entspannung. Durch die Tiefenentspannung verteilt sich die aktivierte Energie optimal im Körper, und neue Erfahrungen können so integriert werden.
Meine Erfahrung
- Ich habe mit Kundalini Yoga recht gute Erfahrungen gemacht. Die Übungen waren sehr harmonisch und fließend, so dass man gar nicht so in die Überlastung gekommen ist.
- Es ist viel geschmeidiger als Hatha-Yoga und wäre vermutlich eine gute Alternative, wenn man mit Hatha-Yoga nicht zurecht kommt.
https://www.yoga-vidya.de/kundalini-yoga/
4) Autogenes Training oder Selbsthypnose
Eine Therapieform ohne Medikamente und zur Selbstdurchführung ist das Autogene Training. Entwickelt wurde diese Therapie von dem Arzt und Psychiater H. Schultz.
Er beschäftigte sich ein Leben lang mit der Psyche des Menschen und fand heraus, dass der Körper und die Seele in einer Art vermindertem Bewusstseinszustand beeinflussbar sind.Hierin ähnelt seine Therapie der Hypnose. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass in der Hypnose die Suggestionen von einer fremden Person nach Angaben und Reaktionen des Patienten gegeben werden.
Im Autogenen Training setzt der Patient nach seinem eigenen Gefühl und nach seinem eigenen Wunsch die Suggestionen selbst.
Meine Erfahrung
Damit bin ich in der Klinik auch in Berührung gekommen. Allerdings muss man es etwa 10 Wochen regelmäßig üben, bevor man Ergebnisse erzielt.
- Vielleicht lässt sich beispielsweise der Muskeltonus insgesamt senken und die Schmerzen verringern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Autogenes_Training
https://www.moderne-hypnotherapie.de/selbsthypnose-lernen/
5) Tai Chi
Obwohl es im Tai Chi keine speziellen Übungen für den Kiefer gibt, tragen die langsamen und fließenden Bewegungen zur Allgemeingesundheit bei.
Die Jahrtausende alte Bewegungsform gehört zu den inneren Kampfkünsten und kann sowohl sportlich als auch meditativ praktiziert werden.
Im Fokus stehen dabei, neben einer gesunden, aufrechten Körperhaltung, das „Loslassen“ und Entspannen, so dass sich Körper und Geist gleichermaßen erholen und zur Ruhe kommen.
Da Schmerzen meist sowohl eine körperliche als auch eine psychische Komponente haben, empfinden Betroffene Tai Chi häufig als sehr wohltuend.Meine Erfahrung
- Tai Chi habe ich mal ein Semester praktiziert. Es erfordert höchste Konzentration und man muss auch regelmäßig in die Gruppe gehen. Es dauert bestimmt ein 3/4 Jahr, bis man die Bewegungsabfolgen intus hat. Sehr meditativ.
- Für mich mit meiner schlechten Konzentrationsfähigkeit und meinem Bewegungsmuffel, bleib ich lieber auf der Matte liegen.
https://taiji-forum.de/tai-chi/
6) Pilates
Kern des Pilates-Trainings ist der Aufbau der Muskulatur in der Körpermitte. Gute Trainer betonen die Bedeutung einer stabilen Körperhaltung während des Trainings.
Kampfkunstlehrer nennen das „Kraft aus der Mitte“. Joseph Pilates bezeichnete die Körpermitte als „Powerhouse“, was im Deutschen so viel wie „Kraftwerk“ oder „Kraftzentrum“ bedeutet.
Vier Muskelgruppen bilden gemeinsam ihr starkes Zentrum (Powerhouse). Diese „vier Musketiere“ formen das sogenannte PILATES-Kraftzentrum oder „PILATES Powerhouse „:- Beckenboden
- Korsettmuskel
- Zwerchfell und der
- vielspaltige Muskel an der Wirbelsäule.
Diese Tiefenmuskeln sind selbst bei sportlich aktiven Menschen oft zu schwach ausgebildet. Wenn sie ihre Musketiere trainieren, werden diese sie schützen und stützen.
Meine Erfahrung
- Pilates habe ich beim Probetraining im Fitnessstudio mal mitgemacht. Wenn ich damals nicht so CMD-bedingt verspannt gewesen wäre, wäre es ein toller Body-Work-Out zur Kräftigung des ganzen Körpers.
- Ich denke, dass es für CMDler nur geeignet ist, wenn man es sanft durchführt. Keinen Muskelkater forcieren.
https://www.pilates.de/was-ist-pilates
Einzelstunden kombinieren mit anderen Entspannungs-Verfahren
Ihr seht, es gibt doch einige Alternativen, die auch sehr interessant sind. Meine Empfehlung, auch wenn ihr es nicht schon wieder hören wollt: Macht irgendwelche Einzel-Stunden. Es muss jemand den Zugang legen, damit ihr später selbst den Muskeltonus ändern könnt.
Ihr könnt dann anstatt Feldenkrais-Übungen, alle oben aufgeführten Methoden oder andere ausüben. Mach ich auch. Erst seitdem ich Einzelstunden nehme, komme ich mit vielen anderen Methoden rasch in die Entspannung.
Alternativ könnt ihr auch andere Einzelstunden von Lehrern diverser Formen von Körperarbeit ausprobieren. Z.B. Spiraldynamik fand ich auch nicht schlecht. Testet es aus.Fazit:
▶ Die Entspannung, die Korrektur von Fehlhaltungen und das Auflösen von Schmerzen ergibt sich in der Ruhe. Ein exzessives Sportprogramm oder Gewichte-Heben verschlimmern die Problematik nur.
▶ Ich persönlich bin ohne Lehrer nicht weiter gekommen.▶ Für diejenigen, die gar nichts mit Entspannung anfangen können, gebt trotzdem nicht auf, meine Mutter macht jetzt auch Yoga und Feldenkrais-Übungen seit ihrem Burn Out, weil sie so erschöpft und geplagt von Schmerzen war, dass sie sich nach Jahren darauf einlassen konnte.
▶ Hier noch eine gute Übung von Dr. Uso Walter, HNO-Arzt
Meine beste Übung bei Bruxismus, CMD und Tinnitus
https://www.youtube.com/watch?v=xewoRHLsE2U