Was ist CMD? Erste Hilfe

Craniomandibuläre Dysfunktion

  • Struktur: Fehler in der Okklusion (Aufeinander-Treffen der Zähne von Ober- und Unterkiefer): Zahn-, Kieferfehlstellungen, Kronen, Implantate.
  • Funktion: Gestörtes Zusammenspiel verschiedener Muskeln, Kaumuskulatur/Gesichtsmuskulatur, Sehnen und Gelenke.
  • Biochemie: Störungen des Nervensystems durch Stress.
  • Psyche: Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, ADHS etc.

Andere Begriffe für CMD

  • Myoarthropathie (MAP): Beschwerden, die in der Kaumuskulatur (Myopathie), in den Kiefergelenken (Arthropathie) oder in beiden (Myoarthropathie) liegen.
  • Temporomandibular Dysfunktion (TMD): Englischer Begriff.
  • Temporomandibular Joint Dysfunction (TMJD): Englischer Begriff

Formen der CMD

Mischformen: Arthrogene, myogene und okklusale Formen der CMD bedingen sich oft gegenseitig.

1) Arthrogene Formen

  • Verlagerung des Discus articularis (Gelenkkörper) oder die Arthrosis deformans (Folge langjähriger Funktionsstörungen, Traumata oder Überlastungsphänomene des Kiefergelenks) der Kiefergelenke sowie Veränderungen in deren Kapselstrukturen (verschiedene Formen der Kapsulitis, Kompressions- oder Distraktionsgelenke).
  • Als Symptome treten häufig Reiben und/oder Knacken in den Kiefergelenken, Kieferklemme, Kiefergelenk-schmerzen, aber auch Ohrenschmerzen und Tinnitus auf.

2) Myogene Formen

  • Schmerzhafte Verspannungen im Bereich der Kau- und Kauhilfsmuskulatur, auch mit Mundöffnungseinschränkungen, die teilweise getriggerte Schmerzen in anderen Regionen des Körpers oder massiven Spannungskopfschmerz auslösen können.
  • Eine psychogene Komponente in dieser Gruppe ist nicht selten.

Weitere Unterscheidungen von Christian Prawitz

a) Myopathie: Schwäche der Muskeln/Muskelschwund.
b) Myalgie: Schmerzempfindungen in der Muskulatur. Muskelschmerzen können ausgebreitet (diffus) oder an einer bestimmten Stelle des Körpers (lokal) auftreten.
c) Myositis: Entzündung der Skelettmuskulatur.
d) Myospasmus: Unwillkürliches und meist schmerzhaftes Zusammenziehen eines Muskels.

3) Okklusale Formen

  • Vorkontakte, verursacht durch Bisslageabweichungen, Zwangsbisslagen oder atypische Parodontopathien.
  • Fehlerhaften Anfertigung von Zahnersatz oder Füllungen.
  • Falsche kieferorthopädische Behandlungen.
  • Wachstumsbedingte Dysbalancen.
  • Durch Unfälle.
  • Hervorgerufene Abweichungen in der Körperstatik (Beckenschiefstand, HWS-Blockierungen).
  • Schlifffacetten, multiple kariesfreie Zahnhalsdefekte oder einzelne Gingivarezessionen (Rückgang des Zahnfleisches) im sonst parodontal unauffälligem Gebiss werden oft beobachtet.

Ursachen & Theorien

Ich habe die Diagnose CMD. Was kann ich jetzt tun?

  • Betablocker: die den Sympathikus dämpfen.
  • Muskelrelaxans: die nicht abhängig machen: Buspiron, Lyrika (Pregabalin)
  • Antidepressiva: Man muss genau aufpassen, welche Art von Antidepressiva man auswählt. 
  • Wahl eines alternativen Medikamentes: das den Muskeltonus sinken lässt. Also die Wahl eines anderen Antidepressivums (anstatt SSRI auf SNRI).
  • Botox in die Kaumuskeln spritzen: Das habe ich gemacht. Es hat etwas geholfen, später wurde es mir allerdings zu teuer.