Natur oder Chemie pur – aber wenn’s hilft …
Bei CMD gibt’s eine Reihe von Medikamenten, die die CMD-Symptome lindern können
Rezeptfreie Medikamente für die Muskulatur und Psyche
1) Magnesium – Magnesium Citrat
Die Bioverfügbarkeit der einzelnen Magnesiumverbindungen wird verschiedenen Studien unterschiedlich bewertet.
Allgemein sind die Magnesiumpräparate mit organischen Säuren, wie Magnesiumaspartat, -orotat oder -citrat , besser im Darm resorbierbar, als beispielsweise die preiswerteren Magnesiumcarbonate oder -oxide.
Da der Körper nicht auf einmal eine große Menge von 300-500 mg aufnehmen kann, empfiehlt es sich, das Pulver in einer Wasserflasche aufzulösen und dieses Gemisch über den Tag verteilt zu trinken.
2) Orthomolekulare Medizin – Ernährungsergänzungsmittel – Knorpelaufbau
Orthomol arthroplus ist ein diätetisches Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diät). Orthomol arthroplus wird verwendet zur diätetischen Behandlung von arthrotischen Gelenkveränderungen.
- Orthomol arthroplus enthält wichtige Nährstoffe für Knorpel und Knochen.
- Vitamin C trägt zur normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion von Knorpel und Knochen bei.
- Calcium wird für die Erhaltung normaler Knochen benötigt.
- Vitamin D, Vitamin K sowie Magnesium, Zink und Mangan tragen zur Erhaltung normaler Knochen bei.
- Mangan trägt zu einer normalen Bildung von Bindegewebe bei.
- Kupfer trägt zur Erhaltung von normalem Bindegewebe bei.
- Aktiv gegen Doping: Für mehr Transparenz und Sicherheit wird Orthomol arthroplus in der Kölner Liste® geführt.
Vorteile
- Hilft bei Arthrosezuständen das Gelenk und den Knorpel mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen.
- Die Gelenke werden wieder geschmeidiger.
Nachteile
- Teuer: 50 € pro Packung.
- Die wichtigsten Bestandteile sind: Glucosaminsulfat und Chondroitinsulfat. Da gibt es billigere Alternativen zu Orthomol.
- Außerdem schmeckt das Brausegetränk von Orthomol wie Krabben und Fisch.
http://www.orthomol.com/de-de/produkte/orthomol-arthroplus
3) Lasea – Lavendelöl gegen Ängste
Lasea verbessert die Reizfilterfunktion des Nervensystems und kann somit die Übererregung beseitigen. Die Nervenzellen können wieder normal arbeiten und belastende Unruhezustände und Angstgefühle durch die CMD werden eindeutig gebessert.
Mir hilft es sehr beim Einschlafen. Nachteile wüsste ich jetzt nicht. Man wird etwas müde, wenn man es tagsüber nimmt. Gibt sich aber gleich wieder.
www.lasea.de
4) Ingwer – Wirkung gegen Schmerzen
Was bei Muskelschmerzen hilft, mehrmals täglich roh oder erhitzt, verzehrter Ingwer.
Das verkündet eine Studie, die im Fachblatt Journal of Pain erschienen ist. Offenbar können mit der scharfen aromatischen Wurzel sogar solche Schmerzen effektiv gelindert werden, die durch massive Muskelüberanstrengung verursacht wurden.
5) Vitamin D3
Ein Vitamin D3 Mangel macht sich unter anderem durch unbeständige Schmerzen des Bewegungsapparates mit wechselnden Orten bemerkbar.
Ein Freund von mir hat MS und er spritzt sich sogar Vitamin D3, um seinen Muskeltonus entspannt zu halten.
▶ Ich nehme jeden Tag 10.000 Einheiten im Winter und im Sommer auch 5.000 Einheiten an regnerischen Tagen pro Woche. Ist etwas viel, aber sonst komme ich nicht auf meinen Blutspiegel, der zwischen 40 und 60 ng/ml liegen sollte.
https://www.vitamind.net/spiegel/
Rezeptfreie Schmerzmittel
Medikamente gegen Schmerzen: Ein Wirkstoff reicht
https://www.test.de/Medikamente-gegen-Schmerzen-Ein-Wirkstoff-reicht-1046008-2046008/
Analgetika – Nicht Opioid
Ein Analgetikum oder Schmerzmittel oder eine nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), sind Stoffe, die schmerzstillend (analgetisch) wirken.
Im Idealfall unterdrückt es die Schmerzempfindung, ohne das Bewusstsein, die sensorische Wahrnehmung und andere wichtige Funktionen des Zentralnervensystems zu beeinflussen.
Vorteile
Alle nicht-opioiden Schmerzmittel haben den Vorteil, dass keine der für die Opioide typischen Nebenwirkungen auftreten wie die Beeinträchtigung der Atmung und die Gewöhnung unter Abnahme der Wirksamkeit (Toleranzentwicklung), die die Gefahr einer Sucht mit sich bringt.
- Acetylsalicylsäure
- Paracetamol
- Metamizol
- Diclofenac (NSAR) (war etwas unangenehm verpeilt)
- Ibuprofen (NSAR)
- Naproxen (NSAR)
Nachteile
- Magenschmerzen,
- gelegentlich Übelkeit und Erbrechen,
- Durchfall,
- bei längerfristiger Anwendung Magengeschwüre vor.
Rezeptpflichtige Medikamente
1) Analgetika – Muskelentspannende Wirkung
- Flupirtin [Katadolon, TrancopalDolo]
- Diazepam
- Tetrazepan
- Cyclobenzaprin
- Baclofen
Nebenwirkungen
- Müdigkeit oder Benommenheit
- Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit
- Muskelrelaxantien aus der Gruppe der Benzodiazepine können zudem abhängig machen.
2) Analgetika – Opioide
Basierend auf Prototypen wie Morphin, Fentanyl und Methadon und Oxycodon werden diese Mittel bei starken Schmerzen eingesetzt.
Aber auch bei starken Schmerzen des Bewegungsapparats, etwa bei Arthrose, Osteoporose oder rheumatoider Arthritis, werden Opioide verwendet.
Opioide werden vor allem anhand der Stärke der durch sie bewirkten Schmerzstillung unterschieden. Als Bezugsgröße dient der bekannteste Stoff, das Morphin.
- Schwächer wirksame Opioide: Tilidin, Tramadol, Codein, Dihydrocodein und Dextropropoxyphen
- Stärkere wirksame Opioide: Morphin, Hydromorphon, Buprenorphin, Fentanyl und Sufentanil.
Nebenwirkungen
- Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit vermindern sich (ohne Auswirkung auf das Gedächtnis)
- die Atmung wird gehemmt und das Husten-Zentrum im Gehirn wird blockiert
- es kommt zu einer Versteifung der Skelettmuskulatur
- zunächst wird das Brechzentrum im Gehirn erregt, später gehemmt, wodurch Übelkeit und Erbrechen gebessert werden
- die Nierentätigkeit wird gehemmt, dazu verengt sich der Blasenschließmuskel, was die Urinausscheidung vermindert
- der Gallenfluss verlangsamt sich, Magen und Darm werden verzögert entleert, dadurch kommt es zur Verstopfung
- Blutgefäße werden erweitert, wodurch der Blutdruck fällt
- die Freisetzung des Gewebshormons Histamin kann zu Hautrötung, Nesselsucht und Juckreiz, bei Asthmatikern zu einem Bronchialkrampf führen.
3) Die wichtigsten Arten von Antidepressiva
a) Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)
Beispiel: Escitalopram
Die SSRI wirken sehr gut gegen die Depression und haben weniger Nebenwirkungen.
Sie sind aber nicht geeignet bei CMD-Beschwerden, weil sie den Muskeltonus erhöhen und das Knirschen, Reiben und Verspannungen etc. extrem verstärken.
Nebenwirkungen
- Übelkeit
- Mundtrockenheit
- Kopfschmerzen
- Starkes Knirschen
- Schwindel
b) Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehmmer (SNRI)
Beispiel: Venlafaxin – SSRI
Sehr gute Verträglichkeit, wirkt antidepressiv, wirkt angstlösend. SNRI sind stärker als SSRI und besser geeignet bei einer CMD. Trotzdem verstärken sie etwas das Knirschen, bin aber zufrieden.
Nebenwirkungen
- keine Nebenwirkungen 20%
- Müdigkeit 19%
- Gewichtszunahme 18%
- Schwindel 18%
- Übelkeit 15%
- Bruxismus verstärkend
c) Trizyklische Antidepressiva
Sie sind die ältesten Mittel gegen Depressionen: Haben viele Nebenwirkungen, aber verstärken das Knirschen, Reiben nicht so sehr wie die SSRI oder SNRI.
Beispiel: Amitryptylin
(Weitere TZA sind: Imipramin, Desimipramin.)
Wirkt antidepressiv, angstlösend, entspannt die Muskulatur bei chronischen Schmerzen, wirkt bei Fibromyalgie, kein Knirschen von den Tabletten.
Nebenwirkungen
- Müdigkeit 33%
- Gewichtszunahme 29%
- Mundtrockenheit 24%
- Schwindel 16%
- keine Nebenwirkungen 10%
Beispiel: Opipramol
Das ist ein Antidepressivum, das meine Mutter gegen ihre starken Verspannungen im Nacken bekommen hat. CMD spielt hier auch eine Rolle.
Opipramol ist ein beruhigend, stimmungshebend sowie angst- und spannungslösend wirkender Arzneistoff.
Nebenwirkungen
- Müdigkeit: 32%
- Keine Nebenwirkungen: 23%
- Schwindel : 13%
- Gewichtszunahme 12% (besser fürs Ego)
- Mundtrockenheit: 9%
4) Sympatholytika – Arzneimittel zur Senkung des Blutdrucks
Eine weitere Möglichkeit bei CMD-Beschwerden zur Senkung des Sympathikus, ist der Einsatz von Betablockern. Diese Sympatholytika sind Wirkstoffe, welche die Effekte des Sympathikus, eines Anteils des autonomen Nervensystems, abschwächen. Außerdem hemmen Betablocker die Wirkung des Stresshormons Adrenalin und des Botenstoffs Noradrenalin.
Beispiel: Buspiron
Nebenwirkungen
- Schwindel
- Veränderung des Blutzuckerspiegels (Blutzuckeranstieg, aber auch Unterzuckerung)
- Durchfall
- Gewichtszunahme
5) Antikonvulsiva als Muskelrelaxans und Schmerzmittel
a) Lyrika (Pregabalin)
Lyrika wirkt sehr gut als Muskelrelaxans für Epilepsie und kann dauerhaft eingenommen werden. Außerdem wird es gegen die generalisierte Angststörung eingesetzt. Habe es vorübergehend genommen und hatte keine starken Nebenwirkungen.
Nebenwirkungen
- Müdigkeit 33%
- Gewichtszunahme 26%
- Schwindel 19%
- Benommenheit 15%
- keine Nebenwirkungen 15 %
- Leberwerte im Auge behalten.
b) Weitere Antikonvulsiva für neuropathische Schmerzen
- Gabapentin
- Carbamazepin
- Oxycarbazepin
- Lamotrigin
- Topiramat (ist wirksam zur Migränebehandlung).
Vor und Nachteile der neuen Antiepileptika
http://www.arzneimittelbrief.de/_gif/2001_35_89Tab3.gif
Injektions-Behandlungen
Wenn andere Behandlungen bei chronischen Kieferschmerzen nicht helfen, werden häufig sogenannte Injektionsbehandlungen angeboten.
Hierbei werden verschiedene schmerzlindernde oder betäubende Medikamente gespritzt, unter anderem:
1) Örtliche Betäubungsmittel (Lokalanästhetika)
Diverse Techniken der Lokalanästhesie in der Zahnmedizin wurden zur Schmerzausschaltung im Mund- Kiefer- Gesichtsbereich entwickelt. LA dienen wirklich nur für akute Schmerzzustände, da sie nur zwischen 1 und 14 h wirken.
Nachteile
- Präkonvulsive Warnzeichen sind Unruhe, metallischer Geschmack, Muskelzittern, verwaschene Sprache, Ohrensausen.
- Auf diese Warnzeichen kann ein generalisierter Krampfanfall und/oder zentrale Atemlähmung folgen.
- Es wird sehr schnell ein hoher toxischer Spiegel erreicht, z. B. durch versehentliche intravasale Injektion, kann es ohne warnende Vorzeichen, primär zum generalisierten Krampfanfall oder Koma kommen.
2) Kortison – Einsatzgebiete
Wichtig zu wissen ist, dass die Gabe von Kortison nicht die Ursache behebt. Jedoch wird die entstandene Entzündung effektiv bekämpft und Schmerzen schnell behoben.
Damit werden dem Erkrankten wieder Bewegungsfreiheit und Lebensqualität zurückgegeben. Die Injektion (Einspritzung) von Kortison kann entweder direkt in die Gelenkflüssigkeit oder an Sehnenansätze, in Sehnenscheiden, Schleimbeutel etc. erfolgen, je nachdem, wo die Entzündung aktiv ist.
Die Anwendung einer Kortisonspritze darf bei folgenden Erkrankungen in Erwägung gezogen werden:
- hartnäckigen entzündlichen Gelenkerkrankungen, bei denen eine ursächliche Therapie keine deutliche Linderung verschafft
- nicht infektiös bedingte Gelenkentzündungen (rheumatoide Arthritis)
- entzündliche Schübe bei verschleißbedingten Gelenkerkrankungen (aktivierte Kniearthrose, Hüftarthrose), z. B. ausgelöst durch abgeriebene Knorpel
- entzündliche Reizzustände am Übergang zwischen Sehnen und Knochen (z.B. Tennisarm, Fersensporn)
- Nichtbakterielle Sehnenscheidenentzündungen (Tendovaginitis)
- Nichtbakterielle Schleimbeutelentzündungen (z.B. Schulterdachschleimbeutel: Bursitis subacromialis)
- Gelenkkapselentzündungen (Synovitis)
Vorteile
- Die Behandlung mit Kortison kann zum einen in Tablettenform über den Blutkreislauf erfolgen. Aber gerade bei Gelenkerkrankungen ist die Gabe einer Kortisonspritze die effektivere Lösung zur Bekämpfung der lokalen Entzündung.
- Der Wirkstoff wird direkt dorthin gespritzt, wo er benötigt wird, um die Entzündung effektiv zu bekämpfen. Somit ist das Risiko an Kortison-üblichen Nebenwirkungen zu erkranken, erheblich geringer als bei der Tabletteneinnahme, wo der Wirkstoff erst durch den ganzen Körper transportiert werden muss.
Risiken
- Prinzipiell besteht bei jeder Verletzung des Körpers, auch bei einer Gelenkspritze, die Gefahr einer bakteriellen Infektion (septische Arthritis). Deshalb wird der Arzt den Eingriff nur unter strengen Hygienemaßnahmen vornehmen. Bei fachgerechter Durchführung ist das Infektionsrisiko gering.
- Je nachdem, wie gut die zu behandelnde Region der Spritze zugänglich ist, sind Verletzungen des umliegenden Gewebes nicht auszuschließen.
- Blutgefäße können ebenso verletzt werden wie Nerven, Sehnen und Knorpeloberflächen.
3) Botulinumtoxin (Botox)
Leider wird Botox immer noch nicht bei CMD von den Krankenkassen übernommen. Ich habe es ausprobiert, war aber nicht davon überzeugt, und außerdem war es wirklich teuer.
Man muss bedenken
- Alle 3-4 Monate muss nachgespritzt werden.
- Nach einem Monat verliert die Injektion schon an Gewicht.
- Es wird mit der Zeit auch nicht besser
▶ Ich habe als erstes für 300 € gespritzt, das hatte einen Effekt für einen Monat. Die anderen zwei Sitzungen von 400 € und 600 € hatten gar keinen Effekt mehr. Vielleicht bin ich immun gegen Botox geworden.
4) Hyaluronsäureinjektion in das erkrankte Gelenk
Als vielversprechender Behandlungsansatz hat sich die Injektion der körpereigenen Substanz Hyaluronsäure in das erkrankte Gelenk erwiesen. Besonders bei der Kniegelenksarthrose konnte die Wirksamkeit an vielen Patienten nachgewiesen werden:
Es kam zu einer raschen Besserung der Schmerzsymptomatik sowie der Beweglichkeit.
Darüber hinaus hat die injizierte Hyaluronsäure nachhaltig positive Wirkungen auf die natürliche Gelenkfunktion: Hyaluronsäure enthält sehr große Hyaluronsäure-Moleküle, wodurch die stoßdämpfende und schmierende Qualität der Gelenkschmiere merklich zunimmt.
Nach der Injektion von Hyaluronsäure bilden die Hyaluronsäure-Moleküle eine Schutzschicht auf angegriffenen Knorpeloberflächen. Diese schützt vor Schäden durch Entzündungszellen und -moleküle.
Die mit Hyaluronsäure injizierten Hyaluronsäure-Moleküle werden in den Knorpel eingelagert. Dieser kann wieder mehr Wasser speichern, erhält seine Elastizität und damit seine stoßdämpfende Funktion zurück.
Vorteile
Ich habe diese Spritzen ins Kniegelenk injiziert bekommen, bevor ich überhaupt die Diagnose CMD bekam. Nach einer gewissen Zeit hat es wirklich gegen die Arthroseschmerzen funktioniert.
▶ Damit bin ich etwa ein dreiviertel Jahr ohne Schmerzen klar gekommen. Ich glaub,; ich habe etwa 200 € für 6 Spritzen bezahlt.
Nachteile
- Es können Infektionen auftreten.
- Nebenwirkungen hatte ich nicht.
- Etwas teuer.
Fazit: Spritzen
Einige der Medikamente zielen darauf ab, bei gereizten Nervenwurzeln, Sehnen und Bändern den natürlichen Heilungsprozess zu unterstützen, Entzündungen zu lindern oder zu betäuben.
Je nach Medikament wird an verschiedenen Stellen gespritzt: In die Muskulatur oder in die direkte Umgebung von Nerven. Einen klaren Nachweis, dass sie helfen, ist nicht immer gegeben.
Fazit:
▶ Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel können Linderung verschaffen.
▶ Antidepressiva sind manchmal zwingend notwendig.
▶ Injektionsbehandlungen muss jeder für sich ausprobieren.
▶ Eins ist wichtig, die Schmerzmittel, Antikonvulsiva und Injektionen sollen nur zur Überbrückung dienen. Ihr müsst an euren Schmerz-Ursachen arbeiten, sonst wirken die Mittel nicht mehr.
Medikamente bei CMD – Ein Interview mit Peter Clement, Allgemein-Mediziner
Der neue Lebensgefährte, Peter, von meiner Schwester, ist Allgemein-Mediziner und konnte mir bei den folgenden Fragestellungen ganz gut helfen.
1) Frage: Wie gehst du vor, wenn ein Patient mit Schmerzen im Gesicht oder am restlichen Körper zu dir in die Praxis kommt?
Antwort: Peter: Zunächst einmal ist die Anamnese und Diagnose wichtig, bevor man eine Medikamentöse Therapie anfängt. Schmerzen im Gesicht können auch auf eine Nasennebenhöhlenentzündung hinweisen.
Weiter kann beispielsweise eine Trigeminusneuralgie vorliegen. Nerven sind sehr empfindlich auf einen länger andauernden Druck.
Sind das Ergebnis klare Verspannungen und Entzündungen, die auf eine CMD hindeuten, kann man zunächst mit den typischen rezeptfreien Medikamenten anfangen oder mit rezeptpflichtigen Analgetika (Schmerzmittel) weitermachen.
Rezeptfrei
- Acetylsalicylsäure
- Paracetamol
Periphere nicht opioide Analgetika
Beispiel: Ibuprofen (NSAR)
- wirkt länger,
- die Nierenfunktion sollte aber überprüft werden,
- es wird eher älteren Patienten gegeben, Jüngeren eher nicht
Beispiel: Diclofenac
- es ist ein gutes Mittel bei Arthrose und Knochenproblemen,
- wirkt die niedrigste Dosis, sollte man die Einstellung lassen,
- bei 30% der Anwender treten Magenprobleme auf, hier gilt es, Magensäureblocker mit anzuwenden
Frage 2: Ich habe letztens eine Doku zu freiverkäuflichen Schmerzmitteln gesehen. Dort sagen sie, dass diese Medikamente sehr gefährlich sind, insbesondere, wenn man sie länger einnimmt. Weiterhin sagen sie, dass solche Medikamente heute keine Zulassung mehr bekommen würden. Was hältst du davon?
Antwort: Peter: Eigentlich sind diese Medikamente harmlose Mittel. Sehr wichtig ist aber, dass man die Therapie nicht zu lange fortsetzt, sonst können folgende Probleme auftreten:
Gefahren
- Nierenversagen
- Magenblutungen
- Leber Probleme
- Herzversagen
- Bluthochdruck
- Diabetes
- Suchtproblematik
- Arzneimittelgewöhnung
- Tod
Frage 3: Bei mir hat Diazepam ganz gut gewirkt. À la „LMAA“. Welche Medikamente gibt es hier noch?
Klassische Entspanner wie:
- Lyrika (Antikonvulsia), auch gegen Angststörungen
- Gabapentin (Antiepileptikum), verwandt mit Lyrika
- Flupirtin, nicht opioides Analgetika
- ! Diazepam, aus der Gruppe der Benzodiazepine (Tranquilizer)
- ! Tetrazepam, aus der Gruppe der Benzodiazepine (Tranquilizer)
- ! Cyclobenzaprin, aus der Gruppe der Muskelrelaxantien (Tranquilizer)
Da diese Medikamente meistens ganz gut gegen Verspannungen wirken, besteht auch hier bei bestimmten Medikamenten (!) ein gewisses Suchtpotenzial. Insbesondere bei den Zentral wirksamen Analgetika.
Hier sollte die Einnahme von 10 Tagen am Stück nicht überschritten werden, da sonst eine böse Absetzungs-Problematik einsetzen könnte.
Wenn diese Mittel nach einer Woche nicht wirken, kann man sie weglassen und nach Alternativen suchen.
Frage 4: Meine Babysitterin muss aufgrund eines zu engen Wirbelkanals Morphium nehmen. Wie gefährlich ist solch eine Therapie und wie geht man hier vor?
Rezeptpflichtige Zentral wirksame Opioide Analgetika
Bei der Behandlung starker oder chronischer Schmerzen sind zentral wirksame Analgetika auf Opiadbasis unverzichtbar. Bei einer fachgerechten Schmerztherapie, die auf die seelische Komponente von Schmerz und Krankheit eingeht, sowie die Suchtgefahr berücksichtigt, ist das Abhängigkeitsrisiko gering.
Bei nicht sachgemäßer Anwendung haben Opioidanalgetika ein hohes Suchtpotenzial und werden auch auf dem illegalen Markt gehandelt.
Morphium ist das Mittel der letzten Wahl. Es wirkt sich negativ auf das Gehirn und auf Nieren und Leber aus.
Insgesamt sind die Chancen auf Schmerzfreiheit bei den Älteren eher gegeben. Jüngere kämpfen mehr mit den jahrelangen Nebenwirkungen, die die Organe angreifen.
Beispiel: Tilidin
- Behandlung von sehr starken Schmerzen
- der Arzneistoff macht häufig müde und benommen
- der rasche Wirkungseintritt begünstigt Übelkeit und Erbrechen
- bei Patienten mit bestehenden Vorschädigungen der Leber besteht die Gefahr eines Wirkungsverlustes
- Tilidin unterliegt betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften
Frage 5: Gerade meine Freundin Tatjana leidet unter Fibromyalgie. Sie sagt, dass hier eine Medikamentöse Therapie mit Antidepressiva unerlässlich ist. Wie siehst du das?
Antidepressiva
Beispiel: Opipramol
Es hat eine Analgetische Wirkung, d.h. der Schmerz wird gebremst. Generell werden Antidepressiva als Ko-Medikation bei Schmerzen eingesetzt.
Frage 6: Wie gehst du vor bei Kortison? Wie gut wirkt es?
Kortison- und Hyaluron-Spritzen ins Gelenk
- Kortison wirkt sehr gut entzündungshemmend, wenn man es in das Gelenk injiziert.
- Hyaluron zieht Wasser an und macht das Gelenk geschmeidig.
- Vorsicht aber vor Infektionen verursacht durch die Spritze. Hier besteht das Risiko, Keime in die Einstichstelle zu bekommen.
Fazit:
▶ Wenn ich Medikamente aufgrund meiner CMD nehmen müsste, würde ich Lyrika nehmen. Das habe ich schon mal gehabt. Es entspannt schön und hilft auch noch gegen Angst-Attacken. Es geht leider etwas auf die Leber, so what. Hauptsache mir geht’s gut.
▶ Antidepressiva nehme ich ja schon. Sie helfen ungemein, die Sache etwas gelassener zu sehen.