Ästhetisch-Plastische Operationen/
Funktionelle Kiefergelenks-Operationen/
Unfall-Chirurgie
Was für den einen spannend ist – weil er in Vorfreude wegen seiner ausgeprägten Progenie auf seine Kiefer-Korrektur wartet, ist für den anderen beunruhigend. Der dritte erhofft sich, dass nach seinem schweren Unfall die Operation gut verläuft und er wieder ganz hergestellt wird.
Die Schönheits-Chirurgie hat nicht unbedingt die medizinische Indikation zur Operation, während die Funktionelle Kiefergelenks-OP als oberstes Ziel hat, die funktionellen (Kauen, Schlucken, Sprechen) Gegebenheiten und die Rehabilitation des Patienten wieder herzustellen.
Das Ziel der Plastisch-Rekonstruktiven Gesichtschirurgie ist vorwiegend die Korrektur von Form und Funktion, z.B. nach Tumor-Operationen, Unfällen sowie bei angeborenen Fehlbildungen.
Aber alle haben eins gemeinsam: Die Verbesserung des Patienten-Wohlbefindens.
Vorneweg sollten die Betroffenen wissen, dass diese Operationen ein gewisses Risiko mit sich bringen. Denn im Gesicht reagiert das muskuläre System 6 mal schneller als am restlichen Körper.
Kieferfehl-Stellungen – Auswirkungen auf die CMD
Bei CMD-Beschwerden gibt es unterschiedliche Kieferfehlstellungen, die nach verschiedenen Angle-Klassen unterschieden werden:
- Angle-Klasse I – Neutralbiss: Damit wird ein normales Gebiss beschrieben
- Angle-Klasse II – Deckbiss: Damit wird ein Überbiss beschrieben.
- Angle-Klasse II – Offener Biss: Hier liegt ein nicht verschließbarer Spalt zwischen den oberen und unteren Schneidezähnen vor.
- Angle-Klasse III – Progenie: Damit wird ein Vorbiss beschrieben. Der Oberkiefer steht zu weit zurück bzw. der Unterkiefer zu weit vor.
- Angle-Klasse III – Kreuzbiss: Die Zähne in Ober- und Unterkiefer beißen auf beiden Seiten falsch zusammen.
Bei Kieferfehlstellungen kommen herkömmliche CMD-Therapien an ihre Grenzen. Auch ich habe die Angle-Klasse III (Progenie) und mein Kieferorthopäde hat mir zur OP geraten. Ich habe mich allerdings dagegen entschieden, wegen des zu großen Risikos.
MFT bei Kiefer-Chirurgie besonders wichtig!
Wer sich ohne MFT einer Chirurgie unterzieht, hat ein höheres Risiko, ein Rezidiv zu bekommen.
Unverständnis tatsächlich noch weit verbreitet
Während die MFT bei bestimmten Ärzten ganzheitlich angewendet wird, trifft sie bei vielen Kieferorthopäden, Zahnärzten oder Chirurgen immer noch auf Unverständnis.
Sicher spielt zum Teil ein Informations-Defizit eine Rolle, ebenso wie ein mechanistischer Denkansatz. Der Grundsatz „Form follows function“ ist vielerorts erkannt und akzeptiert.
Alte vs. Junge Therapie
Ich habe mich bei meiner MF-Therapeutin mal über die aktuelle Verbreitung der MFT erkundigt. Sie meinte, dass die jungen Zahnärzte und Kieferorthopäden oder Chirurgen viel Wert auf eine innovative Schienen-Therapie legen.
Die MFT sehen viele als Antiquierte Schule von den alten Ärzten, die die MFT noch häufiger verschrieben haben, als die Jungen. Sie haben leider weniger Ahnung als angenommen. Dabei ist erwiesen, dass:
Weichteil (Zunge, Lippen, Wangen) formt Hartteil (Zähne, Kiefer)
Ärzte haben keine Ahnung von der richtigen Zungenlage
Meine MF-Therapeutin war in einem Seminar von Frau Fuhlbrück, die bekannteste MF-Therapeutin in der Branche, zur Fortbildung.
Frau Fuhlbrück musste den ansässigen Zahnärzten und Kieferorthopäden mehrmals erklären, was es mit der Zungenruhelage, Schluckmuster und Nasenatmung auf sich hat.
Fast niemand der Ärzte – außer den Logopäden – wurde in ihrer Ausbildung über die Funktion der Muskeln im Orofazialen Bereich und die Aufrichtung von den Füßen aufgeklärt, geschweige, dass sie es im Studium gelernt hatten.
Kassenleistung hat Vorrang
Natürlich werden von den meisten Ärzten hauptsächlich die Kassen-abgedeckten Therapien empfohlen. Insbesondere im Wachstum bei Kindern kann ohne MFT einiges falsch gemacht werden.
Meine Persönliche Erfahrung
Wie oben schon erwähnt, bemerke ich einen engen Zusammenhang zwischen den täglichen MFT-Übungen auf die Körper-Aufrichtung, Zungenlage und die Myozentrik des Kiefers.
Ich kann es nicht verstehen, wieso diese einfachen Punkte und Übungen nicht ernst genommen werden?
Alternative Botox als Langzeit-Prophylaxe
Ich habe schon gelesen, dass manche Ärzte mit Botox arbeiten, um die Muskelinformation zu löschen und neu zu programmieren. Das wird als gute Rezidiv-Prophylaxe angepriesen.
In der Vergangenheit habe ich Botox probiert. Da war aber nix mit Neuprogrammierung. Schon nach einem Monat lässt die Wirkung des Nervengiftes langsam nach.
▶ Passt hier bitte auf, denn eine ständige Botox-Therapie wird sau teuer.
Voraussetzungen für Langzeiterfolge in der Kiefer-Chirurgie
Die Zunge und der Lippenschluss die Hauptrezidiv Kandidaten
Bericht: 7. Europäische Kongress für
Myofunktionelle Therapie, 1987, Dr. med. Ingrid Grunert
Abteilung für Zahnerhaltung und Zahnersatz der Uniklinik für Zahn, Mund- und Kieferheilkunde Innsbruck
Diese Unterlagen hat mir Frau Codoni 2013 zugeschickt. Die Studien sind aus den 90iger Jahren und offensichtlich hat mir Frau Codoni die Studienergebnisse von Frau Prof. Dr. Grunert geschickt, weil sie in Innsbruck einen innovativeren Ansatz haben, als die restlichen Kliniken.
Was mir aber gleich aufgefallen ist, dass sich die Chirurgie schon vor dreißig Jahren mit dem Thema MFT auseinandergesetzt hat. Wow.
a) Der rezidiv-fördernde Effekt myofunktioneller Störungen bei Progenie-Patienten nach Unterkiefer-Osteotomien, Ingrid Grunert, 1990
Studienergebnisse:
- Patienten mit einer auffallenden Myofunktionellen Störung, hatten postoperative skelettale und okklusale Rezidive. Bei Patienten ohne Myofunktionelle Störungen blieb das Operationsergebnis stabil. (Ist die Frage wie lange?)
- Bei einer außerordentlichen Dysgnathie konnte auch nach einer 2. Operation keine neutrale Verzahnung erreicht werden.
Myofunktionell untersucht wurden:
- Tonus Lippenbefund
- Schluckbefund
- Zungenbefund
- Daumenlutschen
- Schnuller
- Oberlippe und Unterlippe
- Größe der Zunge
- fehlendes Lippenbändchen, Zungenbändchen
- Missverhältnis zwischen Größe der Zunge und des Gaumens (Zunge zu groß für Gaumen), Druck der Zunge gegen die unteren Zahnreihen
- Wachstumsschübe
- Nägelkauen und Zusammenpressen der Zähne
▶ Diese Parameter sind Kandidaten für ein Rezidiv.
Beispiele aus meinem Umfeld
1) Stabiles OP Ergebnis
Patient: starke Myofunktionelle Störungen, aber stabiles OP-Ergebnis. Vorteil: harmonische und ausgewogene mimische Muskulatur bei normaler Lippenkraft. So wurde die Zungenfehlfunktion kompensiert.
2) Ober- und Unterkiefer-Osteotomie
Auch bekannt: Bei extremen Progenien und offenen Bissen erfolgte eine kombinierte Ober- und Unterkiefer-Osteotomie.
3) Unglaublich aber war: Weichteile
Es konnte experimentell nachgewiesen werden, dass die Weichteile Einfluss auf den wachsenden Kiefer haben und mechanisch durch Druck, Zahnbewegungen oder eine Änderung des Wachstumsmusters verursachen können.
4) Zum Glück: Zunge
Bei einer zu großen Zunge muss der Kieferorthopäde die Zahnbögen präoperativ so gut wie möglich ausformen, so kann eine Verkleinerung der Zunge umgangen werden.
b) Analyse stabiler Spätergebnisse nach Unterkiefer-Osteotomien bei Progenie Patienten ohne funktionelle Störungen, Ingrid Grunert, 1990
Studienergebnisse:
- Ungewöhnlich ist es nicht, wenn Patienten nach einer gelungenen Osteotomie zu Knirschen und Pressen anfangen, was wieder zu einer Myofunktionellen Störung führen kann.
- Obwohl eine geringe Myofunktionelle Störung besteht, muss es nicht zu einem Rezidiv kommen (Ist die Frage wie lange?). Patienten mit einer massiven Myofunktionellen Störung neigen oft zu Rezidiven oder schlechten Langzeitergebnissen. Sie zeigen vor allem Störungen bei der Schluckfunktion.
- Natürlich ist es auch schwierig, bei Erwachsenen ihre Funktionsmuster umzutrainieren. Hier muss man am Ball bleiben. Wichtig ist dabei, dass ein genügend großer Cranialer Zungenraum in korrekter Lage mit Achsengerechter Stellung der Zähne in richtiger Position zu den Kieferbasen geschaffen wird und der Molarenbereich abgestützt ist.
c) Kephalometrische (Bezugspunkte: Sella turcica – die Einbuchtung der Hypophyse -, Nasion (die Nasenwurzel), Pogonion (der ventralste Punkt am knöchernen Kinn, etc.) Analyse von Patienten aus dem progenen Formkreis nach Operativer Korrektur, Ingrid Grunert, 1991
Studienergebnisse:
- Ehrlich gesagt, ist jede zweite Progenie im Oberkiefer zu suchen. Das hat natürlich auch eine enge Verbindung mit der Zungenfunktion.
- Besteht beispielsweise postoperativ ein ausreichender Überbiss, blieben die Ergebnisse weitgehend stabil.
- Bei Patienten mit Änderungen in der frontalen Verzahnung waren massive Myofunktionelle Störungen klinisch feststellbar (falsche Ruhelage der Zunge und Druck der Zunge beim Schlucken gegen den Unterkiefer oder zwischen den Zahnreihen.
- Patienten, die eine Makromandibulie (Vergrößerung des Unterkiefers, jedoch in 50 % der Fälle gleichzeitig eine Mikromaxillie (Bei der Mikromaxillie ist der Oberkiefer dreidimensional auffallend klein.) kombinierten, hatten häufig auch ein myofunktionelles Problem. Bei all diesen Patienten ist die Zunge im Verhältnis zum Gaumen zu groß und ihr Ansatz am Unterkiefer im Verhältnis zum sagittalen Gaumengewölbe zu weit vorn gelegen.
- Eine mangelhafte Prothetische Versorgung postoperativ kann auch zu einem Rezidiv führen.
Langzeit-Studien sind eher selten zu finden
Langzeiterfolge nach Orthognather Chirurgie –
Mit Frau Dr. Dr. Ingrid Grunert
https://mediatum.ub.tum.de/doc/602269/602269.pdf
Risiken nicht außer Acht lassen
Man darf nicht vergessen – auch wenn auf vielen Seiten von Chirurgen – die OP als Routine-Eingriff angepriesen wird – dass diese Operationen schon eine bestimmte Hausnummer haben.
Interviews
1) Roger Russel vom Feldenkrais-Zentrum Heidelberg
Ich führte ein Interview mit Roger Russel vom Feldenkrais-Zentrum Heidelberg. Er ist Körper-Therapeut und sieht die Herausforderungen einer OP im ganzheitlichen Kontext.
Gelenke im menschlichen Körper arbeiten eng miteinander zusammenarbeiten
Von klein auf hat unsere Muskulatur ihren speziellen Gestaltungsauftrag und führt unsere Gewohnheiten aus.
Wenn wir nun ein Gelenk an unserem Körper operieren, werden diese jahrelangen Gewohnheiten der Muskulatur nicht mit verändert.
Das Gehirn hat seine alte Gewohnheit abgespeichert. Während der Evolution haben sich bestimmte Primärfunktionen herausgebildet: Kauen, Schlucken, Beißen, Atmen. Was geschieht mit dem Kiefer, wenn er operiert wird?
Es findet u.a. bei einer OP auch eine Veränderung der Atmung statt. Man denkt, dass sich der Kiefer neu adaptiert. Scheinbar passt sich der Kiefer und seine ganze Bewegungsempfindung ohne Probleme neu an. So wie es die Kieferchirurgen erzählen.
Anpassungen im ganzen Körper finden nach der OP statt
Auch wenn wirklich über einen gewissen Zeitraum (Monate oder Jahre) das Ergebnis stabil bleibt, fängt trotzdem eine Anpassung an einem weiter entfernten Ort an.
Meistens passiert es so viel später, dass man keinen Zusammenhang mehr zwischen neuen Beschwerden und zurückliegender OP herstellen kann.
Z.B. Schwindel, Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel, Kiefer beginnt zu zittern, alte Beschwerden von damals kommen wieder.
▶ Fragt bitte nach, ob die OP mit MFT ergänzt werden muss.
2) Mein Osteopath – Die Faszien – Kurz erklärt
Die Distanzen, die bei der Unterkieferverlagerung oder Oberkieferverlagerung überwunden werden, sind nicht wesentlich. Es ist das System der Faszien, das beansprucht wird.
Schnittwunden, Knochenbrüche oder jede Art von Operation führen zu einer Verletzung der Faszien, wobei letztgenannte große Schäden am Gewebe anrichten. Es verhärtet sich, es vernarbt oder wird sogar zerstört, da hier besonders viele Fasern verletzt werden können.
Selbst bei eindeutiger Operationsindikation, die die Beschwerden des Patienten vollständig erklären können, gibt es aus gesamter Sicht nahezu immer eine Mitbeteiligung des umliegenden faszialen Gewebes.
Dies kann zu einer schlechteren Drainage und Wundheilung in dem operierten Gebiet führen. Die Folge sind schlechtere Operationsergebnisse auch bei einwandfrei verlaufenden Operationen.
Daher ist ein Vorbereiten des Gewebes für die Operation aus den Erfahrungen im Einzelfall sinnvoll.
3) Meine Myofunktionelle-Therapeutin
Sie betont, dass diese Optionen gut überlegt sein müssen. Zu subtil verlaufen hier die Nervenbahnen und die Organisation der Muskeln.
Wer hier trotzdem – z.B. aus Ästhetischen Gründen einsteigen will, (kann ich absolut verstehen), sollte sich einen integren Kiefer-Chirurgen raussuchen, der etwas von Myofunktionellen Zusammenhängen versteht.
Es müssen nicht immer die bekanntesten Chirurgen sein, sondern die, die Muskuläre Zusammenhänge richtig interpretieren.
Wenn das Ergebnis der Chirurgie gut wird, dann kann man ruhig mal kleine Probleme oder Wehwehchen in kauf nehmen. Hier kann die Körperarbeit wieder helfen.
Beispiele aus meinem Umfeld
1) Hüftbeschwerden: Ausgeprägte Progenie
Ich habe erfahren, dass ein Bekannter von uns eine Hüftoperation vor sich hat. Hmm dachte ich, das war doch der Steffen mit einer sehr ausgeprägten Progenie.
Da dachte ich sofort: 1+1 gibt CMD, eigentlich ein Fall für den Chirurgen, Umstellungs-Osteotomie. Aber ich wette, er hat noch gar nichts von CMD gehört. Das gibt’s tatsächlich noch. Außerdem nimmt er die Thematik offensichtlich nicht sehr ernst.
Sein Ziel ist es, die Hüft-Operation mit Physiotherapie hinauszuzögern, er hat sich schon gut über diverse Verfahren informiert. Meine Ansichten haben ihn nicht wirklich interessiert.
2) Probleme beim Essen: Kreuzbiss und offener Biss
Gestern habe ich per Zufall einen jungen Mann kennengelernt. Mir ist gleich aufgefallen, dass er eine feste Zahnspange trägt. Neugierig habe ich ihn darauf angesprochen und er berichtete mir, dass ihm bald der Kiefer gebrochen wird.
Seine Diagnose: Kreuzbiss mit seitlich offenem Biss
Das Problem war, dass er nur auf einer Seite richtig kauen konnte. Die Kieferorthopädie konnte das natürlich nicht ausgleichen. So empfahl man ihm die Kieferchirurgische Gelenks-Justierung.
Gute Voraussetzungen für eine OP
Er ist ein sehr offener, kommunikativer Typ, sehr entspannt und optimistisch. Auf meine Frage, ob ihm CMD & CMD-Therapie was sagt, verneinte er. Von Myofunktioneller Therapie hat er auch noch gar nichts gehört. Völlig relaxt also.
Und genauso ein Kandidat bringt die besten Voraussetzungen für so eine Umstellungs-Osteotomie mit. Sein Muskeltonus ist weit unten, keinerlei Muskelverspannungen im Orofazialen System, seine Einstellung unbekümmert und er lässt sich nicht verrückt machen, steigert sich somit auch nicht rein.
Das Wichtigste ist: Er hat Vertrauen. Denn Angst, Schwermut, Panik oder Hyperaktivität steigern den Muskeltonus. Vermutlich wird bei ihm alles gut gehen. Wundheilung ohne Probleme, weniger Schmerzempfinden, schnellere Genesung. Dieser Körper wird die Kieferoperation lange kompensieren können.
Und wenn er in etlichen Jahren mal Kopfschmerzen bekommen sollte, wird er später bestimmt regelmäßig zum Osteopathen gehen. Oder vielleicht mit Yoga, Thai-Chi oder Körperarbeit anfangen.
Muskuläre Muster – Schauen wir mal genauer hin
Der seitlich offene Biss ist muskulär erzeugt. Er hat mit Sicherheit keine regelgerechten muskulären Muster. Seine Kompensations-Fähigkeit scheint aber bestens zu sein, da er keine CMD Symptome entwickelt hat.
Funktionell ist der Kauapparat aber nur noch eingeschränkt brauchbar (Nahrung zerkleinern) und es wird sich weiter verschlechtern. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich CMD-Symptome einstellen werden.
Lösungsansatz
Es ist darauf zu achten, dass weder die Zunge noch die Wange sich zwischen Ober- und Unterkiefer einlagern, damit sich der seitlich offene Biss auch wieder schließen kann. Das ist ja schließlich sein Problem, dass er nicht mehr richtig essen kann.
3) Schmerzen am Körper: Umstellung Ober- und Unterkiefer
Schon vor längerer Zeit habe ich erfahren, dass eine Studienkollegin sich wegen ihres Zähneknirschens (CMD) zu einer Bimax (Bimaxilläre Operation) entschieden hatte. Hier werden Unter- und Oberkiefer operiert und neu zusammen getackert.
Offensichtlich ist alles gut verlaufen und sie hat keine Probleme mehr mit dem Zähneknirschen. Wie es aber langfristig aussieht, kann ich leider nicht sagen.
4) Kopfschmerzen: Umstellung Ober- und Unterkiefer
In meiner Spielgruppe habe ich eine Mutter mit Kopfschmerzen getroffen, die sich für eine Operation entschieden hatte. Bei ihr ist die Bimax ebenso gut verlaufen.
Kopfschmerzen sind verschwunden. Dann warten wir mal ab. Aber das Prinzip der Myofunktionellen Übungen hat sie nicht verstanden.
5) Bein krumm – Probleme beim Laufen: Beinbegradigung
Ein Beispiel, das ich erwähnen möchte, ist die Knie-Operation und Bein- Umstellung von meiner Freundin. Sie hat sich ein Bein begradigen lassen und hat eine Knie-Prothese bekommen.
Resultat: Bein OK, Schulter oh weh. Alles hat sich verzogen und jetzt hat sie auch noch Probleme mit der Schulter.
Ob das wohl die richtige Entscheidung war. Sie hätte erst mal zu einem Podologen gehen müssen. Der hätte mit bestimmten Einlagen die Fußfehlstellung korrigieren können, was dann wieder einen Einfluss auf das Becken und das Knie gehabt hätte.
Vorausgesetzt, die Problematik käme von den Füßen. Aber mehr dazu später im Post: Ursachen von Schmerzen: Posturologie.
Fazit:
▶ Wichtig ist: Eine gute Vorbereitung mit MFT, einen geeigneten Chirurgen aussuchen, die Rezidiv-Prophylaxe wieder mit MFT weiterführen und das Ergebnis immer wieder kontrollieren.
▶ Bei psychischen Leiden würde ich auf Muskelentspannende Medikamente wie Lyrika zurückgreifen. So wird der hohe Tonus in der Muskulatur verringert. Fraglich ist jedoch, ob in so einem Fall überhaupt Chirurgisch eingegriffen werden sollte?
Weitere Interviews sind geplant.