Lernen statt Therapie
Die Formen der Körperarbeit (bzw. die alternativen Therapie-Ansätze bei CMD), die in diesem Blog vorgestellt werden, bzw. das Erlernen von neuen Bewegungsmustern oder die Neuprogrammierung der gesamten Haltung von Kopf (Augen, Kau-System) bis Fuß, haben alle eins gemeinsam:
- beweglicher, entspannter, körperlich und geistig fitter zu werden
- daraus entwickelt sich ein neues, gestärktes Selbstwertgefühl
- Schmerzen verändern sich von alleine und werden weniger
- auch der Wunsch, das eigene Leben, das Denken und das emotionale Erleben verändern zu wollen
Homunculus – Motorisches Zentrum im Gehirn
Im Großhirn gibt es eine Region für die Steuerung des Körpers. Sie nennt sich somatomotorischer Cortex oder motorisches Zentrum. Es wird aber auch als das „Homunculus“-Gebiet bezeichnet.
Es stellt den Körper verkleinert und kopfstehend dar und liefert Informationen über die Stellung der Körperteile zueinander, Muskeltonus oder die Lage des Körpers im Raum.
Allerdings sind die Proportionen des Homunculus verzerrt, da bestimmte Körperbereiche eine sehr fein abgestimmte Motorik besitzen, dies gilt beim Menschen vor allem für die Hand und die Sprachmuskulatur.
Verändert man beispielsweise den Gebrauch der Finger, ist schon nach wenigen Wochen eine Umstrukturierung des Homunculus im Gehirn zu erkennen.
Mit anderen Worten: Selbst beim Erwachsenen Gehirn lässt sich durch einen veränderten Körpergebrauch etwas an der neuronalen Hardware verändern und dass selbst die Architektur unseres Gehirns noch im erwachsenen Alter plastisch, also verformbar ist.
Bezüglich der CMD bedeutet das, dass durch den Verlauf der Erkrankung auch eine strukturelle Veränderung im Homunculus-Gebiet stattfindet.
Allerdings kann durch zielgerichtete Aufmerksamkeit auf einzelne Körperteile und bewusstes Arbeiten mit der Körperarbeit auch wieder eine positive Veränderung eingeleitet werden.
Wichtig: Man muss geduldig sein. So ein Veränderungsprozess kann Monate und mehrere Jahre dauern. Schließlich ist die CMD auch nicht von heute auf morgen entstanden.
Fazit:
▶ Ganzheitlicher Ansatz: Bei der Körperarbeit ist es wichtig, dass man alle Körpergelenke richtig integriert. Alle Schichten an Verspannungen werden langsam, ganz systematisch über alle Muskelketten hinweg gelöst.
▶ Z.B bei einer Kopfgelenkstherapie wie Vitametik oder Bowtech etc. oder alle Anwendungen, die nur partiell sind, werden nicht alle Muskelketten des Körpers involviert.
▶ Eigenverantwortung: Bei einer schweren CMD (so wie bei mir), z. B. Verstärkt durch eine Depression mit Medikamentengabe, kann eine passive Behandlungs-Methode nur selten zur Lösung der Beschwerden führen.
Dafür ist die Problematik viel zu komplex. Insbesondere der Schädel verfügt über die sensibelsten Nervenstrukturen am ganzen Körper überhaupt.
▶ Der Patient muss Mit-Handler oder anders gesagt, Schüler (Yoga, Pilates, Feldenkrais, Thomas Hanna, Spiraldynamik etc.) werden, damit er seine Einschränkung selbst verstehen, erforschen und verbessern kann.
▶ Ein Zeitraum von mindestens 1- 5 Jahren mit vielen Einzelsitzungen (alle 1-4 Wochen) hilft, Alternativen zu fehlgesteuerten Muskelprogrammen zu erlernen und das Nervensystem wieder neu zu organisieren. Gut Ding braucht Weile.